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Test - Colin McRae Rally 3 : Colin McRae Rally 3

  • PS2
  • Xbox
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Colin McRae Rally 3
In Australien geht nix ohne Staub. (Xbox)

Fahrgefühl vom Feinsten
Kommen wir zum eigentlichen Rennen, welches ihr aus drei Perspektiven verfolgen könnt, nämlich Draufsicht von hinten, Cockpit-Perspektive und Stoßstangen-Sicht. Im Hinblick auf die Darstellung fällt auf, dass die Rotationsachse des Wagens bei der Third-Person-Kamera nicht realistisch wirkt und zu zentral am Fahrzeug angesiedelt zu sein scheint. Ansonsten hat Codemasters gewohnt gute Arbeit geleistet, die Steuerung ist einfach und geht gut von der Hand. Überzeugen kann wieder einmal das Fahrgefühl, welches äußerst akkurat und sehr realistisch rüberkommt, allerdings schon im leichtesten der drei Schwierigkeitsgrade Rallye-Anfänger vor eine harte Probe stellen kann. Hier ist kein fluffiges Arcade-Racing gefragt, sondern der geschickte und gefühlvolle Umgang mit Gaspedal, Handbremse und Lenkrad. Es bedarf schon einiger Übung, um in den Rennen auf den ersten Plätzen zu landen, wobei Slides um die Kurven und andere Fahrmanöver sehr gelungen und nachvollziehbar sind und mit etwas Übung einen Heidenspaß machen. Dank der guten Nachvollziehbarkeit der Manöver ist es nur eine Frage der Zeit, bis ihr ansehnliche Ergebnisse auf die Beine stellt und die stetige Steigerung der eigenen Leistungen entpuppt sich als extrem motivierend.

Extrem gut gelungen ist das Fahrgefühl im Bezug auf den jeweiligen Untergrund. Mit der Zeit könnt ihr am Verhalten des Fahrzeuges fast schon blind erkennen, auf welchem Untergrund ihr euch befindet. Sehr schön ist diese Tatsache zu bemerken, wenn ihr von der eigentlichen Piste abkommt und auf den Seitenstreifen geratet. Da werdet ihr von Schneewehen wuchtig ausgebremst, rutscht auf einem Schotterbett oder geratet auf Gras ins Schleudern, je weiter weg von der Piste, desto schlimmer ist der Effekt, so dass ihr mitunter Mühe habt, den Wagen wieder in den Griff zu bekommen. Auch Streckenunebenheiten sind deutlich spürbar und wirken sich akkurat auf das Fahrzeugverhalten aus. Kleine Mankos sind, dass hier und da das Fahrzeug etwas zu arg ins Schwimmen gerät und harte Kollisionen den Wagen etwas zu stark aus der Bahn wirbeln, um wirklich glaubwürdig zu sein. Dennoch sucht dieses Spiel im Bereich der Fahrzeug- und Fahrphysik seinesgleichen und setzt sich in diesem Bereich ganz locker wieder an die Spitze des Genres.

Colin McRae Rally 3
In Schweden behindert Schnee die Sicht. (PS2)

Fordernde Strecken mit fiesen Details
Abgerundet wird der sehr gute Gameplay-Eindruck von den hervorragenden Strecken, die zwar grafische Schwächen aufweisen (mehr dazu später), dafür aber exzellent umgesetzt wurden und zum Teil sehr fordernd sind. Jedes der acht Länder hat dabei seine Strecken-Charakteristika, so fahrt ihr in Australien über staubige und hügelige Outback-Pisten, in Finnland auf kurvigen Bahnen durch dichte Wälder, in Schweden plagt ihr euch mit Schnee und Eis herum, in Spanien wiederum werden kurvenreiche und schnelle Asphaltpisten geboten. Leider gibt es im Hinblick auf die Beschaffenheit der jeweils sechs Strecken pro Land (die Stadionkurse außen vor gelassen) nur wenig markante Unterschiede. Immerhin gibt es aber einige Gemeinheiten wie Sprünge und Schikanen, aber auch Kleinigkeiten wie Büsche, Leitpfosten, Verkehrsschilder oder Felsen, die für die eine oder andere böse Überraschung sorgen können.

Grafisch gut, aber nicht spitze
Auf der grafischen Seite macht 'Colin McRae 3' einen positiven, wenn auch etwas gemischten Eindruck, speziell im Vergleich zur Konkurrenz. Auf der Habenseite verbucht das Spiel sehr schöne Wetter- und Umgebungseffekte. Die Wassertropfen auf der Windschutzscheibe bei Regen, die sogar realistisch verlaufen, haben schon was. Auch Staub und aufspritzender Schotter oder Schnee sehen prima aus, wobei die Fahrzeuge mit der Zeit sehr akkurat verdrecken, was natürlich nur mit der Außenkamera zu sehen ist. Auch die optische Umsetzung des Schadensmodells kann man getrost als sehr gelungen bezeichnen, sei es von der herabhängenden Stoßstange bis zum eiernden Reifen oder der herausfallenden Tür. Ist euch die Motorhaube weggeflogen, seht ihr sogar das Vibrieren eures Motors. Generell wurden auch die Fahrzeuge sehr detailliert und authentisch umgesetzt, wobei jedoch der Ford Focus aus irgendeinem Grunde einen Hauch besser aussieht, als die anderen Wagen.

Colin McRae Rally 3
In England geht es über enge Feldwege. (Xbox)

Eher unterhalb des Machbaren zeigt sich der Gesamteindruck der Grafik, wenn auch gegenüber dem zweiten Teil der Reihe ein Riesenschritt nach vorn gemacht wurde. Zwar sind die Strecken insgesamt sehr ansehnlich geworden, speziell in Bezug auf die Xbox wäre aber noch mehr drin gewesen, schaut man sich im Vergleich das optisch herausragende 'Rallisport Challenge' an, welches mit deutlich schärferen Texturen, höherer Detailfülle und besserer Ausleuchtung glänzt. Im direkten Vergleich sieht die Xbox-Grafik einen Hauch schärfer und im Bezug auf die Texturen und Ausleuchtung etwas detaillierter aus als die PS2-Version. Besonders ärgerlich ist, dass wieder einmal die berüchtigten Pop-Ups bei der Landschaftsdarstellung zum Tragen kommen.

Grüße von Nicky Grist
Die akustische Seite zeigt sich solide, was aber mit etwas Mühe bei einem Rallye-Spiel auch keine Schwierigkeit sein sollte. Die Musik fällt unter das Kapitel 'Geschmackssache' und ist nur in den Menüs vorhanden, beim Fahren könnt ihr euch voll auf den Beifahrer konzentrieren, der von McRae's Original-Kopiloten Nicky Grist gesprochen wird. Dessen Kommentare sind durch die Bank in Englisch, aber gut verständlich und jederzeit akkurat und zur Strecke passend. Ebenfalls solide sind die Fahrgeräusche, wobei Kollisionsgeräusche zum Teil ein bisschen übertrieben klingen und sich ein piefiger kleiner Busch schon mal wie ein Laternenpfahl anhört. Zum Ausgleich hört ihr auch schön, wie der Motor überdreht, wenn ihr von der Strecke abkommt und den Grip verliert. Allgemein sehr gelungen sind die Motorengeräusche, die sehr akkurat umgesetzt wurden, realistisch klingen und sich auch abhängig von der Kamera unterscheiden. Ein Lob muss man auch für die gelungene Surround-Unterstützung bei beiden Versionen aussprechen.

 

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