Preview - Company of Heroes : Company of Heroes

In 'Company of Heroes' stehen insgesamt leider nur zwei Parteien zur Verfügung: die Alliierten sowie die Achsenmächte. Die ein oder andere Fraktion zusätzlich hätte sicherlich nicht geschadet. Immerhin spielen sich die beiden Armeen unterschiedlich – wenn auch mit Einschränkungen. So verfügen die Achsenmächte über durchschlagkräftige Panzer und die gefürchteten MG42-Stellungen. Die Alliierten agieren dagegen gerne mit Fallschirmspringern und Ingeneuren inklusive Sprengsätzen. Mit welcher Fraktion ihr auch auf das Schlachtfeld zieht, dort sieht es etwas anders aus als bei 'Command & Conquer' und Konsorten. Die drei Rohstoffe (Manpower, Munition und Treibstoff) sammelt ihr nicht einfach ein sondern erhaltet diese durch die Eroberung von strategischen Punkten auf der Karte. Das Prinzip stammt aus 'Dawn of War' wurde aber noch einen Tick verfeinert.

Die gesamte Karte ist in kleine Regionen aufgeteilt. Erobert ihr einen Munitionspunkt, der jedoch nicht direkt mit einer eurer Regionen verbunden ist, erhaltet ihr keinen Nachschub. Erst wenn die Versorgungslinie durchgängig verbunden ist, fließen die Rohstoffe in eure Lager. Dieses Spielprinzip pustet eine ordentliche Spielspaßbrise ins Taktiksegel. Nicht nur die einzelnen Punkte an sich sind hart umkämpft; auch die Versorgungslinien sind stets Ziel gegnerischer Angriffe. Dank Minen, Sandsackbarrieren und Bunkern könnt ihr jedoch eure Gebiete verteidigen. Ebenfalls interessant: Befinden sich Soldaten in der Nähe einer Kaserne oder des Hauptquartiers füllt ihr dezimierte Squads per Mausklick wieder auf. Das ist wichtig, denn je länger eure Männer auf dem Schlachtfeld agieren, desto erfahrener bzw. effektiver werden sie. Reicht euch das noch nicht? Verschiedene Trefferzonen bei Fahrzeugen, Reparaturmöglichkeiten und die Eroberung von stationären Geschützen runden das Taktikpaket ab.

Das alles macht vor allem im Multiplayer-Modus einen Riesenspaß und fördert taktisches Denken. Bis zu acht Spieler treten auf den unterschiedlich aufgebauten Karten gegeneinander an. Hier sind wir schon sehr auf die finale Version von 'Company of Heroes' gespannt.

Ja, diese Phrase ist mittlerweile ebenso abgedroschen wie das Weltkriegsszenario. Dennoch trifft es bei 'Company of Heroes' haargenau zu. Die Präsentation ist grandios, was vor allem am Einsatz der Havok-Physikengine liegt. Nahezu jedes Objekt ist zerstörbar, so dass selbst zunächst sichere Sandsackbarrieren unter heftigen Beschuss zusammenbrechen. Selbst Häuser zerbersten in tausend Trümmer, wenn eine Panzerfaust das Feuer eröffnet. Körper fliegen korrekt berechnet durch die Lüfte und Panzer durchbrechen massive Mauern. Gepaart mit der detailreichen Grafik, die aus nächster Nähe einem Ego-Shooter Konkurrenz machen könnte, entsteht ein Feuerwerk der Effekte, das für heruntergeklappte Kiefer sorgt. Passend dazu bringen dröhnende Explosionen und röhrendes Flakfeuer eure Boxen zum Zittern. Die englische Sprachausgabe ist ebenfalls top – die Achsensoldaten sprechen natürlich Deutsch. Der Soundtrack könnte direkt aus einer Hollywood-Produktion stammen und unterstützt die packende Atmosphäre. Herrlich!

Fazit

von André Linken

Ich bin trotz der zigfachen Verwurstung noch immer ein großer Fan des Zweiter Weltkrieg-Szenarios. Dennoch war ich anfangs ziemlich skeptisch, ob 'Company of Heroes' frischen Wind ins Genre bringen kann – es kann. Und wie! Kein anderes Strategiespiel hat eine derart mitreißende Atmosphäre und die Grafik pustet selbst gestandene PC-Veteranen vom Stuhl. Der auf Taktik gerichtete Fokus tut sein Übriges, um das Spiel von der breiten Masse an Konkurrenztiteln abzuheben. Allerdings muss sich noch zeigen, wie gut die Kampagne wirklich ist und ob der Multiplayer-Modus hält, was er verspricht. 'Company of Heroes' müsst ihr aber unbedingt im Auge behalten. 'Call of Duty' trifft auf 'Dawn of War' – mehr müssen wir nicht sagen.