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Test - Die Siedler 7 : Der siebte Teil mischt alt und neu.

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Der Weg zum Sieg ist mit Punkten gepflastert

Ab dem achten Kapitel ist dann allerdings Schluss mit lustig und es geht um die Wurst - genauer gesagt: um Siegpunkte. Denn derjenige, der drei dieser Punkte sein eigen nennt, gewinnt. Dieses Konzept ist wohl die größte Veränderung in Siedler 7. Siegpunkte könnt ihr erlangen, indem ihr zum Beispiel die größte Armee besitzt oder die meisten Sektoren besetzt habt. Diese Punkte können euch aber von den Gegnern auch wieder abgeluchst werden. Das macht die Sache richtig spannend, denn wenn der Sieges-Countdown von drei Minuten läuft, kann euch in in buchstäblich letzter Minute noch ein Punkt abgenommen werden. Manche Siegpunkte sind aber auch permanent, zum Beispiel, wenn ihr eine bestimmte Quest erfüllt habt.

Forschung und Handel

Neben den Siegpunkten gibt es aber auch noch zwei weitere tiefgreifende Neuerungen, die vor allem Spieler mit einem pazifistischen Ansatz beglücken werden. Mit den schon erwähnten Novizen lässt sich nämlich auch Forschung betreiben, indem ihr sie in ein Kloster zum Lernen schickt. Jede dort zu erwerbende Technologie steht dabei nur einem Spieler zur Verfügung. Damit ihr aber nicht zu einfach an sie herankommt, könnt ihr für eine kurze Zeit noch von anderen Spielern überboten werden. Habt ihr aber erst einmal eine Technologie erhalten, bringt diese nicht nur entscheidende Vorteile im Spiel, sondern ist unter Umständen auch für Siegpunkte gut.

Die zweite interessante Neuerung betrifft den Handel. Nach dem Bau einer Händlergilde könnt ihr Händler zum nächsten Handelsposten ausschicken, um dort Waren oder Gold zu tauschen. Im Gegensatz zu den Novizen können Händler allerdings nicht durch feindliches Gebiet ziehen, sodass ihr unter Umständen doch nicht ums Kämpfen herumkommt. Auf der gesonderten Handelskarte könnt ihr sogar Handelsrouten anlegen, über die ihr dann euch fehlende Rohstoffe verschaffen könnt, ohne den Wirtschaftskreislauf eures Reiches ausbauen zu müssen.

Mehrspieler - mehr Spaß

Durch das Konzept der Siegpunkte bietet sich Siedler 7 natürlich geradezu als Mehrspieler-Ttiel an. Und das hatten die Entwickler wohl auch im Hinterkopf. So schön die Kampagne auch zu spielen ist, so ist sie doch verhältnismäßig kurz - wobei ihr rein von der Zeit her vor allem in den letzten Kapiteln sicherlich trotzdem gut beschäftigt sein werdet. Richtig ausgeschöpft wird das Potiential des Spieles aber in Mehrspieler-Partien. Gegeneinander oder im Koop-Modus mit bis zu vier menschliche Mitstreiter könnt ihr hier um Siegpunkte, Technologien und Handelsrouten kämpfen. Über einen Karteneditor können übrigens so gut wie alle Kartenvoraussetzungen und Einsatz von Siegpunkten verändern, um so völlig neue Spielmöglichkeiten zu erschaffen. Dadurch bietet euch auch der Skirmish-Modus im Einzelspieler genügend Optionen für langanhaltenden Spielspaß.

Doch was ist jetzt eigentlich mit dem „Wuselfaktor"? Sieldler-Fans können völlig beruhigt sein: Die Siedler 7 ist so wuselig wie ein Spiel nur sein kann und sieht dabei noch so gut aus, dass das einfache Zusehen wieder soviel Spaß macht, wie in den frühen Titeln der Reihe. Es ist einfach eine Freude, den Braumeister bei seiner Arbeit zu beobachten, die dicklichen Mönche über die Straße watscheln zu sehen oder die Drohgebärden der Soldaten vor dem Kampf zu genießen. Die Comicgrafik ist angemessen und kommt dank modernster Technik auch in allerschönster Pracht auf den Bildschirm. Das setzt allerdings auch einen dementsprechend leistungsstarken Rechner voraus, denn die Hardwarevoraussetzungen sind recht happig.

Soundtechnisch bleiben auch keine Wünsche offen. Vom wunderschönen Song im Intro, der klassischen Hintergrundmusik bis hin zu den Geräuschen und der Sprachausgabe ist hier alles vom Feinsten. Nicht unerwähnt soll am Schluss noch der heftig umstrittene Ubisoft-Kopierschutz bleiben, bei dem eine permanente Internetverbindung vorausgesetzt wird. Wir hatten während des Spiel keinerlei Probleme hiermit und da wir ja hier das Spiel besprechen, ist er, wie diskussionswürdig er sicherlich auch ist, nicht in unsere Bewertung eingeflossen.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Es darf wieder gewuselt... äh, gesiedelt werden. Die niedliche – und nebenbei exzellente - Comikoptik sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei Die Siedler 7 um eine überaus komplexe Aufbau- und Wirtschaftssimulation handelt. Blue Byte ist dabei der Spagat gelungen, sich auf alte Tugenden zu besinnen und gleichzeitig völlig neue Spielhalte zu integrieren. Das gut ausbalancierte Aufbau- und Wirtschaftssystem macht es dank der ausführlichen Tutorial-Kampagne Einsteigern leicht, ins Spiel zu finden. Siedler-Profis dürften sich über die komplexen Möglichkeiten freuen, die die unterschiedlichen Ausrichtungen von Militär, Handel und Forschung bieten. Besonders interessant ist aber die Einführung der Siegpunkte. Vor allem im Mehrspieler-Modus sorgen diese für Spannung bis zur letzten Sekunde. Wer alleine vorm PC sitzt, wird leider nicht ganz so gut bedient. Die Kampagne ist halt zum größten Teil eher ein Tutorial und ein echtes Endlosspiel fehlt. Die Karten des Skirmish-Modus bieten aber genügend Herausforderungen und können dank Karteneditor auch so angepasst werden, dass letztendlich doch noch endloses Siedelnmöglich ist. Alles in allem ist Die Siedler 7 ein Spiel geworden, dass die angekratzte Ehre der Reihe wiederherstellt.

Überblick

Pro

  • komplexe Spielmechanik
  • wunderschöne Grafik
  • spannender Mehrspielermodus
  • toller Soundtrack
  • viele intelligente Neuerungen...
  • … gleichzeitig Rückkehr zu alten Tugenden

Contra

  • etwas zu kurze Einzelspielerkampagne
  • hohe Hardwarevoraussetzungen

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