Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Deadly Creatures : Das große Krabbeln hat begonnen

  • Wii
Von  |  |  | Kommentieren

Finish it!

Egal ob drinnen oder draußen, die Tierwelt ist gnadenlos. Das zeigt sich auch im vorliegenden Action-Adventure. "Fressen oder gefressen werden", so lautet das Motto des Arachniden-Alltags. Sowohl Spinne als auch Skorpion wissen sich ihrer Haut beziehungsweise ihres Chitinpanzers zu wehren. Mittels Wiimote/Nunchuk-Button und Bewegungen vollführt ihr verschiedene Angriffsmanöver. Die Tarantel unternimmt etwa eine Wirbelattacke oder einen Sprungangriff, der Skorpion packt mit den Scheren zu und sticht mit dem Giftstachel. Selbst Quick-Time-Events in Form von Fatality-Sequenzen sind im Spiel vorhanden.

Leider klappt die Bewegungserkennung mehr schlecht als recht. Darüber hinaus sorgen die unterschiedlichen Manöver pro Spielfigur eher für Verwirrung als für Spaß, zumal die dürftige Kollisionsabfrage gerade in den Kämpfen negativ auffällt. Hinzu kommt, dass die KI der gegnerischen Krabbler nicht sonderlich helle ist, egal, ob es sich um freche Artgenossen, Gottesanbeterinnen, Ratten oder Eidechsen handelt. Richtige Highlights sind hingegen die epochalen Endgegnerduelle, beispielsweise gegen eine Klapperschlange oder gegen eine ausgewachsene Gila-Echse. Schade, dass sich diese spannend inszenierten Höhepunkte an einer Hand abzählen lassen.

Stimmige Inszenierung mit Stolpersteinen

Auf den ersten Blick sieht Deadly Creatures eigentlich sehr gut aus. Man merkt, dass die Rainbow Studios (MX vs. ATV Unleashed) alte Hasen in der Spielebranche sind. Die 3D-Bauten in den Levels sind mitunter richtig sehenswert, das karge Wüstenszenario wurde gut eingefangen und vor allem die stimmige Beleuchtung trägt viel zur Atmosphäre bei. Am beeindruckendsten sind aber die Animationen der ganzen Kleintiere ausgefallen, die sehr realistisch aussehen. Überhaupt wurde das ganze Getier detailreich umgesetzt - so mancher von Arachnophobie Geplagte wird beim Anblick der herumwuselnden digitalen Spinnen entsetzt zum Insektenspray greifen. Aber auch sonst ist es den Entwicklern ganz gut gelungen, in den In-Game-Zwischensequenzen einige Schreckeffekte zu platzieren, die durchaus mit Horror-Adventures mithalten können.

Deadly Creatures - Story Trailer
Ein neuer Trailer zum Wii-Titel Deadly Creatures kozentriert sich vornehmlich auf Story-Aspekte des Spiels.

Allerdings ist die hübsche Optik wohl etwas zu viel des Guten für die Wii. Die hübsche Optik wird nämlich durch ein heftiges Dauergeruckel erkauft. Diese niedrige Framerate ist richtig unangenehm und hat bei uns in Kombination mit der suboptimalen Kameraführung gar Kopfschmerzen in den Testsessions hervorgerufen. Die Perspektive ist sehr nah an Tarantel beziehungsweise Skorpion platziert und muss häufig nachjustiert werden. Trotz der linearen Levels fehlt es zuweilen an Übersicht, wo ihr denn als Nächstes hin sollt. Dies liegt aber auch an einigen Levelpassagen, die recht detailarm ausgefallen sind und zu steril texturiert wurden.

Ebenfalls nervig: Hin und wieder stoppt das Spielgeschehen mitten in der Action für einige Sekunden, um den nächsten Teil des Levels zu laden. Logisch, dass die sonstigen Ladezeiten ebenfalls fast länger dauern als so manches Insektenleben. Der Sound mit seiner stimmigen Musik, den schön-schaurigen Tiergeräuschen, wie etwa Schlangengezische oder Gottesanbeterinnen-Gezirpe, und die tadellose deutsche Sprachausgabe der beiden Schatzsucher kommen hingegen ohne Mankos aus.

Fazit

von David Stöckli
Die Idee, ein Actionspiel aus der realistischen Sicht einer Spinne und eines Skorpions zu basteln, ist superb. Vor allem dann, wenn die “Helden“ auf riesige Elemente der Menschenwelt oder auf spektakuläre Endgegner aus dem Tierreich treffen, läuft Deadly Creatures zur Hochform auf. Leider sorgen aber zu viele Mängel dafür, dass der originelle Titel weit von einer Hitplatzierung entfernt ist – angefangen bei der mangelhaften Steuerung bis hin zum geringen Umfang. Ich hoffe auf eine Fortsetzung, welche die genannten Mängel behebt sowie mit besserem Leveldesign aufwarten kann. Denn der Ausflug in die ungeschminkte und zuweilen ganz schön gruselige Kleintierwelt ist mit dem Erstling noch längst nicht ausgereizt!

Überblick

Pro

  • originelles Setting
  • epische Endgegnerduelle
  • gelungene Umsetzung der “Kleintierwelt“
  • sehenswerte Animationen

Contra

  • ungenaue Steuerung
  • unbefriedigendes Kampfsystem
  • starkes Ruckeln
  • zu lineares Leveldesign

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel