Preview - Call of Juarez: Bound in Blood : Zwei Brüder im Wilden Westen
- PC
- PS3
- X360
Kleine, feine Besonderheiten
Damit Call of Juarez nicht unter den handelsüblichen Shootern versandet, hat sich Techland ein paar Besonderheiten einfallen lassen. Es gibt ein Deckungssystem, welches nicht auf Knopfdruck, sondern quasi automatisch funktioniert. Das Spiel versucht, wenn ihr nah an einer Deckungsmöglichkeit steht, euch so zu positionieren, wie es logisch erscheint. Hinter einem Baum steht ihr also in Sicherheit und lugt quasi um die Ecke, wenn ihr das Fadenkreuz zu einem Ziel bewegt. Ebenso geht ihr bei niedrigen Deckungen automatisch gebeugt oder in die Hocke. Keine schlechte Idee, das entschlackt die Steuerung und zeigt sich einsteigerfreundlich. Wer das System nicht mag, kann es in den Optionen deaktivieren.
Ein weiteres Element ist der Concentration-Modus. Diesen könnt ihr aktivieren, wenn ihr eine bestimmte Anzahl Gegner erlegt habt. Einmal aktiviert, befindet ihr euch für wenige Sekunden im Zeitlupenmodus und könnt per rechten Stick oder Maus mehrere Gegner markieren. Ist die Zeit um, werden die markierten Gegner der Reihe nach mit schneller Schussfolge ausgeknipst - hoffentlich. Dieser Modus wird mitunter auch in Kooperativaktionen mit eurem KI-gesteuerten Bruder genutzt, beispielsweise um mit Gegnern gefüllte Räume schnell und effektiv auszuräuchern.
Interessant ist auch das Duellsystem. Dabei steuert ihr die Bewegung nach links und rechts mit dem linken Analog-Stick, die Bewegung der Schusshand hingegen mit dem rechten Stick. Zum richtigen Zeitpunkt, sprich, wenn der Gegner zur Waffe greift, gilt es nun, schnell zu handeln und dem Gegner eine Kugel zu verpassen. Einige Aktionen werden generell über Bewegung des rechten Sticks beziehungsweise der Maus durchgeführt. So zum Beispiel das Lassowerfen oder das so genannte „Fächeln", bei dem der Hahn des Colts mehrfach schnell mit der Handkante bedient wird.
Menschliche und künstliche Gegner
Die Gegner agierten in den gezeigten Missionen durchaus clever, wobei unterschiedliche Gegnertypen sich auch unterschiedlich verhalten. Soldaten handeln recht geradlinig und auf ihre Befehle fixiert. Banditen agieren eher trickreich und versuchen, die Umgebung zu nutzen. Indianer wiederum versuchen, heimlich und aus Hinterhalten zu operieren. Zu deren Beseitigung gibt es reichlich Waffen - vom Colt über die Gatling bis zur Kanone. Die Abnutzung der Waffen gibt es nicht mehr, allerdings sind Waffen in vier verschiedenen Qualitäten zu finden, von rostig bis nagelneu. Das wiederum wirkt sich auf Schusskraft und Genauigkeit aus.
Der ziemlich dünne Mehrspielermodus von Call of Juarez wird deutlich ausgebaut. Neben Standardmodi wie Deathmatch oder Team-Deathmatch findet der Famous-Events-Modus seinen Weg ins Spiel. Dabei handelt es sich um einen missionsbasierten Modus, in welchem ihr im Kampf Team gegen Team westerntypische Situationen erleben könnt, etwa Banküberfälle oder Cowboys gegen Indianer. Ergänzt wird dies durch ein Kopfgeldsystem für missliebige Mitspieler. Ein Kooperativmodus wird leider nicht integriert.
Hübsche Ausblicke im Canyonland
Die Chrome-Engine in ihrer aktuellen Generation gibt dem Westerngeschehen ein sehr schickes Aussehen. Vor allem Levelgröße und Weitsicht sind immens, ohne dabei Details missen zu lassen. Deutlich mehr als im ersten Teil hat man das Gefühl der Weite in den schön gestalteten und sehr typischen Landschaften. Canyons, Wälder, Städte, Siedlungen, Geisterstädte - nahezu alles soll geboten werden, was das Westernherz erfreut. Die Charaktere werden sehr detailliert und gut animiert dargestellt, sowohl im Spiel als auch in den In-Game-Zwischensequenzen. Um die Pracht nicht zu versauen, wird ein HUD komplett eingespart. Auf Knopfdruck gibt es lediglich ein Radialmenü zur Waffenwahl, dazu Symbole für Missionsziele. Verletzungen werden durch Blutspritzer auf dem Bildschirm deutlich gemacht.
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