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Special - Faktoren des Erfolgs: Teil 2 : Die Mischung macht den Unterschied

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Konkurrenz kann aber auch dafür sorgen, dass ein neuer Markt erschlossen wird - siehe 'World of Warcraft'. Das Blizzard-Werk hat das vergleichsweise kleine Genre der Online-Rollenspiele populär gemacht und so die Türen für 'Herr der Ringe Online', 'Age of Conan', 'Warhammer: Age of Reckoning' oder andere Konkurrenzprodukte geöffnet. Die Frage bleibt natürlich: Kann man sich bei einem so starken Rivalen überhaupt durchsetzen? Kann man, aber nur mit eigenem Konzept. Und daran mangelt es vielen Titeln, die nur auf den 'WoW'-Erfolgszug aufspringen wollen. Ein positives Beispiel wäre hier etwa 'EVE Online', das mit seinem Sci-Fi-Setting viele Fans gefunden hat.

Konkurrenz ist also Fluch und Segen zugleich. Für den kommerziellen Erfolg kann sie der Genickbruch sein - ganz besonders, wenn zwei Titel dasselbe Genre und Szenario belegen und zeitgleich auf den Markt kommen. Da siegt dann nicht immer der mit dem besseren Spiel, sondern nicht selten der mit dem dickeren Marketingbudget. Doch selbst wenn es sich um ein alternatives Setting handelt: Konkurrenz im eigenen Genre kann eine Bedrohung für den Verkaufserfolg darstellen. Deswegen meiden Publisher die Release-Zeiträume von Ausnahmetiteln wie 'Grand Theft Auto'. Selbst dann, wenn der eigene Titel ein völlig anderes Genre und Setting nutzt.

(F) Technik und Innovation

Zwei weitere Faktoren für ein erfolgreiches Spiel sind Technik und Innovation eines Produktes. Wenn die Technik glänzt, dann wird das meist sehr früh mit neuen Screenshots und Videos demonstriert. Bestes Beispiel hierfür ist natürlich CryTeks Edelshooter 'Crysis'. Die geniale Technik kann allerdings zum Verhängnis werden, wenn die aktuellen Systeme nicht leistungsfähig genug sind - auch hier ist 'Crysis' das ideale Beispiel. Die Verkaufszahlen waren solide, blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Ein Grund dafür könnte die Verunsicherung der Spieler gewesen sein, ob der Titel überhaupt flüssig auf dem eigenen Rechner läuft. Die zuvor gestartete Beta ließ nicht nur unsere Redaktion an der Leistungsfähigkeit der eigenen Rechner zweifeln.

Auch Innovation ist ein zweischneidiges Schwert. Immer wieder in ausgelutschten Szenarien abhängen, das will auch keiner. Sagen viele. Und dann wird doch das neue 'Medal of Honor: Airborne' gekauft, ein Ego-Shooter, der abermals Spieler in den Zweiten Weltkrieg ziehen lässt, ohne auch nur ein Fünkchen Innovation zu zeigen - selbst die Fallschirmsprünge waren nicht neu. Die gab es schon im Erweiterungspaket 'Spearhead' für 'Medal of Honor: Allied Assault', wenn auch nur zu Beginn. Zu viel frisches Blut kann aber auch abschrecken. Etwa dann, wenn die Steuerung abgeändert wird, dies aber nicht den Geschmack der Fans trifft. 2K Sports versuchte sich mit 'NHL 2K8' daran - und scheiterte, zumindest in den Augen der Fans und Fachpresse.

Technik und Innovation sind also auch zwei Garanten für den Erfolg, die aber mit Vorsicht zu genießen sind. Wer zu viel will, riskiert zu hohe Systemanforderungen und zu hohe Komplexität. Und damit den Erfolg. Wer immer nur dasselbe bietet, der wird auf Dauer aber auch die Käufergruppen nicht glücklich machen. Ein Mittelweg wäre eine gut skalierbare Technik und ein Hauch von Innovation - zumindest Ersteres sollte heutzutage eigentlich kein Problem mehr darstellen.


Fazit: Für einen Verkaufserfolg wie auch für gute Kritiken ist es wichtig, die richtige Mischung aus alt und neu, aus vertraut und innovativ zu finden. Genres und Szenarien dürfen nicht zu ausgelutscht sein, und wenn sie das sind, dann sollten sie zumindest an anderer Stelle mit Positivpunkten glänzen. Dennoch: Wer zu viel will, wird auch hier nicht den Geschmack der breiten Masse treffen. Dass Portierungen Sinn machen, benötigt eigentlich keiner weiteren Erklärung - je größer die potenzielle Käuferschaft, desto größer natürlich auch der theoretische Erfolg. Umso wichtiger, dass sich einige Hersteller endlich mehr darauf besinnen, ihre Produkte einer besseren Qualitätskontrolle zu unterziehen, und auf allen Plattformen mit aktueller, aber dennoch skalierbarer Technik und einem Hauch von Frischegefühl punkten.

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