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Test - FIFA 2001 : FIFA 2001

  • PS2
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FIFA 2001
Bei diesem Wetter auf das Spielfeld?!

Im eigentlichen Match werdet ihr beim Einzug der Spieler ins Stadion wie üblich von den beiden deutschen Kommentatoren 'Poschi' Poschmann und Dahlmann begrüsst. Diese beiden geben während des ganzen Matchs ständig Kommentare zu den Spielzügen ab und ziehen jeweils nach Ablauf der zweimal 45 Minuten Bilanz in Sachen Spielverlauf. 'FIFA'-Veteranen werden schon nach kurzer Spielzeit feststellen, dass das Spielfeld etwas grösser wirkt als noch in den Vorgängern. So müsst ihr mehr Laufarbeit verrichten, habt dafür aber mehr Platz für spannende Zweikämpfe und Ausweichmanöver, was natürlich den Realismusaspekt positiv unterstützt. Deutlich verbessert wurde auch die Künstliche Intelligenz (KI). Der Computer lässt euch nicht einfach im Mittelfeld walten und lange Dribblings veranstalten, sondern geht aggressiv und strategisch intelligent auf den Spieler mit dem Ball zu. Hat er selbst das runde Leder ergattert, müsst ihr euch schon ranhalten, um ihn wieder in eure Reihen zu bekommen. Dabei fällt auf, dass der Computer wirklich alles dransetzt, um euren Spielern auszuweichen. Er lässt seinen Mann um die eigene Achse drehen, springen und Täuschmanöver vollführen, so dass er durchaus in der Lage ist, eure Abwehr zu besiegen und allein auf euren Torwart zustürmt. Zum Glück wurde aber dessen Fähigkeiten ebenfalls stark verbessert. Einige Tricks, die in den 'FIFA'-Vorgängerversionen noch hundertprozentig zu einem Tor führten, hält der Torwart nun ohne Probleme. Gefährlich, aber realistisch lässt dieser den Ball jedoch nach einem starken Schuss schon mal fallen und muss nachgreifen.

Leider krankt die KI etwas, wenn ihr selbst im Angriff seid und auf einen freien Mitspieler hofft. In so einer Situation gelingt ein Pass leider viel zu selten, da sich der Teamkamerad nicht genügend vom Gegner befreit. Diesen Mangel könnt ihr natürlich abschwächen, in dem ihr mit menschlichen Mitspielern das virtuelle Stadion betretet. Bis zu acht Spieler können gleichzeitig am Spiel teilnehmen, wofür ihr aber ihr aber genügend Joypads und zwei PS2-Multi-Taps benötigt.

FIFA 2001
Im Training lassen sich Standardsituationen üben.

Nichts zu bemängeln gibt es an der gelungenen Steuerung. Mit dem linken Analog-Stick steuert ihr die ausgewählte Figur. Seid ihr im Ballbesitz, passt der Spieler mit Druck auf die 'X'-Taste den Ball einem Teammitglied in der Nähe . Mit 'Viereck' kickt ihr das runde Leder mit einem 'Heber' zum nächsten Spieler. Wollt ihr, dass der ballführende Sportler etwas schneller rennt, müsst ihr die 'Dreieck'-Taste betätigen. Mit jedem Druck erhält der Spieler einen kleinen Temposchub, ermüdet aber auch schneller. Mit dem 'Kreis'-Button' könnt ihr schliesslich den Ball mit einem starken Schuss wegschlagen. Ein kleiner Balken gibt dabei an, wie stark der Schuss wird. Hier kommt auch die neue Analog-Funktion der Tasten zum Tragen. Umso stärker ihr 'Kreis' drückt, umso schneller füllt sich der Balken. Aber Achtung, ist der Schuss zu stark, lässt sich der Ball kaum richtig platzieren. Mit den Schultertasten könnt ihr die Taktik eures Aufbaus ändern, verschiedene Tricks wie Täuschung, Dreher und Hüpfer durchführen oder einen langen Pass spielen. Ist der Gegner im Ballbesitz, habt ihr die Möglichkeit, mit 'X' den Spieler zu wechseln, mit der 'Viereck'-Taste zum Ball zu grätschen und mit dem 'Kreis'-Knopf in einen Zweikampf um den Ball einzusteigen. Quasi als Notbremse fungiert hier 'R1'. Mit dieser Taste macht ihr ein grobes Foul; hat der Schiedsrichter dies gesehen, dürfte euch eine rote Karte gewiss sein.

