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Preview - Dragon Age: Origins : Zurück zu den Bioware-Wurzeln

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Ein Beispiel: Wir erhalten die Aufgabe, einen Werwolf-Boss zu erlegen, dessen Meute eine Menge Ärger in einem Camp der Hochelfen verursacht. Klingt so weit einfach. Ist es aber nicht, denn es stellt sich heraus, dass die Hochelfen durch einen Fluch selbst für die Situation verantwortlich sind, diesen Fluch aber nicht aufheben wollen. Was also tun? Die Werwölfe vernichten und damit den Hochelfen einen Gefallen tun? Versuchen, den Fluch zu bekämpfen? Die Hochelfen zwingen, den Fluch aufzuheben? Oder sich ganz auf Seite der Werwölfe stellen, um diese als mächtige Alliierte im Kampf gegen die Darkspawn zu rekrutieren?

Das sorgt nicht nur für Spannung, sondern ebenfalls dafür, dass der Spieler einen Anreiz hat, Dragon Age nicht nur einmal zu spielen. Die verschiedenen Entscheidungswege, gepaart mit den unterschiedlichen Herkünften, und deren Auswirkungen auf die Spielwelt locken dazu, das Rollenspiel mehr als nur einmal zu absolvieren. Ob Bioware es schafft, diese Spieltiefe komplett durchzuhalten, bleibt allerdings abzuwarten. Bereits in Mass Effect musste man zuweilen feststellen, dass die Dialoge und Entscheidungen nicht immer wirklich Einfluss auf den Spielverlauf hatten.

Klassischer Background

Abgesehen von den Inhalten gibt sich der Rest des Spiels fast schon klassisch - auch wenn die Jungs von Bioware dieses Wort gar nicht gern hören. Bei den Charakterklassen sind keine allzu großen Überraschungen zu finden. Magier spezialisieren sich in bestimmte Richtungen. Schurken nutzen zwei Waffen zeitgleich und sind Meister im Schleichen, Fallenentschärfen und Angreifen von hinten. Und Kriegerklassen sind wahlweise mit Einhandwaffe und Schild, Zweihandwaffe oder zwei Einhandwaffen unterwegs. Subklassen mit Spezialisierung sind vorhanden, so wird der Magier beispielsweise zum Geistheiler oder der Krieger zum Templer.

Das Interface dürfte so ziemlich jedem bekannt vorkommen, der schon mal ein MMOG gespielt hat. Gruppen-Avatare links oben, Skill-Leiste unten, Minimap rechts oben. Inventar, Journal und Charaktersystem zeigen sich ebenso klassisch. Ihr habt eure „Anziehpuppe" nebst einem gemeinsamen Gruppeninventar, sortierbar nach verschiedenen Kategorien, damit es übersichtlich bleibt. Das Charaktersystem setzt auf recht wenige Attribute - sechs Grundwerte sowie einige Resistenzen. Verschiedene Talentbäume ergänzen das System, in dem sich eigentlich jeder Genre-Fan sofort zurechtfinden dürfte.

Echtzeit mit Pausenfunktion

Das Kampfsystem erinnert ebenso an frühere Bioware-Titel. Gekämpft wird grundsätzlich in Quasi-Echtzeit, wobei jederzeit per Tastendruck pausiert werden kann. Wie gewohnt könnt ihr jeden einzelnen eurer Gruppencharaktere steuern beziehungsweise ihm Anweisungen geben. Für Übersicht im Gefecht dürft ihr die Kamera aus einer Third-Person- bis in die Iso-Perspektive herauszoomen. Skills und Zauber gibt es reichlich, sowohl direkte Angriffs- und Verteidigungssprüche als auch Buffs, Debuffs, Schutz- und Heilsprüche oder Fallen. Gerade im Kampf gegen größere Gegnergruppen dürfte der taktische Anspruch durchaus nicht ohne sein. Beim Anspielen zeigten sich die KI-gesteuerten Kameraden allerdings noch ein wenig zu flatterhaft.

Großer Pluspunkt des Spiels sind die umfangreichen Customizing-Optionen bei der Charaktererstellung und die ausgefeilte Darstellung der zahlreichen Charaktere. Die uns gezeigten Werwölfe und der Geist der Wälder sahen hervorragend und durchaus originell aus. Woran es noch etwas schwächelt, ist die Darstellung der Spielumgebungen, speziell außerhalb von Gebäuden. Allerdings kann man durchaus hoffen, dass Bioware im Lauf der Entwicklung da noch etwas nachlegt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Als Bioware-Fan erster Stunde würde ich eigentlich gern in Euphorie ausbrechen, so ganz trau ich mich aber noch nicht. Warum? Weil eine Stunde Präsentation plus etwas anspielen nicht ausreicht, um festzustellen, ob Dragon Age an alte Qualitäten von Bioware vollends anknüpfen kann. Dicker Pluspunkt sind auf jeden Fall die tollen Dialoge, die ausgefeilten und zum Teil hochgradig originellen Charaktere sowie das hohe Maß an Entscheidungsfreiheit. Vergleichsweise schwach wirken hingegen die Umgebungen und bei der Steuerung gab es ebenfalls den einen oder anderen Punkt, der mir auf Anhieb noch nicht so ganz behagte. Die Chancen stehen aber gut, dass die Kanadier den erhofften Hit landen – letztendlich war im Grunde bei allen Titeln von Bioware die Erzählweise das ausschlaggebende Argument.

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