Test - Cold-PC Gaming-PC : Unterkühltes Komplettangebot?
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Abgesehen vom leicht verbesserungswürdigen Kabelmanagement (besonders bei den Gehäuselüftern) wirkt die Anordnung der Elemente wie bei einem selbst erstellten Rechner ohne speziellen Schnickschnack. Statische, eventuell festgeklebte Hardware, wie man sie vom einen oder anderen Discounter-Erzeugnis kennt, sucht ihr jedenfalls vergeblich. Sämtliche harte Ware lässt sich problemlos erreichen und vor allem einfach austauschen, ohne den Boliden im gleichen Atemzug in seine Einzelteile zerlegen zu müssen. Künftige Aufrüstungen enden folglich nicht im nervigen Kleinkrieg.
Kampf gegen Windmühlen
Trotz guter Verarbeitung haftet beim Rechensklaven ein dicker Punkt auf der Verbesserungsliste: das Belüftungssystem. Denn neben dem 120mm großen CPU-Lüfter (als Kühler wird übrigens der äußerst effektive Noctua NH-U12P auf den Sockel geklemmt) und dem 70mm-Kollegen auf der Radeon HD4870 lungern eindeutig zu viele Fächereinheiten hinter dem schwarzen Stahlblechmantel. Selbst die als leise geltenden 120mm-Lüfter trommeln spürbar ans Trommelfell; und zwar dann, wenn an fast allen Ecken und Enden ein Luftwirbler verschraubt ist.
Wahrscheinlich meint es der junge Bastler mit seinen vielen rotierenden Kaltmachern gut, doch spätestens nach dem dritten 120mm-Kandidaten hätte Cold-PC eine Lüftersteuerung mit einbauen müssen beziehungsweise ein paar Lüfter erst gar nicht eingeschraubt. Weniger ist manchmal mehr, erst recht bei einer deutlich raumfüllenden Geräuschkulisse. Sofern ihr euch für dieses Arbeitstier entscheidet, empfiehlt sich folglich mindestens ein Lüfterregler oder das Herausnehmen besonders störender Rotierer.
Was leistet der Spieleversteher?
Knapp 1.080 Euro sollt ihr für den PC auf das Geschäftskonto überweisen. Dafür verlangt ihr eine saftige Gaming-Keule mit mindestens genügend Leistung für die aktuelle Generation von Shootern, RPGs und anderen Genres mit einem gesunden Grafik- und Physikhunger. Mit Intels stark aufgestelltem Preis-Leistungs-Könner Core 2 Duo E8400 in Kombination mit 2 GB DDR3-1600-Speicher sowie einer ATI'schen Radeon HD4870 (hier von Asus) böllert der Rechner eine ordentliche Leistung auf den Bildschirm. Vor allem in Futuremarks synthetischem Benchmark 3DMark 06 zeigt der Zweikerner mit grafischer RV770-GPU-Unterstützung eine sichere Hausnummer.
Unter der gängigen Auflösung von 1.600x1.200 Bildpunkten schabt er ohne Kantenglättung an der 14.000-Punkte-Marke. Mit achtfacher Glättung reichen 10.920 Punkte für eine Platzierung im oberen Bereich der Midrange-Kategorie aus. Hohe Auflösungen, wie 1.920x1.200 Pixel, können zumindest theoretisch in 3D-Spielen gemeistert werden, wobei in der spielerischen Praxis mangelnde Kraftreserven leicht spürbar werden.
Vor allem für Auflösungen jenseits der 2.000 Pixel stoßen 2 GB Arbeitsspeicher und 512 MB Grafikspeicher erwartungsgemäß an ihre Grenzen. Hier wäre für ein flüssiges Zocken von 'Crysis' entweder ein Crossfire-Gespann aus zwei HD4870 nötig, ATIs Doppel-Whopper Radeon HD4870 X2 beziehungsweise Nvidias GeForce GTX280 oder 9800GX2. Alle Auflösungen unter den HD-Maßen meistert der PC jedoch problemlos.
'World in Conflict' zeigt seine kriegerischen Handlungen in höchsten Details und DirectX-10-Effekten mit 45 bis 80 FPS auf eurem Display – je nach Auflösung und Kantenglättung unterliegt der Strategieknaller teilweise starken Schwankungen. Auch 'Call of Duty 4' flitzt durchweg flüssig über eure Linse, mit 1.600x1.200 Farbtupfern und maximaler Pixelpracht rollt der Shooter jenseits der 75 Frames. In der gleichen Auflösung traut sich 'Crysis' mit immerhin 35 bis 40 Frames und hohen Grafikeinstellungen aus der Höhle, erst ab 1.920x1.200 Pixeln und Kantenglättung gerät die schicke Karibikwelt ins Stocken.
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