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Preview - Elite: Dangerous : Schiffe versenken im Vakuum

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Ganz schön clever

Doch zurück zu den Kampfeinlagen: Erschwerend zur komplizierten In-alle-Richtungen-Steuerung kommt die ziemlich knackige künstliche Intelligenz hinzu. Feindliche Jäger fliegen bereits so hinterhältig geschickt um euch herum, dass sie euch in Windeseile das Licht auspusten. Noch schwieriger wird es, wenn die Gegner in Gruppen antanzen: In dem Fall bietet sich ein Bösewicht oft als vermeintlich leichte Beute an, während euch die anderen Fieslinge wie ein Rudel wild gewordener Wölfe umkreisen und in den Nacken springen.

Die harten Kämpfe verfeinern die Entwickler mit zahlreichen akustischen und optischen Effekten. Gebt ihr beispielsweise Vollgas, um aus der Reichweite der feindlichen Waffen zu flitzen, wackelt euer gesamtes Cockpit heftig durch die Gegend. Eine feine Mischung aus Gänsehaut und Panik löst allerdings erst das Geräusch von knackendem Glas aus: Schleudern eure Feinde Laser-Strahlen oder Projektile auf eure Scheiben, verabschiedet sich die Verglasung irgendwann mit einem lauten Knall. In dem Fall bleibt euch nur noch für 120 Sekunden Sauerstoff.

Simulationsgefühle kommen auch bei den Waffen selbst auf, müssen Laser-Wummen, Railguns oder Raketentürme vor dem Schuss doch erst im schicken Feinmechanik-Look ausgefahren werden.

Hardcore-Modus für Experten

Euch reichen die anspruchsvolle Steuerung und die clevere Gegner-KI noch nicht? Wer noch eine ganze Schippe mehr Schwierigkeit drauflegen möchte, knipst in den Optionen die Stabilisatoren aus. Selbst der noch kleine Sidewinder-Pott fliegt sich dadurch wesentlich anspruchsvoller, erlaubt durch die dazugewonnene Bewegungsfreiheit aber auch kompliziertere Manöver. Schnelle Schrauben mit anschließenden Loopings sind ohne Flugstabilisatoren besser möglich, können zur Freude von Simulationsfans aber nur von echten Experten geflogen werden.

Übrigens: Wer zu schnell durch die Gegend heizt oder seine Waffen warm schießt, glüht auf dem Feindradar wie ein frisch geschlüpfter Plutoniumstab. Unsichtbar seid ihr für euren Gegner nur dann, wenn ihr sehr langsam mit kalten Waffen und Triebwerken durch das Weltall schleicht.

Bisher einzigartig

Die Kombination aus detailliertem Cockpit, tollen optischen und akustischen Effekten sowie realistischer Steuerung verleiht dem Spiel schon jetzt eine unglaubliche Atmosphäre, die bisher keine andere Weltraumsimulation auftischte - erst Star Citizen könnte in ähnliche Sphären aufsteigen. Die ersten Gehversuche mit der Oculus Rift treiben die ohnehin großartige Spieltiefe und Intensität tatsächlich auf die Spitze, auch wenn noch einige Cockpit-Elemente an die virtuelle Realität angepasst werden müssen. Eine echte Alternative zum klassischen Bildschirm wird die VR-Brille aber nur dann, wenn die Auflösung noch deutlich gesteigert wird. Erst ab der 4K-Auflösung dürfte die Pixeldichte optimal sein - und davon sind die Brillen noch meilenweit entfernt.

Anders als bei Star Citizen lebt Elite: Dangerous nicht nur von Vorschusslorbeeren. Die Simulation liefert schon in der Alpha einen besseren Dogfight als jedes andere Weltraumspiel. Allerdings fehlt es ihr noch an Inhalten: Auf Dauer werden die Angriffe auf Handelsschiffe oder Piraten langweilig, zudem existieren bisher nur wenige Module, mit denen ihr euren Kahn aufrüsten könnt.

Ein Blick in die Zukunft

Dabei soll es aber nicht bleiben: Das fertige Spiel für 40 Euro soll Möglichkeiten bieten, von denen bisherige Genre-Kollegen nur träumen konnten. Ein komplettes Universum mit unzähligen Systemen, in denen sich neben KI-Gegnern auch andere Spieler tummeln, soll in der finalen Version erforscht werden können. Eine klassische Kampagne plant Braben nicht, stattdessen soll neben dynamischen Inhalten Content durch die Spieler selbst erschaffen werden, ähnlich wie im konfliktreichen Sandbox-Spiel EVE Online.

Elite: Dangerous - The Mighty Anaconda Trailer
Einmal mehr gibt es hier einen frischen Trailer zum vielversprechenden Elite: Dangerous für euch.

Ob das Handelssystem und die politischen Möglichkeiten so komplex wie in CCPs MMO ausfallen, steht bisher noch in den Sternen. Es könnte aber in diese Richtung gehen, da ihr auf den verschiedenen Stationen im Weltraum zukünftig auch Handel betreiben und Preise manipulieren dürft. Bisher klingt das Konzept wie eine Mischung aus Freelancer, EVE Online und Jumpgate.

Jeder Spielereingriff soll das Verhalten der NPC-Allianzen ständig verändern, so viel teilten die Entwickler bereits mit. Selbst die Landung auf Planeten soll in einer späteren Erweiterung möglich sein und weitere Aufgaben und Missionen mit sich bringen.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Packende Kämpfe mit ungewisser Zukunft

Elite: Dangerous hinterlässt am Ende der Alphaphase genauso viele positive Eindrücke wie Fragezeichen. Vereint die Weltraumsimulation tatsächlich das alte Elite mit Kalibern wie Freelancer, EVE Online, Jumpgate und Co.? Und wie umfangreich wird die offene Welt ausfallen? In welcher Form ihr im fertigen Spiel kämpfen, handeln, erkunden und letztendlich mit Mitspielern interagieren könnt, wird sich wohl erst 2014 und 2015 im Laufe der Beta zeigen. Das Grundkonzept geht aber in eine ähnliche Richtung wie bei Star Citizen, wenn auch mit anders gewählten Schwerpunkten.

Doch genug von der Zukunft: Am Ende der Alphaphase steht bereits ein tolles Grundspiel mit intensiven Dogfights und KI-Gefechten, die trotz der begrenzten Schiffs-, Waffen- und Missionsauswahl so packend wie in keiner anderen Weltraumsimulation umgesetzt sind. Von Anfang an kommt das gute alte Elite-Gefühl auf, vor allem aufgrund der unheimlich komplexen und knackig schweren Steuerung.

Simulationsfans, die viel Zeit mit der möglichst optimalen Bedienung ihres Raumgleiters verbringen möchten, dürfen sich bereits jetzt über den Zustand des Spiels freuen. Der wirkliche Reiz wird aber erst vom Erforschen des offenen Weltalls ausgehen.

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