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Test - Das Schwarze Auge: Blackguards : Taktischer Ausflug nach Aventurien

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Ihr habt Lust auf einen magiebegabten Bogenschützen, der neben dem Fernkampf auch einige Heilzauber beherrscht? Kein Problem. Oder wie wäre es mit einem voll auf Offensive ausgelegten Krieger, der mit zwei Schwertern ausgerüstet auf seine Feinde zustürmt? Auch das ist möglich. Ebenso müsst ihr euch um auf den ersten Blick eher unwichtige Fertigkeiten wie zum Beispiel die Körperbeherrschung kümmern, um im Kampf nicht zu oft zu Boden gerissen zu werden. Daedalic Entertainment hat das DSA-Regelwerk gut in das Spielgeschehen integriert.

Allerdings hat das auch seine Schattenseiten. Während sich DSA-Veteranen sofort heimisch fühlen und sich über den enormen Freiraum für Charakterexperimente freuen, werden Einsteiger umgehend erschlagen. Zwar gibt es einige Tutorials sowie Tooltips, doch diese sind erstens recht lieblos präsentiert und zweitens teilweise ebenso undurchsichtig beziehungsweise komplex wie die Regeln selbst. Wir hätten uns unter anderem eine Automatikfunktion gewünscht, die sich um eine sinnvolle Verteilung der Abenteuerpunkte kümmert. Einsteiger nehmen die Entwickler leider nur unzureichend an die Hand.

Kampf mit Köpfchen

Das ist umso ärgerlicher, da sich falsch investierte Punkte spürbar auf das eigentliche Kampfgeschehen auswirken. Was uns zu den rundenbasierten Gefechten von Blackguards führt. Diese finden auf in Hexfelder unterteilten Kampfschauplätzen statt, auf denen die Charaktere sowie deren Feinde abwechselnd ihre Spielzüge in Form von Bewegungen, Angriffen und anderen Aktionen durchführen.

Das alles erinnert stark an rundenbasierte Strategiespiele - funktioniert im Grunde auch so. Ohne geplantes Vorgehen kommt ihr nicht zum Erfolg. Vor allem dank der teilweise interaktiven Umgebung, etwa Kisten als Deckung, Fallen oder Heilbrunnen, sind die Scharmützel ebenso taktisch fordernd wie abwechslungsreich gestaltet. Hierfür müssen wir den Entwicklern ein Lob aussprechen, auch wenn die Gegner-KI nicht immer sonderlich clever agiert.

Doch wie eingangs bereits erwähnt gibt es auch hier Grund zu meckern. Wer zum Beispiel bei seinem Krieger zu wenig Punkte in bestimmte Fertigkeiten investiert hat, gerät schnell ins Hintertreffen, weil er unter anderem zu wenig ausweicht oder nicht genügend Treffer einstecken kann.

Ein anderes Manko - wenn man es denn so nennen mag - ist der Glücksfaktor. Durch das DSA-Regelwerk, das im Hintergrund gnadenlos seinen Dienst verrichtet, kann ein und derselbe Kampf in Blackguards bei wiederholten Versuchen komplett unterschiedlich verlaufen. Mal überrennen wir die Gegnergruppe mühelos und wundern uns noch über den geringen Anspruch. Dann wiederum schicken uns die Feinde innerhalb weniger Runden in den Staub, weil unsere Helden ständig Luftlöcher schlagen oder Zauber versemmeln.

Klar, ganz ausschließen kann man diesen Glücksfaktor bei einem Regelwerk wie dem von DSA nicht. Dennoch ist es sehr frustrierend, wenn man eigentlich keinen Fehler macht, aber dennoch bestraft wird. Zumal ihr während der Kämpfe nicht speichern könnt.

Glücklicherweise sind die meisten Scharmützel recht kurz gehalten. Doch bei längeren Auseinandersetzungen sind die ständigen Wiederholungen aufgrund des besagten Glücksfaktors schon etwas nervig. Und trotz dieses Mankos obsiegt meist die Motivation, die Kämpfe nochmals in Angriff zu nehmen, um sie dann beim x-ten Mal doch noch erfolgreich zu meistern. Die Freude ist dann letztendlich noch eine ganze Ecke größer als bei einem simplen Durchmarsch.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken

Skeptisch war ich anfangs schon, ob die Mischung aus Rollenspiel und rundenbasierten Taktikkämpfen im DSA-Universum auch tatsächlich schmackhaft ist. Meine Antwort darauf lautet: ja - wenn auch mit Abstrichen. Die Kämpfe sind dank interaktiver Objekte sowie des komplexen Talentsystems ebenso abwechslungsreich wie interessant. Auch ist der Umfang des Spiels enorm und die DSA-Atmosphäre wird prima eingefangen. Allerdings gibt es einige unnötige Macken wie das Fehlen von Komfortfunktionen, den stellenweise zu hohen Glücksfaktor sowie das fummelige Interface. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, bekommt einen herausfordernden und mitreißenden Taktik-Rollenspiel-Mix geboten. Allen anderen raten wir zunächst zu einer Probepartie.

Überblick

Pro

  • taktisch fordernde Rundenkämpfe
  • komplexes Regelwerk und Talentsystem
  • DSA-Atmosphäre gut eingefangen
  • enormer Umfang
  • Abwechslung dank interaktiver Objekte im Kampf
  • gute Sprecher bei den Hauptcharakteren

Contra

  • Einsteiger blicken schwer durch
  • KI agiert mitunter nicht sehr clever
  • Glück spielt oftmals eine zu große Rolle
  • Interface teilweise etwas verwirrend
  • fehlende Komfortfunktionen (z. B. Automatiken)

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