FIFA 2001
Zwei Flaschen im Tor ...

Technisch zeigt die PlayStation 2 in 'FIFA 2001', was in ihr steckt. Die Spieler sehen alle sehr realistisch aus und bewegen sich dank dem 'Motion Capturing'-Verfahren lebensecht über den virtuellen Rasen. Besonders in den kurzen Zwischensequenzen, beispielweise wenn ihr vom Schiedsrichter eine rote oder gelbe Karte kassiert, sieht man, wie detailliert die Spieler gestaltet wurden. Sogar die Mimik passt sich der Situation an; so fluchen Sie Sportler, wenn sie eine Strafe erhalten und freuen sich, wenn sie ein Tor schiessen. Das Stadion steht dem in nichts nach. So könnt ihr unzählige Details abseits des Geschehens beobachten. Da wärmen sich Ersatzspieler auf, Manager stehen nervös herum, Security-Leute bewachen die Zuschauerreihen und die Linienschiedsrichter und Kameraleute gehen ihrer Arbeit nach. Die Tribünen voller Fans wirken ebenfalls täuschend echt und sind hübsch animiert, inklusive wehender Fahnen mit dem Logo ihres Teams. Die verschiedenen Wetterverhältnisse und Tageszeiten könnten nicht besser dargestellt werden, wobei die verschiedenen Lichtquellen und die korrekt dargestellten Schatten vollkommen überzeugen. EA scheint die PS2 wirklich gut im Griff zu haben, denn anders als bei vielen der anderen Starttiteln gibt es bei 'FIFA 2001' nirgends unangenehmes Flimmern, Ruckeln oder hässliche Kanten zu sehen. Leider sind alle Kamera-Perspektiven relativ weit vom Spielfeld entfernt, so dass die Qualität der toll gestalteten und animierten Figuren auf den ersten Blick nicht vollkommen zur Geltung kommen.

Auch im Bereich Sound hat EA die Nase vorn. Während in den Spielmenüs heisse Tracks von bekannten Szenemusikern wie 'Moby' und 'Utah Saints' euch schon mal auf das Match vorbereiten, hört ihr während des eigentlichen Spiels realistische Sprechgesänge und Schreie des Publikums. Besitzer von 'Dolby Surround'-Anlagen sind hier klar im Vorteil. Die Kommentatoren sind gewohnt gut, nach langen Spiel-Sessions gehen einem die sich oft wiederholenden Standardphrasen aber etwas auf die Nerven - zum Glück lassen sich die Dialoge der beiden Fussballexperten abstellen.

 

Fazit

von David Stöckli
Mit 'FIFA 2001' ist EA Sports wirklich ein gelungener Einstand auf Sonys neuer Konsole geglückt. Dank der fantastischen Grafik und dem hervorragenden Sound liess sich die europäische Lieblingssportart noch nie so realistisch am heimischen Fernseher nachspielen wie jetzt. Rein spielerisch hat sich gegenüber den alten Versionen allerdings so gut wie nichts verändert. Immer noch gelingen zu viele Tore und immer noch ist das eigentliche Spielgeschehen zu wenig auf Simulation getrimmt. Wen dies nicht stört, sollte nicht zuletzt wegen der tollen Optik, der gelungenen unkomplizierten Steuerung und der realen Spieler- und Clubnamen zugreifen.  

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