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Test - Company of Heroes 2: Ardennes Assault : Erbitterte Kämpfe an der Westfront

  • PC
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Etwas mehr Abwechslung, bitte

Damit ihr euch jedoch nicht einfach nur auf eine Kompanie beschränkt, die ihr ständig verbessernd durch die gesamte Kampagne hetzt, haben sich die Entwickler einen kleinen, aber effektiven Kniff einfallen lassen. Gefallene Soldaten werden nur dann ersetzt, wenn die betroffene Kompanie eine Pause einlegt. Alternativ könnt ihr Nachschub auch mithilfe der Versorgungspunkte anfordern, doch diese investiert ihr besser in den Ausbau der Spezialfähigkeiten. Dadurch seid ihr dazu gezwungen, auch mal andere Kompanien in den Kampf zu schicken. Außerdem werdet ihr während der Gefechte deutlich vorsichtiger agieren, da ihr wisst, dass Verluste recht schmerzhaft sind. Auf jeden Fall sind die drei Kompanien eine tolle Idee, da sie allesamt ein unterschiedliches Spielgefühl vermitteln.

Das führt uns direkt zu den Missionen. 18 Einsätze in einer nicht linearen Kampagne – klingt prima, nicht wahr? Ist es aber nur bedingt. Es gibt durchaus einige interessante Aufträge, bei denen ihr beispielsweise Treibstoffdepots gegen eine verzweifelte Offensive der Deutschen verteidigen oder verwundete Kameraden in Sicherheit bringen müsst. Zudem gibt es diverse Nebenmissionen. Doch der größte Teil der Missionen besteht aus simpel gestrickten Skirmish-Partien, bei denen ihr wie im Multiplayer-Modus drei Siegmarken erobern und verteidigen müsst.

Okay, diese Missionen starten mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen und es gibt diverse Möglichkeiten zur Reduzierung des gegnerischen Punktekontos. Doch das grundlegende Muster ist stets dasselbe, sodass sich nach einer gewissen Zeit ein Gefühl der Eintönigkeit breitmacht. Das kann Relic Entertainment deutlich besser. Und warum gibt es eigentlich keine zweite Kampagne aus Sicht der Deutschen?

Einen ebenfalls faden Beigeschmack hinterlässt die Tatsache, dass die Entwickler sich anscheinend nicht die Mühe gemacht haben, Altlasten aus dem Hauptspiel zu entsorgen. Noch immer müssen wir uns über die mitunter katastrophale Wegfindung zum Beispiel bei den Panzern sowie Aussetzer der Truppen-KI ärgern. Außerdem ist die Kamera wieder zu nahe am Geschehen, was zulasten der Übersicht geht. An diesen Schrauben hätte Relic Entertainment eigentlich drehen müssen, um das Gesamtpaket etwas runder zu gestalten. Zum Abschluss wollen wir auch den für den gebotenen Inhalt etwas happigen Preis von 40 Euro kritisieren – vor allem vor dem Hintergrund der bereits erwähnten Skirmish-Gefechte.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Nachschub mit verschenktem Potenzial

Ich weiß immer noch nicht so recht, ob ich Relic loben oder verteufeln soll. Einerseits hat der Entwickler mit Ardennes Assault endlich eine eigenständige Erweiterung mit einer neuen Kampagne abgeliefert. Die Idee mit den drei Kompanien, die allesamt ein völlig anderes Spielgefühl vermitteln, finde ich genauso klasse wie den Einsatz der Strategiekarte. Andererseits hab ich mich darüber geärgert, dass ein Großteil der Missionen nichts anderes als minimal modifizierte Skirmish-Gefechte war. Und warum hat Relic nicht endlich mal die alten Macken bei KI und Wegfindung beseitigt? Unterm Strich ist Ardennes Assault ein gutes, wenn auch etwas teures Add-on für Spieler, die den Solopart bevorzugen. Aber es soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Entwickler viel Potenzial verschenkt haben. Schade.

Überblick

Pro

  • drei Kompanien mit unterschiedlichen Spielstilen
  • einige Missionen sind sehr spannend
  • intensive Kampfatmosphäre
  • nicht lineare Kampagne samt Strategiekarte
  • ausbaubare Spezialfähigkeiten
  • tolle Klangkulisse

Contra

  • Großteil der Missionen besteht aus ermüdenden Skirmish-Gefechten
  • Kamera noch immer zu nah am Geschehen
  • Altlasten aus dem Hauptspiel (KI, Wegfindung etc.) nicht entsorgt
  • keine Kampagne aus Sicht der Deutschen
  • etwas zu hoch angesetzter Verkaufspreis

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