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Test - Fire Emblem Engage : Gesund geschrumpft? Der Nachfolger zum genialen Three Houses ist anders

  • NSw
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Greift zu, wenn...

… ihr an den Fire-Emblem-Spielen vor allem den taktischen Tiefgang und weniger das soziale Miteinander schätzt.

Spart es euch, wenn...

… ihr Three Houses vor allem wegen seines menschelnden Drumherums geliebt habt.

Fazit

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm
Engage entschlackt den enormen Umfang seines Vorgängers, lässt dadurch aber Vieles vermissen, das diesen erst so gut gemacht hat

Selten zuvor war ich so ratlos, was ich von einem Spiel halten soll, wie im vorliegenden Fall von Fire Emblem Engage. Grundsätzlich halte ich den Ansatz gar nicht mal für verkehrt, den irrsinnigen Vier-Spiele-in einem-Umfang und das ausufernde soziale Drumherum des Vorgängers Three Houses auf ein gesundes Maß zu schrumpfen, sich aufs Wesentliche zu besinnen und dafür wieder den spielerischen und taktischen Aspekt stärker ins Zentrum zu rücken. Und in der Tat entfachen die Rundenkämpfe weitgehend erfolgreich die für derartige Spiele typische Motivationswirkung, und auch der Fantasy-Geschichte und ihrer Anime-Inszenierung gelingt es schon irgendwie halbwegs effektiv, den Spieler am Haken durchs Abenteuer zu ziehen. Aber abgesehen davon war’s das auch schon.

Denn auf der anderen Seite wirft Engage all das, was Three Houses außergewöhnlich gemacht hat, über Bord, dampft es auf das Nötigste ein oder ersetzt es durch spielerisch sinnlosen Krimskrams. Die einst bewegenden Nebenhandlungen verkommen zu einer Randnotiz, die meisten Betätigungen im Schloss schwanken zwischen nutzlos und lästig, die Nebenfiguren, die einem in Three Houses ans Herz wuchsen, fungieren weitgehend nur als austauschbare Stichwortgeber, etliche Spielmechaniken wirken auf geradezu bizarre Weise undurchdacht, und selbst das Kampfsystem mag sich zwar komplex und vielschichtig darstellen, kommt mir aber letztlich einfach nur unnötig kompliziert und völlig überfrachtet vor. Unterm Strich besteht auch die Geschichte bei näherer Betrachtung weniger aus epischen Momenten und Enthüllungen, sondern lediglich aus ständigem Ankommen und Weiterziehen.

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Vermutlich soll Engage in erster Linie wieder die Hardcore-Fans der alten Schule ansprechen, die sich mit Leidenschaft in ausufernd viele taktische Möglichkeiten vertiefen und denen das menschelnde Miteinander von Three Houses nur sentimentaler Ballast war. Fans, die genau dieses zu schätzen wussten oder die Reihe gerade dafür zu lieben lernten, dürften hingegen enttäuscht sein. Ihnen würde ich eher dazu raten, statt Engage lieber erstmal alle vier Durchgänge von Three Houses zu spielen, falls ihr noch welche davon übrig habt. Oder sowieso, wenn es nicht unbedingt Switch sein muss, auf Marvel’s Midnight Suns auszuweichen, das erst kürzlich das Three-Houses-Spielprinzip auf ein völlig neues Qualitätsniveau gehoben und in jederlei Hinsicht um mehrere Schritte weitergetragen hat. Engage hingegen macht ungefähr ein Dutzend rückwärts

Überblick

Pro

  • taktisch tiefschürfende Rundenkämpfe
  • weitgehend unterhaltsame Fantasy-Story
  • schicke Inszenierung im Anime-Stil

Contra

  • viele Aspekte von Three Houses auf das Nötigste reduziert ...
  • … vor allem das soziale Drumherum ...
  • … und der 4-Spieldurchgänge-Umfang
  • etliche überflüssige, lästige oder unausgegorene Spielmechaniken
  • schmucklose Präsentation auf der Taktik-Karte
  • in vielerlei Hinsicht überladen und unnötig kompliziert

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