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Test - Call of Duty: Modern Warfare 2 : Ein Top-Shooter, aber nur zur Hälfte

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Fangen wir mit dem Allerwichtigsten an: Der Mehrspieler-Modus von Modern Warfare 2 macht richtig Laune! Das mag so überraschend sein wie Schnee im Winter. Doch nach der Beta hatte ich durchaus einige Sorgenfalten auf der Stirn. Allen voran das verkopfte System zur Freischaltung der Waffen und Aufsätze ging mir gegen den Strich. Daran hat Entwickler Infinity Ward jedoch gerüttelt. 

Noch immer gibt es einige Knarren, die ich mühsam erspielen muss: Erst wenn ich mit einer bestimmten Waffe ein bestimmtes Level erreicht habe, erhalte ich beispielsweise Zugriff auf eine neue Maschinenpistole. Insgesamt sind nun aber mehr Schießprügel und Extras über den altbekannten Rangaufstieg verfügbar. Und gleich zu Beginn darf ich mein geliebtes Rotpunktvisier auf die M4 schrauben – auch das war in der Beta nicht möglich.  

Die Mischung macht’s 

Wie gewohnt geht es darum, ständig neue Ballermänner, Perks und Abschussserien zu erspielen. Ideal für die lockere Solo-Schießerei zwischendurch sind Team Deathmatch, Abschuss bestätigt oder Frei für alle. An Teams richten sich erneut Herrschaft, Hauptquartier oder Stellung. Häufig schert sich allerdings keine Sau darum, eine Position einzunehmen und zu sichern. Viele Partien laufen eher wie ein Team Deathmatch ab, weil das Gros der Leute rein auf Kills aus ist. 

Davon betroffen sind auch die neuen Modi. Gefangenenrettung verlangt in der Theorie danach, zwei Geiseln entweder zu beschützen oder lebend zum Abholpunkt zu bringen. Die meiste Zeit wird aber wild herumgerannt und auf alles geballert, was sich bewegt. Taktik? Braucht kein Mensch! Etwas besser sieht es bei Knock-out aus, aber auch nur, weil der Abschuss gegnerischer Spieler das eigene Team dem Sieg näher bringt. Die Alternative, ein Paket zu finden und zu halten, wird gerne ignoriert.

Ähnlich wild geht es bei Invasion zu, der kleinen Ausgabe von Bodenkrieg. Hier gibt es ebenfalls Fahrzeuge wie Lkw und MTW, allerdings fällt die Kartengröße geringer aus und auch die Teamgröße sinkt von 32 auf 20 Leute. Darunter befinden sich KI-Einheiten, die schlicht Kanonenfutter darstellen und auch weniger versierten Zockern ein paar Punkte bescheren. Titanfall und Battlefield lassen schön grüßen!

Etwas problematisch an beiden Modi ist, dass die offenen Karten Scharfschützen viele herrliche Flecken zum Campen bieten. In einigen Runden kriege ich auf den Straßen kaum jemanden vor die Flinte, weil gefühlt das halbe gegnerische Team auf irgendwelchen Dächern herumlungert. Aber was wäre ein Call of Duty ohne viel zu starke und flexibel einsetzbare Scharfschützengewehre …

Call of Duty: Modern Warfare 2 + Warzone 2 - Multiplayer Reveal Trailer

Activision hat heute im Rahmen eines Showcase den Multiplayer von Call of Duty: Modern Warfare 2 sowie Warzone 2 offiziell vorgestellt.

Voll im Fluss

Im frischen Moshpit in externer Ansicht erlebe ich die Action erstmals aus einer Third-Person-Ansicht. Allerdings erlauben es alle Visiere mit einer mehrfachen Vergrößerung, beim Zielen in die Ego-Perspektive zu wechseln. Mit einem Rotpunkt- oder Holovisier wird dagegen stets "über die Schulter" geschossen. Warum es dieses Ungleichgewicht geben muss, wissen nur die Entwickler. Unabhängig davon fühlen sich Team Deathmatch, Herrschaft und Stellung aus dem neuen Blickwinkel frisch an, ohne etwas am eigentlichen Ablauf zu verändern. 

Ungewöhnlich für ein Call of Duty ist außerdem, dass die Mehrspieler-Karten nicht aus der Kampagne stammen, sondern auf eigene Schauplätze setzen. Altbekannt ist hingegen die abwechslungsreiche Mischung: Die 6v6-Spielarten werden auf kompakten Maps ausgetragen, darunter die Kleinstadt Farm 18, das Breenbergh Hotel, eine Botschaft oder auch eine Rennstrecke. Jede Karte sichert mit ihren vielen Wegen, Durchgängen, Dächern und versteckten Ecken das typisch hohe Spieltempo samt ständiger Aufeinandertreffen. Bodenkrieg und Invasion finden dagegen in umfangreichen Gebieten wie der Festung Al Bagra oder im Stadtgebiet von Sa’id statt. 

Wie gewohnt saust alles mit festen 60 FPS (auf PS5 sogar mit 120 FPS) über den Bildschirm und auch Crossplay ist wieder am Start. Dem flotten und flüssigen Spielerlebnis muss sich jedoch einmal mehr die Grafik unterordnen: Im Vergleich zur Kampagne werden Texturqualität und Beleuchtung zurückgefahren, ebenso sind Explosionen und Rauch einfacher gehalten. Dazu gesellen sich regelmäßige Pop-ups und Draw-ins, selbst auf der Playstation 5.

Das ist technisch ziemlich mau, spielt für die Action allerdings keine Rolle. Nach wenigen Minuten bin ich wieder im altbekannten Flow: Perfekte Steuerung, viele Waffen und noch mehr Kills samt ständiger kleiner XP-Belohnungen – das geht noch immer bestens auf! Sind Runden dabei, in denen ich nur auf die Fresse bekomme? Reichlich. Nervt das Rumgehopse der Gegner? Aber klar. Entscheidet die Verbindungsqualität über viele Feuergefechte? Selbstverständlich. Gibt es Cheater? Rhetorische Frage. Und trotzdem habe ich immer wieder Bock, eine neue Waffe auszuprobieren, mit Aufsätzen und Perks zu experimentieren und damit “nur noch eine Runde” zu zocken.

Abseits vom Multiplayer-Wahnsinn stehen noch drei kurzweilige Koop-Missionen bereit, die zu zweit gespielt werden. Die Infiltration einer Basis bei Nacht und das Sabotieren von Raketenstellungen haben es in sich: Die Gebiete sind rappelvoll mit bewaffneten Feinden, die schon beim kleinsten Verdacht das Feuer eröffnen. Hier geht es eigentlich nur im Schleichgang vorwärts, doch das ist aufgrund der begrenzten Areale ebenfalls kein Spaziergang. Eine ganze Ecke einfacher gestaltet sich die Verteidigung eines Observatoriums gegen Truppen, die in mehreren Wellen anrücken: Hier wird schlicht alles abgeknallt, was sich bewegt. Das klappt bei CoD bekanntlich am besten ... 

Hinweis: Wir haben Call of Duty: Modern Warfare 2 auf der Playstation 5 getestet.

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