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Test - Def Jam: Icon : Prominente Hiphop-Straßenprügler

  • PS3
  • X360
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(Zu) viel gewollt

Dieses System mit der Musik als "Hauptwaffe" macht in Kombination mit den interaktiven Stages durchaus Spaß. Allerdings fehlt es dem Kampfsystem einfach an Tiefe. Nur mühsam schaltet ihr neue Angriffe frei und auch so bleibt das Move-Repertoire viel zu limitiert und oberflächlich, um lange zu motivieren. Hier haben die ersten beiden ’Def Jam’-Teile klar die Nase vorn. Der Umstand ist umso ärgerlicher, als sich die Fights sehr träge anfühlen, die Kollisionsabfrage zuweilen zu wünschen übrig lässt und die Kämpfe oft unverhältnismäßig lange dauern. Auch das Fehlen einer Energie-Anzeige macht die Kämpfe nicht unbedingt spannender. Seltsamerweise laufen die Duelle auf der PlayStation 3 gar minimal träger ab als auf der Xbox 360. Die langen Ladezeiten zwischen der Action zehren hingegen auf beiden Plattformen an den Nerven.

Anstatt sich auf das Kampf-Gameplay zu konzentrieren, wollten die Entwickler wohl einfach zu viel: Im Hauptmodus sollt ihr einen selbst erstellten Nobody von ganz unten zum mächtigsten Mogul der Musikszene machen. Dabei schlagt ihr euch im wahrsten Sinne des Wortes nicht nur mit der Konkurrenz, der Polizei, Paparazzi und anderen Gegnern herum, sondern müsst in einer Art Management-Teil neue Musiker verpflichten, einen Riecher für das Promoten von Songs haben und natürlich die gescheffelte Kohle in Unmengen von Accessoires sowie neue Fighter, Chicks und Extras investieren. Dieser Spielteil wirkt allerdings ziemlich aufgesetzt, die klischeehafte Story kommt recht lahm daher und die Management-Entscheidungen sind etwas zu beschränkt und zu wenig konsequent umgesetzt. Ansonsten bleiben noch ein Practice-, ein Zwei-Spieler-Modus und ein passabler Online-Modus für Online-Duelle. Zwei große Pluspunkte von ’Def Jam: Icon’ wollen wir dann aber doch nicht verschweigen: Sowohl die Grafik mit den beeindruckend realistisch nachgebildeten Rappern als auch die stylisch zum Takt der Musik wippenden Leveldetails sind ein echter Augenschmaus. Naturgemäß brilliert der Soundtrack mit passenden lizenzierten Tracks der vertretenen Musikpromis. Vorteil für X360-Besitzer: Sie dürfen eigene Songs ins Spiel integrieren, auch wenn hierbei die Rhythmus-Umsetzung nicht so gut funktioniert wie bei den offiziellen Musikstücken.

Fazit

von David Stöckli
Knapp daneben ist auch vorbei: Die Idee mit der Musik, die als Hauptfaktor die Kämpfe bestimmt und die Stages zum Kochen bringt, ist genial. Leider enttäuscht der Rest von ’Def Jam: Icon’ mit einer trägen Geschwindigkeit, einem zu beschränkten Kampfsystem und einem unausgegorenen Management-Bereich. Dies kann durch die hervorragende technische Inszenierung nur bedingt wettgemacht werden. Wer auf die Musik steht und schon immer mal Sean Paul & Co. ein paar Backpfeifen verpassen wollte, sollte aber einen eingehenden Blick auf das Spiel werfen.

Überblick

Pro

  • clevere Beat-Integration
  • beeindruckende Grafik
  • toller Soundtrack

Contra

  • lahmes Kampfsystem
  • unsaubere Kollisionsabfrage
  • durchwachsener Management-Part

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