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Preview - Eat Lead : „It's Hazard Time!“

  • X360
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Gewollt dumme KI

Was wären Actionshooter ohne Kanonenfutter und knackige Bosskämpfe. Dass russische Soldaten dumm agieren, ist nicht nur ein Klischee, sondern leider Realität in vielen Mittelklassespielen. Auch Eat Lead bedient sich reichlich aus dem Fundus. Wir laufen durch Korridore, betreten einen Raum, die Tür hinter uns schließt sich und wie aus dem Nichts tauchen immer wieder Soldaten auf, die mit AK47 oder Wasserpistole umgenietet werden. Moment, Wasserpistole? Das Waffenarsenal bietet 14 unterschiedliche Kaliber, von denen einige sehr herkömmlich ausfallen und andere wiederum ziemlich absurd wirken. Da die Munition arg beschränkt ist, müssen wir immer wieder schauen, was die Opfer so fallen lassen. Maschinenpistolen und Schrotgewehre sind Standardware. Space-Marines, die ihren Pods entsteigen, lassen hingegen Laserwummen fallen, die mit einer Aufladung oder Damage-over-Time"-Effekt arbeiten. Getroffene Gegner erhalten also kontinuierlich Schaden.

Aus einem reinrassigen japanischen Rollenspiel ist der Bossgegner Altos Tratus entsprungen. Wie es sich gehört, spricht der Gegner nur in Sprechblasen und hat keine Stimme. Lustiges Detail in einer Zwischensequenz ist ein riesiger grüner A-Knopf, den Matt jedes Mal drücken muss, will er den Dialog mit dem Boss fortführen. Dieser lässt dann wieder einen völlig übertrieben schwülstigen Satz von sich, dass er Matt zerstören werde, bis es dann wirklich zum Kampf kommt. Altos erweist sich dabei als recht statisch, denn er bewegt sich kaum, lässt jedoch sein Schwert durch die Luft kreisen, heilt sich gerne selbst und holt weitere Space-Marines zur Unterstützung in die Schlacht. Dabei ist immer ein Pulldown-Menü in japanischer Schrift schön neben dem Charakter zu sehen, wenn er seinen nächsten Angriff vorbereitet. Nach ein paar gezielten Laserladungen ist Altos Geschichte.

Nazis dürfen nie fehlen

Zu den originellsten Gegnern gehören Nazi-Soldaten, wie sie aus dem indizierten Shooter Castle Hundekiesel (Name von der Redaktion geändert!) entsprungen sein könnten. Wohlgemerkt dem Original aus dem Jahr 1981! 3D kannte man damals noch nicht, weshalb Spieler gegen flache 2D-Bitmap-Gegner antraten. In Eat Lead haben es die Nazi-Soldaten auch noch nicht in die 3D-Epoche geschafft, was ihnen einen entscheidenden Vorteil bringt. Bei Beschuss drehen sie sich einfach zur Seite, sodass uns keine Angriffsfläche geboten wird. Auch eine Art, sich Deckung zu suchen. Matt muss dafür hinter Kisten oder Fässer sprinten, wenn er ein wenig Ruhe vor dem Kugelhagel haben möchte.

Zu den weiteren Extras im Spiel zählen einsammelbare Items für Unverwundbarkeit, Extraschaden oder Superschild. Unverzichtbare Boni im Kampf gegen eine Übermacht. Wird durch eine Granate ein Loch in den Boden gerissen, so tauchen dort farbige Gitter wie in Tron auf. Sozusagen Löcher in der Matrix, der virtuellen Realität. Am Ende des spielbaren Levels war unser Eindruck dennoch ein wenig zwiegespalten. Die Anspielungen und Parodien sind zum Teil gut gelungen, auf der anderen Seite aber auch zu banal oder unauffällig. Hätte uns der Produzent nicht auf die obligatorische „Im-Aufzug-Ladesequenz" hingewiesen, es wäre uns ehrlich gesagt nicht aufgefallen. Das Spiel selbst bleibt die meiste Zeit irgendwie sehr ernst und zu zahm. Es fehlt die Bissigkeit, wie sie zum Beispiel in einer der besten Filmparodien überhaupt zu sehen ist: Spaceballs.

Fazit

von Dennis Hartmann
Gute Ansätze gibt es in Eat Lead zuhauf. Der Master Chef ist gelungen und Captain Carpenter hat zwar einen bescheuerten Namen, doch Mario erkennt man trotzdem. Grafisch und inszenatorisch reißen sich die Entwickler kein Bein aus, überdies ist mir die Parodie insgesamt zu harmlos oder schlichtweg zu unauffällig. Schön, dass man mit dem Gameplay auf den Einheitsbrei vieler Actiontitel hinweist, aber wenn sich das Spiel selbst so eintönig spielt, dann ist das irgendwie auch nicht viel besser. Beim Dialog mit dem japanischen Rollenspielboss wiederum konnte ich mir das Lachen kaum verkneifen, als Matt immer wieder den grünen Knopf drücken musste. Davon muss eindeutig viel mehr her. Aber ich habe ja auch nur ein Level von acht gesehen, von daher will ich nicht voreilig urteilen. Mehr als ein „Befriedigend“ ist dennoch nicht drin. Ein Mehrspielermodus ist übrigens nicht geplant.

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