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Special - Fitness im E-Sport : Das Training eines E-Sportlers

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Schlaf, Sport und gesunde Ernährung

Eine ganz andere Herangehensweise hat der Niederländer Manuel "Grubby" Schenkhuizen. Er ist seit über zwölf Jahren im E-Sport-Zirkus dabei. „Ich bin diese Belastungen gewohnt. Ich erinnere mich daran, als ich und mein Team 2004 nach Korea gefahren sind, um dort mit den besten StarCraft-Spielern der Welt zu trainieren. Das war vollkommen verrückt! Wir haben 16 Stunden am Stück gespielt, ein paar Stunden geschlafen und dann gleich noch mal 16 Stunden gespielt. Gesund war das sicher nicht. Wir wollten einfach das Maximum aus dem kurzen Besuch rausholen“, schmunzelt der heute 29-jährige Schenkhuizen.

Besonders bei langen Turnieren müsse man seine Grenzen kennen. „Ich habe meine eigene Art gefunden, mit derartigen Herausforderungen klarzukommen. Ich schlafe sechs bis acht Stunden, gehe dann laufen oder zumindest spazieren. Anschließend esse ich eine Kleinigkeit und dann bin ich fit für den Event“, erklärt er. Für seine körperliche Fitness geht er gelegentlich ins Fitnessstudio oder eben joggen.

Er führt sein Trainingsprogramm aus: „Ich habe zudem herausgefunden, dass mir Yoga und Meditation bei der Konzentration helfen. Deshalb streue ich immer wieder kleinere Ruhephasen ein und mache die entsprechenden Übungen.“

Von Energy Drinks oder gar Alkohol hält er wenig. Bei den Events selbst genügen ihm Wasser oder Tee. Im schlimmsten Fall gibt es mal einen Kaffee. Doch zu viel Koffein kommt bei Grubby nicht in die Tüte!

Ein Neueinsteiger mit entspanntem Training

Der deutsche Spieler Mathis "Jabbz" Friesel gehört erst seit Kurzem zum noch jungen Team Lemondogs aus Stockholm in Schweden. Für ihn war das Dota-2-Turnier im Rahmen des ASUS Play it Cool die erste Veranstaltung in dieser Größenordnung und daher etwas ganz Besonderes. Eine spezielle Vorbereitung gab es aber auch bei ihm nicht und selbst das normale Training sieht bei den Lemondogs vergleichsweise locker aus:

„Ich stecke ja gerade mitten im Abitur. Da kann ich tagsüber natürlich nicht spielen. Wir trainieren meistens abends für einige Stunden. Meistens vier Partien. Einen besonderen Trainingsplan gibt es nicht. Ich halte aber auch längere Sessions für sinnlos, da irgendwann die Konzentration einfach nachlässt und sich Fehler einschleichen.“

Als Ausgleich zum E-Sport geht auch Jabbz ins Fitnessstudio. Dort macht er in erster Linie Ausdauersport. Die schweren Gewichte lässt er links liegen. „Cardio-Training hilft mir dabei, meine Konzentration auch für längere Zeit aufrechtzuerhalten. Dicke Muskeln brauche ich bei Dota 2 nicht“, lacht er. Für seine Zukunft wünscht er sich natürlich, mit E-Sport seinen Lebensunterhalt zu verdienen, sieht aber auch die fehlende Zeit als Hauptproblem an. „Meine Familie und Freunde unterstützen mich natürlich und mein Abitur bringe ich ja bald zu Ende. Danach überlege ich, mit einem Studium zu beginnen. Aber irgendetwas nicht zu Anspruchsvolles, damit noch Zeit für den E-Sport bleibt“, meint Mathis etwas blauäugig.

Luft nach oben

So professionell inzwischen Veranstaltungen wie die ESL One in Frankfurt oder auch kleinere Turniere wie ASUS Play it cool sein mögen, in puncto Trainingsintensität und Vorbereitung bleibt bei den Athleten und ihren Teams noch viel Luft nach oben. Wo sind die professionellen Trainingsstätten wie etwa das Trainingscenter von Team World Elite in Shanghai? Wo bleiben die medizinische Versorgung und die mentale und körperliche Vorbereitung auf Events?

An diesen Punkten merkt man, dass E-Sport noch ein vergleichsweise junges Geschäft ist. Doch in Zukunft müssen auch E-Sportler wie echte Athleten behandelt werden. Dazu gehören eine professionelle Vor- und Nachbereitung sowie eine gezielte Versorgung. Und genau da scheint bei vielen Teams noch Nachholbedarf zu bestehen. Doch durch Geldgeber wie etwa den VfL Wolfsburg ist es sicher nur eine Frage der Zeit, bis der E-Sport auch in diesem Bereich nachzieht!

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