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Test - C&C: Alarmstufe Rot 3 : Popcorn-Strategie für Konsoleros

  • X360
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Für unseren Geschmack ist zudem die Kamera etwas zu nah am Geschehen, sodass es manchmal etwas an Übersicht mangelt; mehr Zoomstufen wären wünschenswert gewesen. Des Weiteren zeigt auch die KI mal wieder, warum sie nicht zu den cleversten Vertretern ihrer Art gehört. Die Gegner greifen stets auf die gleichen Angriffsmuster zurück und zusätzliche erstellte Erntefahrzeuge fahren mitunter fröhlich durchs Feindgebiet. Seufz.

Apropos KI: In C&C: Alarmstufe Rot 3 gibt es erstmals die Möglichkeit, jede Mission der drei Kampagnen im kooperativen Modus zu spielen. Ein Freund kann sich eurem Kampf online anschließen und ihr geht dann gemeinsam gegen den Feind vor. Das macht sehr viel Spaß und führt mitunter zu ausgefallenen Taktikgeplänkeln. Unverständlicherweise ist diese Funktion jedoch auf Online-Partien beschränkt und kann nicht im Netzwerk genutzt werden.

Was das jetzt mit der besagten KI zu tun hat? Habt ihr keinen Freund zur Hand, übernimmt die KI den Part des Kameraden und macht ihre Arbeit dabei recht gut - von einigen Ausnahmen abgesehen. Man kann dem virtuellen Mitstreiter sogar konkrete Befehle erteilen und somit zum Beispiel Ablenkungsmanöver ausführen lassen, während man selbst von der Flanke aus angreift. Insgesamt auf jeden Fall eine gelungene Idee. Doof hingegen ist die Tatsache, dass es keine Suchfunktion für "willige" Kameraden gibt. Somit seid ihr darauf angewiesen, Freunde konkret zu einer bestimmten Partie einzuladen, anstatt auch mal eine Koop-Partie einfach spontan in Angriff nehmen zu können.

Das führt uns auch gleich zum restlichen Multiplayer-Modus, der ausschließlich online gespielt werden kann. Bis zu vier Hobby-Generäle können sich auf den insgesamt 28 mitgelieferten Karten austoben. Allerdings gibt es im Gegensatz zu früheren C&C-Titeln auf der Xbox 360 keine exklusiven Spielvarianten. Das ist einerseits enttäuschend und schmälert gleichzeitig den Umfang dieses Parts. Zudem kommen nicht alle Komfortfunktionen der PC-Version zum Einsatz, was ebenfalls etwas ärgerlich ist.

Die Steuerung ist hingegen gut auf die Eigenheiten des Xbox-360-Pads abgestimmt worden und bringt zudem das bewährte Command-Wheel zurück ins Geschehen. Mit wenigen Knopfdrücken könnt ihr mithilfe dieses Kreismenüs Gebäude erstellen und Einheiten rekrutieren. Überdies gibt es ab sofort eine vergrößerbare Übersichtskarte. Diese hat nicht nur den Vorteil, dass ihr mehr vom Geschehen überschauen könnt, auch ist das Navigieren von Einheiten über diese Karte ab sofort deutlich einfacher. Ebenfalls komfortabel ist die Möglichkeit, mithilfe des A-Knopfes mehrere Einheiten einer Sorte auszuwählen.

Hollywood macht Krieg

Wenig nachzubessern gibt es hingegen bei der Präsentation von C&C: Alarmstufe Rot 3. Zwar mag die teilweise recht bunte Optik nicht jedermanns Geschmack sein, doch sowohl die imposanten Effekte als auch die detailliert ausgearbeiteten Einheiten machen einiges her. Unverständlicherweise kommt jedoch gerade diese bunte Optik auf der Xbox 360 nicht richtig zur Geltung. Die Farben sind deutlich blasser als in der PC-Version und auch so manche Textur wirkt matschig.

Damit nicht genug: Treffen viele Einheiten aufeinander, gerät das Spielgeschehen stellenweise sogar etwas ins Stocken - an mangelnder Rechenpower sollte das eigentlich nicht liegen. Technisch einwandfrei sind hingegen die HD-Realfilmsequenzen, die mit mehr oder weniger bekannten Hollywoodschauspielern (Jenny McCarthy, J.K. Simmons, George Takei, Tim Curry uvm.) inszeniert wurden. Auch hier überwiegt klar der Trash-Faktor, doch gleichzeitig tragen die Filmchen enorm zur Atmosphäre des Spiels bei.

Selbiges gilt auch für die Soundkulisse: Die thematisch angepassten Musikstücke besitzen ebenfalls ein gewisses Trash-Flair, untermalen das Geschehen jedoch sehr gut. Die Sprachausgabe der Einheiten weiß ebenfalls zu gefallen, wenn auch einige Samples bis an die Nervgrenze oft wiederholt werden.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht, ob ich bei der Wertung eine Acht an die erste Stelle setzen soll, habe mich aber letztendlich dagegen entschieden. Das Spiel ist natürlich identisch mit der PC-Fassung, zumindest im Rahmen der Kampagnen, doch einige Unzulänglichkeiten trüben den Spaß. Das Spiel lebt von seiner Inszenierung, allerdings lässt gerade hier die Xbox-360-Version seltsamerweise Federn. Auch der Multiplayer-Part ist schwächer als in der PC-Fassung. Für Solostrategen lohnt sich der Kauf dennoch.

Überblick

Pro

  • herrlich abgedrehtes Setting
  • gut ausbalancierte Fraktionen
  • gelungenes Einheiten-Design
  • effektreiche Inszenierung
  • guter Koop-Modus

Contra

  • miese Wegfindung
  • KI mit Aussetzern
  • taktisch nicht sonderlich anspruchsvoll
  • Kampagnen etwas zu kurz
  • Optik etwas blass
  • Multiplayer-Komfort etwas mager

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