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Test - Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2 : Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2

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Frisches Blut in Mittelerde

Apropos Rassen: Drei neue Fraktionen fanden den Weg ins Spiel, während Rohan und Gondor zu einem Volk zusammengefasst wurden. So zieht ihr jetzt auf Wunsch mit den filigranen Elben, den grobschlächtigen Zwergen oder den bereits erwähnten Goblins in den Krieg. Die Rassen bauen zwar im Basisbau auf dem selben Prinzip auf, weisen im Gefecht jedoch spürbare Unterschiede auf. Die Elben sind beispielsweise hervorragende Distanzkrieger, die mit ihren Bogenschützen die Reihen der Gegner in Sekundenschnelle lichten. Die Zwerge bauen dagegen auf mächtige Nahkämpfer und Katapulte. Goblins setzen eher auf die schiere Masse ihrer Armee und greifen mit Spinnenreitern und Höhlentrollen an. Mauern stellen für diese Klettermaxen ebenfalls kein großes Hindernis dar. Hinter allen Neuerungen steht nach wie vor das Schere-Stein-Papier-Prinzip, so dass jede Einheit einen gefürchteten Gegenpart besitzt.

Auch die Superkräfte sind wieder mit von der Partie. Mit Hilfe der in Gefechten gesammelten Erfahrungspunkte schaltet ihr diese frei und entfesselt diese dann im Kampf. Ab sofort ruft ihr nicht nur den riesigen Balrog herbei, sondern spült mit einer gigantischen Flutwelle ganze Armeen weg oder lasst den Tentakelwächter - bekannt aus dem ersten Kinofilm - aus der Erde brechen. Allerdings sind einige dieser Specials trotz der Cooldown-Phasen eine Spur zu mächtig geraten und können den Verlauf einer Schlacht um 180 Grad drehen - trotz taktischer Überlegenheit.

Trotz aller Gefälligkeiten weist ‘Schlacht um Mittelerde 2’ wieder einige unnötige Schwächen auf. So sind die beiden Kampagnen viel zu kurz geraten, so dass danach nur der Gefechts- oder Ringkrieg-Modus samt öde gestalteter Landkarte bleiben. Hinzu kommt, dass die KI während der Missionen ziemlich lasch agieren, während sie in Einzelgefechten sogar Verteidigungsstellungen umgehen und gezielt eure Rohstoffproduktion angreifen. Ebenfalls nervig: Updates für eure Einheiten müsst ihr nach wie vor jedem Trupp manuell zuweisen. Das hat schon im Vorgänger genervt und sollte eigentlich der Vergangenheit angehören - fummelig und unnötig. Deutlich besser fällt da der Multiplayer-Part aus, bei dem bis zu acht Spieler gegeneinander antreten und es auf hübsch gestalteten Karten so richtig krachen lassen können. Hier läuft das Spiel zur absoluten Hochform auf. Nett aber spielerisch unwichtig: Per Editor erstellt ihr einen eigenen Helden samt Fähigkeiten. Mehr als eine kleine Dreingabe ist das aber nicht.

Das Schlachtfeld bebt

Die große Stärke von “’Schlacht um Mittelerde 2’ liegt eindeutig in der Präsentation des Geschehens. Kein anderes Echtzeit-Strategiespiel brennt ein dermaßen opulentes Feuerwerk an Effekten ab. Wer einmal die Special Powers wie etwa die Elbenflut in Aktion gesehen hat, kommt aus dem Staunen kaum noch heraus. Dazu gesellen sich liebevolle Animationen jeder einzelnen Figur und eine enorm große Liebe zum Detail. Wenn die Bergriesen der Goblins ihre Steine auf das Feindesheer schleudern oder die Elbenkavallerie durch die Gegnerreihen bricht, sind das imposante Ereignisse, die man so schnell nicht vergisst. Allerdings sollte man gerade bei Massenschlachten einen leistungsfähigen PC zum Einsatz bringen, da das Geschehen ansonsten schnell ins Rucken kommt.

Eure Boxen bekommen ebenfalls einiges geboten: Eine wuchtige Schlachtkulisse untermalt vom orchestralen Filmsoundtrack lassen einen akustischen Leckerbissen entstehen. Schade nur, dass außer der deutschen Synchronstimme von Hugo Weaving (Elrond) die anderen Filmsprecher lediglich mit Abwesenheit glänzen.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Da haben die Jungs von EA Los Angeles viel Potenzial verschenkt. Ok, nicht jeder Autor vermag es, die Dramatik und Faszination des Vorbilds einzufangen, doch etwas mehr Mühe hätten sich die Schreiber bei der Story schon geben können. Die lasche Handlung raubt dem ansonsten imposanten Schlachtengetümmel einiges an Atmosphäre. Hinzu kommen unnötige Schnitzer bei der KI sowie das fummelige Management der Upgrades. Wer jedoch auf grandios inszenierte Gefechte steht, die einen Hauch von Mittelerde in die eigenen vier Wände bringen, der darf zugreifen - vor allem für Multiplayer-Scharmützel. Der große und vor allem erhoffte Hit ist ‘Schlacht um Mittelerde 2’ aber nicht geworden.

Überblick

Pro

  • imposante Schlachten
  • bekannte Charaktere
  • Rassen spielen sich unterschiedlich
  • freier Aufbau der Basis
  • tolle Multiplayer-Gefechte

Contra

  • KI in der Kampagne kaum fordernd
  • lieblose Story
  • Kampagne zu kurz
  • fummelige Upgradezuweisung
  • fehlende Originalstimmen

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