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Preview - Europa Universalis IV : Das Strategie-Epos angespielt

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Allerdings ist eure Perspektive noch etwas breiter: Statt über eine Handvoll Städte herrscht ihr über ganze Regionen, wie Franken, Schwaben oder Niederbayern, und statt einzelner Einheiten verschiebt ihr abstrakte Truppenverbände. Dabei gleicht die Spielwelt auf den ersten Blick einer typischen zweidimensionalen Landkarte, ihr dürft aber jederzeit näher heranzoomen, um das tatsächlich dreidimensionale Terrain oder einzelne Siedlungen in Augenschein zu nehmen – nicht gerade hübsch, aber übersichtlich.

Als Staatenlenker trefft ihr Entscheidungen in zehn Bereichen, die jeweils ineinandergreifen: Wirtschaft und Handel, Diplomatie und Politik, Militär und Expansion, Forschung und Ideen, Religion und Missionen. Fast jeder Abschnitt ist umfangreich genug für ein eigenes Spiel und entsprechend aufwendig zu erläutern, deshalb sei an dieser Stelle exemplarisch der vielleicht wichtigste beschrieben – die Diplomatie. Ihr könnt anderen Nationen nicht bloß den Krieg erklären, sondern sie auch über Garantien, Geschenke oder Eheschließungen an euch binden, dürft sie provozieren, erpressen, einen Staatscoup anstacheln, ein Handelsembargo verhängen oder Sabotageakte verüben.

Das klingt alles etwas aufregender, als es sich im Spiel tatsächlich präsentiert, nämlich im Wesentlichen in Form trister Menüs und Schaltflächen. Das schmälert allerdings weder die Spannung noch die Auswirkungen: Je nachdem, wie ihr euch verhaltet, sind eure Nachbarn und deren Verbündete gut oder eher schlecht auf euch zu sprechen. Wenn ihr euch wie der Elefant im Porzellanladen benehmt, habt ihr bald die halbe Welt gegen euch. Da ihr nur eine begrenzte Anzahl diplomatischer Aktionen durchführen dürft, müsst ihr euch genau überlegen, wen ihr damit aufs Korn nehmt.

Einfach zu steuern, schwierig zu meistern

Ihr könnt euch noch so beliebt machen, über kurz oder lang lässt sich ein Waffengang nicht vermeiden, auch weil ihr als erfolgreicher Herrscher unweigerlich Neider anlockt. Die Kämpfe sind einfach zu steuern, aber schwierig zu meistern. Eigentlich müsst ihr nur eine Armee anwählen und sie per Mausklick Richtung Feind in Marsch setzen. Wie die Schlacht ausgeht, hängt aber von unzähligen Faktoren ab. Zunächst von der Mannstärke: Infanterie, Kavallerie, Artillerie. Dann vom Anführer: Wie gut ist der kommandierende General? Dann von der Technologie: Sind eure Angriffs- und Verteidigungswerte weiter entwickelt als die des Gegners? Schließlich spielen auch Wetter, Bodenbeschaffenheit, Moral und andere Eigenschaften eine Rolle. Netterweise listet das Spiel alle Details übersichtlich in automatischen Hilfstexten auf, die bei einer Mausbewegung über die entsprechenden Menüs und Symbole automatisch erscheinen. Trotzdem werdet ihr eine Weile brauchen, um das System zu durchschauen.

Das gilt auch für alle anderen Bereiche von Europa Universalis IV: Ihr müsst euch einarbeiten und festbeißen, um mit dem Spiel wirklich Spaß zu haben. Wenn ihr aber am Ball bleibt, werdet ihr mit einem Titel belohnt, der genügend Spieltiefe für hundert Stunden und mehr bereithält. Auch weil zufällige Ereignisse die Partien immer spannend halten: Da flammt plötzlich eine religiöse Revolte in eurer Heimat auf, rangeln zwei Fürstenhäuser um das Thronerbe oder erzielt ein Erfinder einen wissenschaftlichen Durchbruch. Automatisch generierte Missionen bringen zusätzliche Herausforderungen: Mal sollt ihr die Wehrpflicht einführen, mal eine Kolonie in die Selbstständigkeit entlassen, mal ein Bündnis mit einem Nachbarn anstreben. Trotz dieser optionalen Aufgaben und historischen Ereignisse gilt aber auch bei Europa Universalis IV: Geschichte ist, was ihr daraus macht!

Fazit

von Rüdiger Steidle

Die Betaversion war trotz einiger Erfahrung mit den Vorgängern und Ablegern nicht ganz einfach zu spielen, da viele Hilfstexte und Beschreibungen noch fehlten – und in den neuen Menüs müssen sich auch Veteranen der Reihe erst mal zurechtfinden. Besonders die dürften sich darüber freuen, dass sich der Spielablauf und der Geschichtsverlauf nun wieder etwas flexibler und freier zeigen als im Vorgänger. Man genießt mehr Einfluss und größere Herausforderungen. Insbesondere der umfangreichere Handelspart und die Kolonisierung stellen gewichtige Verbesserungen dar. Ob allerdings Paradox' Plan aufgeht, mehr Einsteiger an das Strategie-Epos heranzuführen, scheint in Anbetracht der erweiterten Optionen und der nach wie vor arg trockenen Präsentation doch fraglich.

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