Test - Far West : Far West

Der Saloon: das hiesige Arbeitsamt.

Sag ich doch
Die Steuerung in 'Far West' ist extrem einfach. Mit wenigen Klicks navigiert euch das ansprechend gestaltete Tutorial durch die Menüs und über die Bildschirme, so dass ihr euch schon bald mit schlafwandlerischer Sicherheit zurechtfinden werdet. Die Einheiten finden alle mühelos und auf direktem Weg ihr Ziel und fahren selbständig ihre Wege ab oder kehren zu ihrem Startpunkt zurück, wenn sie ihre Aufgabe erledigt haben. Die wichtigsten Informationen erhaltet ihr mittels übersichtlicher Statistiken am linken Bildschirmrand oder Einblendungen in der Bildmitte. Dabei hält euch das Programm permanent über alle Geschehnisse auf dem Laufenden, was euch das Leben oft erleichtert. Die Kamera ist per Mausrad stufenlos zoombar und über die Bildschirmränder könnt ihr euch in die einzelnen vier Himmelsrichtungen bewegen. Kommt es während der Handlung einmal zum klassischen Shootout mit Banditen oder Konkurrenten fährt die Kamera so an das Geschehen heran, dass ihr genug Übersicht habt und euren Gegner gut aus dem Weg räumen könnt.

Der-sich-aus-dem-Staub-macht.

Eigentlich schön, aber …
Grafisch treibt einem 'Far West' Tränen in die Augen. Zum einen sind dies Freudentränen: Fahrt ihr mit der Kamera nahe an eure Ranch oder die Stadt heran, so könnt ihr viele Animationen und liebevoll in Szene gesetzte Details erkennen. So läuft der Doc hektisch mit seinem Arztkoffer von einem Haus zum nächsten, angeworbene Cowboys schwingen sich auf ihre Pferde und Frauen in Alltagskleidern tätigen ihre Einkäufe. Neben diesen lebendigen Wild-West-Städten haben die Entwickler auch einige nette Effekte eingebaut. Wenn ihr die Rinder über den staubigen Präriesand jagt oder ein Planwagen durch die Gegend fährt, werden feine Staubwolken aufgewirbelt, die hinter ihnen langsam verwehen. Auch das Terrain macht einen guten Eindruck. Bäume, Felsformationen, Berge und Wasser sind hübsch geworden. Tränen der Trauer treten euch allerdings beim Anblick der Bodentexturen und auf den Boden gepappten Häuser in die Augen. Der Untergrund wirkt verwaschen und die optisch gut gelungenen Gebäude mit ihren rauchenden Kaminen stehen auf dem Boden, als seien sie aufgeklebt worden. Vergleiche mit Häusern von Microsofts 'Flight Simulator'-Titeln sind nicht von der Hand zu weisen. Doch wird hierdurch nur für Pedanten das Flair des Wilden Westens getrübt.

Yipieeiohhh
Was euch bei 'Far West' akustisch aus den Lautsprecherboxen entgegenschallt, perfektioniert das Wild-West-Feeling. Die Bochumer Spielemacher scheinen ein Händchen für Sounds zu haben. Bereits die ersten Minuten des Tutorials versetzen euch in Szenen guter, alter Western wie 'High Noon' oder 'Die glorreichen Sieben'. Auch die Geräusche der trampelnden Herden, der typischen Cowboystiefel oder der rostigen Wagen wurden sehr gut ins Game eingebracht und bescheren euch eine sehr gute Atmosphäre.

Ein Rancher kommt selten allein
Neben dem mehrstufigen Tutorial und einer umfangreichen Kampagne gibt es auch einen Multiplayer-Modus. Hier dürfen sich vier Rancher im Netzwerk um die Krone des Rinderbarons streiten oder wahlweise den CPU-Gegner einschalten. Die CPU-KI hat es wirklich in sich und fordert von euch gutes Planen und Handeln.