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Test - Die Siedler: Das Erbe der Könige : Die Siedler: Das Erbe der Könige

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Witzigkeit kennt keine Grenzen?

Etwas über das Ziel hinausgeschossen sind die Jungs von Blue Byte bei der Vertonung des Spiels. Für wahrscheinlich nicht wenig Geld hat man Oliver Kalkofe aus der Zynikergruft gezerrt und ihn zum 'Mentor' aller Siedler ernannt. Mit mehr oder weniger witzigen in der Regel aber nur urpeinlichen Kommentaren versucht dieser, euch das Siedeln beizubringen. Nur gut, dass man seine Kommentare wenigstens in den Optionen abstellen kann. Voll gelungen in unseren Augen hingegen sind die Bestätigungen der einzelnen Einheiten, vor allem die Leibeigenen haben immer einen coolen Spruch drauf.

Über jeden Zweifel erhaben ist die sonstige Soundkulisse des Spiels. Die atmosphärische Hintergrundmusik ergibt gepaart mit 5.1 Surround-Effekten vor allem in der umfangreichen Kampagne einen perfekten Stimmungsmix.

Multiplayer wieder nur halbfertig

Offensichtlich ist es eine Krux der Zeit, dass beinahe jedes neue Spiel zwar mit großen Ansprüchen an den Online-Multiplayer-Modus herangeht, diesen Ansprüchen aber regelmäßig nur halbgare Taten folgen. Auch in 'Das Erbe der Könige' zeigen die Entwickler sehr interessante Ansätze und Ideen, was Spielmodi und deren Integrierung in eine eigenständige Gamelobby anbelangt. Leider ist gerade letztere mit praktisch keinem Feature ausgestattet, was ein vernünftiges Planen von Spielen oder gar einen vernünftigen Plausch nach dem Spiel ermöglicht. Es gibt keine Anzeige, wie viele Spieler sich in welchem Raum aufhalten, die Spiele zeigen nicht an, was für eine Map oder wenigstens welche Spielart gespielt werden soll, und schließlich fehlt jedwede Komfort-Chatfunktion. Sogar auf ein Scrolling des Chats wurde komplett verzichtet, Chaos pur ist angesagt.

Im Multiplayer kann man dafür aus drei verschiedenen Spielarten auswählen, 'Eroberung', 'Technologierennen' und 'Punkterennen'. Diese haben wir bereits in unserem Preview abgehandelt. Auch den Peacetime-Wünschen der 'Siedler'-Fans wurde entsprochen und so könnt ihr zwischen 15 oder 30 Minuten wählen, oder eine auf die Forschung ausgerichtete Peacetime einstellen.

Ist das Spiel einmal gestartet, läuft es recht lagfrei, sofern alle Spieler über eine entsprechende Internetanbindungen verfügen. Warum man kein allgemein übliches Chatsystem integriert hat und dafür bereits belegte Tasten verwendet, wird das Geheimnis der Entwickler bleiben. Wer einen Leibeigenen selektiert hat, muss daher aufs Chatten oder Bauen verzichten.

Die begrenzte Map-Auswahl wird spätestens mit dem Erscheinen des Add-ons ein Ende haben, denn typisch Blue Byte wird dort der Editor mitgeliefert werden. Bis dahin müsst ihr euch wohl mit einer mageren Auswahl von elf Multiplayer-Karten begnügen. Auch die Beschränkung auf nur sechs Spieler scheint nicht mehr sehr zeitgemäß zu sein, doch dieses Problem ist wohl eher bei den Hardware-Anforderungen zu suchen, denn gedacht war das Spiel wohl für acht Spieler, wie es der Spielauswahlscreen andeutet.

Technisch einwandfrei

Von der allgemeinen Technik-Seite her, scheint es wenig zu meckern zu geben. Zumindest auf unserem Rechner lief das Spiel weitgehend absturz- und bugfrei, wenngleich ab und an kleinere Mängel den Spieleindruck schmälerten. Etwa, dass beim Task-Wechsel bzw. nach dessen Rückkehr das Mausicon verschwand oder in seltenen Fällen Upgrades nicht anklickbar waren. In den Foren von Ubisoft hört man vermehrt Beschwerden über Inkompatibilitäten mit gewissen DVD-Laufwerken, die wir von unserer Seite aus allerdings nicht bestätigen können.

Fazit

von Vitus Hoffmann
'Die Siedler: Das Erbe der Könige' ist ein sehr gutes Produkt aus dem Hause Blue Byte, deren Entwickler sich viel Mühe gegeben haben, das Beste aus allen derzeit verfügbaren Spielen dieses Genres herauszupicken und zu integrieren. Größtes Manko des Spiels ist das fehlende Feedback, dass der Spieler aus seiner Siedlung erhält. So merkt man nur sehr schwer woran es liegt, dass man zuwenig Ressourcen erwirtschaftet oder warum und wo Nahrungsmangel usw. herrscht. Auch scheinen mir die Entwickler ihr Ziel, ein 'einsteigerfreundlicheres' Spiel herauszubringen, nicht ganz erreicht zu haben. Zuviel nervöses und hektisches Geklicke und Umherscrollen ist nötig – vor allem im Kampf – um seinen Gegner zu besiegen. Die gut designte und wirklich spaßige Singleplayer-Kampagne reißt davon allerdings wieder einiges heraus, so dass wir 'Das Erbe der Könige' allen Strategiefans guten Gewissens ans Herz legen können. Alte 'Siedler 1-4'-Veteranen sollten allerdings erst die Demo anspielen, denn euch wird das Spiel voraussichtlich viel zu wenig komplex sein.

Überblick

Pro

  • Siedler in neuem Gewand und 3D
  • gut gestylte Singleplayer-Kampage
  • viele neue Ideen und Features
  • Aufbaupart einsteigerfreundlich

Contra

  • Aufbaupart mit zuwenig Tiefgang und Anspruch
  • Militärpart mit zuviel Geklicke und Hektik
  • geringer Umfang
  • zuwenig Multiplayer-Maps
  • Featuremangel in der Multiplayer-Lobby

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