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Special - DayZ-Tagebuch: Kapitel 1 : Leben und sterben in Chernarus

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Tag 2:

Wir sind endlich im Westen von Berezino angekommen. Da wir aber nicht lebensmüde sind, halten wir in der Waldgrenze westlich der Stadt und benutzen unsere Ferngläser. Ich werfe zuerst einen Blick auf die Dächer der großen Apartments, kann aber nichts erkennen. Ein wenig weiter links sehe ich allerdings zwei oder drei Männer, von denen mindestens einer bewaffnet ist. Sie kauern an der Ecke des Pubs. Ich senke mein Fernglas und berichte Artjom, was ich gesehen habe. Keine guten Nachrichten. Wir entscheiden uns, direkt auf die Apartments zuzurennen und auf unser Glück zu vertrauen. An dem doppelten Apartmentkomplex angekommen durchbrechen Schüsse aus einer M4 die Stille. Wir sind uns sicher: Im Pub steigt gerade eine ziemlich blutige Party.

Doch unser Plan steht. Hinter einer Mauer am Garten des Pubs beziehen wir Stellung. Noch hat uns niemand gesehen, doch das ändert sich, als plötzlich ein Mann - unbewaffnet - von hinten auf uns zu rennt. Eine blöde Situation, denn er könnte uns angreifen, unsere Position verraten oder bereits krank sein. Wir sagen ihm, dass auf ihn gefeuert wird, wenn er uns noch mal zu nahe kommt. Doch seine Verzweiflung ist zu groß, um diese Warnung zu verstehen. Auf Artjoms Entschuldigung folgt ein tödlicher, markerschütternder Schuss.

Es ist an der Zeit, unsere Position zu wechseln. Leider hat sich noch ein Überlebender entschieden nachzusehen, wo die Schüsse herkamen. Auf der anderen Seite der Mauer schleicht er sich an. Die Menschen müssen wirklich verzweifelt sein. Ich beende seine Neugier mit einem schnellen Schuss aus meiner Mosin. Nun fallen wieder Schüsse aus der Richtung des Pubs. Wir beobachten die Lage ein wenig und entscheiden uns, zuerst das Haus von Artjoms Familie zu durchsuchen. Ich warte draußen und halte die Augen offen. Dann der Schock: Durch einen großen Riss in der Mauer sehe ich zwei voll ausgerüstete Überlebende, die vielleicht nur noch fünf Meter von der Mauer entfernt sind. Sind das Soldaten oder Söldner?

Ich zögere nicht lange und schieße. Nach nur fünf Sekunden ist alles vorbei, ohne dass die beiden einen Schuss abfeuern konnten. Wir untersuchen ihre Körper und nehmen die M4 von einem der beiden mit. Nun, da wir besser bewaffnet sind, wagen wir uns zurück zum Pub. Doch die Situation dort ist nun sehr heikel. Nach einer chaotischen Schießerei im Garten, bei der drei Banditen ihr Leben ließen, verschnaufen wir im Haus neben dem Pub.

Eine ganze Menge Leichen. Hierher hat sich wohl ein kleiner Teil der Party verlagert. Im Pub ist aber immer noch die Hölle los. Wir beziehen vorerst auf der obersten Etage Stellung und beobachten den Garten hinter den Häusern sowie den Platz vor der Kirche. Dort liegen noch mehr Tote. Vermutlich wurden sie aus dem Pub heraus erschossen. Wir müssen die Typen dort herauslocken, aber wie? Zuerst will ich versuchen einen Blick in das Gebäude zu werfen. Vom Balkon aus kann ich in den Pub blicken und sehe einen der Schützen, der die Treppe im Auge behält. Ich lege an und feuere. Der Schuss trifft ihn in den Kopf und er fällt zu Boden.

