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Test - Diablo Immortal : Beziehungsstatus: Es ist kompliziert

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Greift zu, wenn...

… ihr ein vollwertiges, aber an vielen Stellen sinnvoll vereinfachtes Diablo-Schnetzelerlebnis für unterwegs sucht.

Spart es euch, wenn...

… ihr am meisten Wert auf die Endgame-Phase legt, aber dabei nicht arm werden wollt.

Fazit

Denis Brown - Portraitvon Denis Brown
Eine halbe Empfehlung

Eine vollumfängliche Bewertung von Diablo Immortal empfinde ich als sehr schwierigen Balanceakt. Ich kann und möchte nicht abstreiten, dass ich sehr viel Spaß mit diesem Spiel hatte. Hauptsächlich am Smartphone, wenn auch mit kurzen Abstechern am PC, was, Crossplay sei dank, nahtlos vonstattengeht. Bis etwa Level 30 schnetzelte ich mich vergnügt von einem Dungeon zum nächsten und bemerkte gar nicht so recht, dass Blizzard mir auf irgendeine Weise in die Taschen greifen will. Ab Level 30 aufwärts wurde es allerdings stetig sichtbarer.

Da man die Hauptkampagne bis zum Levelcap von 60 mit ein wenig Geduld und etwas Grind-Willen problemlos durchspielen kann, ohne Geld zu investieren, habe ich kein Problem damit, das Spiel bis zu genau diesem Punkt anzupreisen. Spielt es, genießt es, erfreut euch an der schicken Handy-Grafik! Allein seines Suchtfaktors wegen. Aber alles darüber hinaus ist harter Tobak.

>> Alltime-Classics: 10 Spiele, die (fast) jeder gezockt hat <<

Nicht falsch verstehen: Ich möchte Blizzard gar nicht das Geld madig machen. Ohne schlechtes Gewissen hätte ich locker 20 Euro in so ein Handy-Spiel versenkt. Nicht nur, um den ein oder anderen Vorteil abzugreifen, sondern auch um meine Wertschätzung zu zeigen. Doch das System ist so offensichtlich auf Pay-to-Win geeicht, bei geradezu unverschämt hohen Preisen, dass ich mich nicht dazu durchringen kann. Ich bin der Meinung, dass ihr es euch ebenfalls genau überlegen solltet, ob ihr ein derart hoch pokerndes System unterstützen wollt.

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp

Als Diablo-Veteran der ersten Stunde konnte ich Immortal nicht an mir vorbeiziehen lassen, auch wenn die Reihe im Verlauf von Teil 3 ein wenig den Reiz für mich verloren hat. Zeitweise am PC mit Maus und Tastatur, zeitweise am Tablet mit Xbox-Controller via Bluetooth, hatte ich tatsächlich meinen Spaß mit Diablo Immortal, auch wenn die Kampagne einen nur wenige Tage beschäftigt und danach der typische Grind einsetzt.

Klar, alles ist ein wenig vereinfacht. Die Kämpfe sind zu Beginn weniger fordernd, Item-Upgrades sind trotz allem Währungschaos ebenfalls recht simpel und das Spiel stellt einem eigentlich immer einen Wegweiser vor die Nase. Die Anziehungskraft von Looten und Leveln ist ebenso vorhanden wie bei den „großen“ Vorgängern – das simple Konzept verliert einfach nicht seinen Reiz. Je weiter man aber spielt, und vor allem, wenn die Kampagne durch ist und die höheren Schwierigkeiten einsetzen, desto diffiziler wird das Ganze.

Wer einigermaßen empfänglich für Suchtfaktoren in Videospielen ist, könnte mit Diablo Immortal in den Ruin stürzen, zumal mir das gesamte Angebot im Shop a) zu wenig aussagekräftig und b) zu teuer ist. Sicherlich wird es wieder Whales geben, die das Durchschnittsgehalt eines Top-Psychiaters in dem Spiel versenken, statt selbigen mal aufgrund ihrer Suchtprobleme aufzusuchen. Davon würde ich dringend abraten – Diablo Immortal ist ungemein gefährlich.

Um einige Tage Spaß an der Kampagne zu haben und immer wieder mal für einen Dungeon oder die täglichen Quests ins Spiel zu hopsen und auf gutes Loot zu hoffen, ist es nicht nötig, Geld auszugeben oder mehr als ab und zu mal einen Battle-Pass zu erwerben, um den Entwicklern anerkennenderweise ein Taschengeld zu spendieren. Insgesamt dürfte es wesentlich lohnender sein, Diablo III (oder gar die Vorgänger) nochmals rauszukramen, sofern man nicht zwingend am Handy zocken will. Das funktioniert immer noch prima am PC sowie an Konsolen und kostet nix extra.

Überblick

Pro

  • viele kurz gehaltene Quests – ideal für unterwegs
  • sehr ansehnliche Smartphone-Grafik
  • wunderbar atmosphärisches Sound-Ambiente und gute (englische) Sprecher
  • vereinfachte Touchscreen / Joypad-Steuerung
  • Maus und Tastatur am PC-Client verwendbar
  • in beinahe jeder Hinsicht ein vollwertiges Diablo für unterwegs
  • Haupt-Kampagne ohne monetären Einsatz gut spielbar

Contra

  • für ein Handy-Spiel viel zu komplexe Währungs-Verflechtungen
  • unverschämte Preisgestaltung für Upgrade-Ressourcen
  • Endgame und PvP ohne monetäre Zuwendung kaum tragbar
  • PC-Client ist (bisher) nur ein einfacher Handy.-Port
  • Interface und Steuerung zu simpel / zu groß für die PC-Nutzung

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