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Test - Dragon Throne : Dragon Throne

  • PC
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Dragon Throne
Der Multiplayer.
Logik die (nicht) begeistert
Wenn eure Wirtschaftskraft stark genug ist, und ihr über ein standhaftes Heer verfügt, ist es an der Zeit, die Städte eurer Gegner anzugreifen. Neben Reitern, Bogenschützen und Lanzenträgern, bekommt ihr allerlei Kriegsgerät wie die Sturmleiter, den Rammbock oder den Laternenwagen, der zum Ausspionieren der feindlichen Gebiete dient, spendiert. Diese Maschinerie könnt ihr jedoch erst dann bauen, wenn die weisen Alchimisten in eurer Nationalbibliothek das entsprechende Wissen erlangt haben. Da alle Untertanen regelmäßig entlohnt werden müssen, und auch der Unterhalt für das Heer immens zu Buche schlägt, gilt es taktisch geschickt eure Gegner zu bezwingen.

Doch leider ist die Theorie mal wieder grau. Steht ihr erst einmal vor den Mauern einer Stadt, müsst ihr umständlich Befehle für die einzelnen Gruppen erteilen. In einem unendlich langen Prozess fahren die Leiterwagen ihre Sturmleitern aus, was teilweise zu einer sofortigen Zerstörung durch die auf den Zinnen stehenden Bogenschützen führen kann. Automatische Kämpfe mit durchdachten KI-Taktiken sucht ihr leider vergebens. Ein weiteres Kuriosum ist der Kampf auf freiem Feld. Zwar stürzen sich, wie in einigen vergleichbaren Titeln, eure Kämpfer nicht sinnlos ins Gefecht oder beharken sich aus Versehen selber. Wenn ihr allerdings mit einer kleinen Schar Bogenschützen zu Felde zieht, kommt es nicht selten vor, dass diese schon mal eine dreimal so große Armee komplett aufreibt, ohne dass es zu einer Gegenwehr eurer Kontrahenten kommt. Größere Schnitzer kann man sich wohl kaum erlauben.

Dragon Throne
Ein kurzer Lebenslauf, doch leider nicht über gut oder böse.

Ein weiterer Fehltritt ist die Finanzierung eurer Truppen. Ab und an kommt es nämlich vor, dass ihr während einer Massenrekrutierung für die gleiche Soldatengruppe unterschiedlich viel Ausbildungsgehalt zahlen müsst. Wer da nicht von Anfang an aufpasst, muss schneller Staatsbankrott anmelden, als es ihm lieb sein kann.

Come 2 me
Freunde des Multiplayermodus dürfen gegeneinander über LAN zu acht oder via Gamespy im Internet antreten. Wie im Singleplayer spielt ihr dann die Kampagnen nach oder schlagt euch auf den beiliegenden Extrakarten. Leider macht der Multiplayer auch nur bedingt mehr Spaß, da die Einheitenfehler auch hier massiv auftreten.

Dragon Throne
Baumsterben gab's auch schon im alten China.

Grafisch altbacken
Im Gegensatz zu der eigentlich recht spannenden Geschichte steht die triste Grafik. Wäre der Titel zu Zeiten eines 'Age of Empires' erschienen, hätte er durchaus für Aufsehen gesorgt. Doch bei einer Konkurrenz im Stile von 'Age of Mythologies' wirkt das Geschehen einfach nur öde. Da helfen auch die netten Wettereffekte, fliegenden Adler und springenden Fische nichts. Die größte Schwierigkeit bilden die Einheiten, da sowohl die eurer Feinde, als auch eure eigenen absolut identisch aussehen, und nur in der Farbe ihrer Kleidung voneinander zu unterscheiden sind. In der Hitze einer Schlacht kann das manches Mal zu Verwirrungen führen, da aufgrund einer fehlenden Zoommöglichkeit aus der Ferne die Truppen zu einem Brei verschmelzen. Auch die Animationsphasen der Krieger beschränken sich auf ein absolutes Minimum. Dadurch wirken sie eher hölzern als lebendig.

Ein weiteres Manko stellt die Sprachausgabe in der vorliegenden Version dar. Da die Geschichte von einem chinesischen Sprecher erzählt wird, hatten die Entwickler bei Strategy First alle Mühe, die englischen Untertitel korrekt wieder zu geben, was des Öfteren zu sinnfreien Erläuterungen führt. Da bleibt nur zu hoffen, dass die deutsche Lokalisierung, falls der Titel überhaupt übersetzt wird, um einiges besser ausfällt. Der Soundtrack hingegen kann durchaus überzeugen. Fernöstliche Klänge wechseln mit moderner Musik und in den Schlachten tönt ein ganzes Orchester aus den Boxen.

 

Fazit

von Marc Heiland
Leider trifft bei 'Dragon Throne: The Battle of Red Cliff' mal wieder das alte Sprichwort 'mehr Schein als Sein' zu. Zwar kann der Titel durch seine größtenteils authentische Geschichtserzählung und die recht komplexe Story überzeugen - doch muss man wegen einer schlechten Lokalisierung und einer fehlenden Charaktererläuterung der eigentlichen Helden hier wieder Abzüge machen. Das Gameplay im 'AoE'-Stil ist leicht zu erlernen; die KI leider kaum vorhanden. Grafisch möchte man die Entwickler lieber an Referenztitel verweisen denn an ihr eigenes Werk. Unterm Strich bleibt so ein nettes Spiel für Zwischendurch, dass einiges über die Geschichte Chinas vermittelt, sonst aber weder Genreneulinge geschweige denn Profis vom Hocker reißen wird.  

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