Kurz darauf bricht eine kleine Panik im Pub aus. Die überlebenden Freunde des nun Verblichenen rennen wie wild an die Fenster und suchen nach mir. Das Gute ist, dass die Nacht heireinbricht. In ein paar Minuten dürfte die Sonne untergegangen sein. Wir nutzen die sich Dämmerung, um etwas Nahrung zu uns zu nehmen. Als ich Artjom beim Essen in die Augen blicke, bemerke ich, dass etwas nicht stimmt. Er sieht es und nickt. Seine Familie hat es nicht geschafft. Draußen fallen immer noch vereinzelt Schüsse aus allen Richtungen, allerdings hört sich das nie nach größeren Gefechten an. Während wir auf den Einbruch der Nacht warten, versuchen zwei, mit einer Axt und einer Mistgabel bewaffnet, die Treppe zu stürmen. Artjom kümmert sich angemessen um sie.

Nach unserem kleinen Picknick kann ich die „Pub-Belegschaft“ weiter dezimieren. Dort wird es nämlich ziemlich heiß, da weitere Überlebende Waffen im Pub vermuten. Doch diesmal geht nicht alles glatt. In den Balkon, auf dem ich stehe, schlagen die ersten Schüsse ein. Ich werde getroffen und ziehe mich zurück. Ein Brustschuss - meine Weste hat mich vor Schlimmerem bewahrt. Das Adrenalin schießt trotzdem durch meinen Körper. Doch wo ist der Schütze? Artjom sucht nun ebenfalls nach ihm. Plötzlich schlägt in die Wand ein Geschoss ein, das kaum zu hören war. Eine Armbrust, verdammt! Sie kennen unsere Position, was dieses Haus zu einer Falle macht. Wir müssen uns schnell einen Fluchtplan ausdenken.

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Viel Zeit zum Nachdenken geben uns die Typen da draußen aber nicht. Zwei von ihnen haben versucht auf uns von einer erhöhten Position zu feuern, was auch beinahe funktioniert hätte. Die Schüsse verfehlten uns nur knapp und nun liegen zwei weitere Leichen in Berezino. Die Menschen in dieser Stadt wollen um jeden Preis unseren Tod. Gerade als wir uns auf den Weg machen wollen, sehe ich vom Balkon aus zwei Gestalten hinter einer Mauer. Ihre Schmerzensschreie sind die Bestätigung für meine erfolgreichen Schüsse. Doch wo sind die Leichen? Kurze Zeit später wird diese Frage beantwortet. Artjom und einer der beiden liefern sich einen kurzen Schusswechsel auf der Treppe, bei dem Artjom als der Sieger hervorgeht. Die zweite Person, eine Frau, die mit gebrochenen Beinen auf der vom Mond beleuchteten Wiese kriecht, erlöse ich von ihrem Leiden.

Wir spurten nun endlich aus dem zweistöckigen Haus in den ruhigen Pub.  Nun wollen wir uns mal ansehen, wer dort alles gestorben ist. Wie sich herausstellt, ziemlich viele. Ungefähr ein Dutzend Leichen liegen verteilt auf der ersten Etage des Pubs. Als wir die Leichen durchsuchen, sehen wir plötzlich das Licht einer Taschenlampe. Dem Lichtschein nach zu urteilen ist die Person in dem Haus, in dem wir vor paar Minuten noch waren. Vorsichtig gehen wir die Treppen hoch und sehen jemanden, der gerade durch die Tür gehen will. Als er uns sieht, überlegt er es sich aber anders und schließt in Panik die Tür wieder.

Artjom geht mit seiner M4 vor und rennt feuernd in den Raum. Unser Taschenlampenmann hatte keine Chance. Doch wer hätte ahnen können, dass er noch einen Freund hat? Aus der hintersten Ecke des Raumes tritt eine weitere Gestalt in den Gang. Ich feuere aus der Hüfte, treffe aber nicht. Auch seine Schüsse gehen daneben. Ich nutze den Bruchteil einer Sekunde, um aus dem Raum zu sprinten, damit Artjom freies Schussfeld hat, doch er trifft mich in die Beine. Nun liege ich mit kaputten Beinen direkt in seinem Schussfeld. Keine Ausweichmöglichkeit. Der Raum ist zu eng. Sein letzter Schuss fällt und tötet mich.

Das Letzte, was ich höre, ist das chaotische Feuern einer M4, die meinen Mörder in dieser tiefschwarzen Nacht in irgendeinem dreckigen, verlassenen Apartment wie einen Schweizer Käse durchlöchert.

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