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Test - Brothers in Arms: Road to Hill 30 : Brothers in Arms: Road to Hill 30

  • PS2
  • Xbox
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Leben und sterben lassen

Was intelligent und spannend klingt, hat leider einige Nachteile: Zum einen hat Gearbox Software das Leveldesign so stark auf das Flanken ausgelegt, dass alternative Wege oder eigene Herangehensweisen kaum vorhanden sind, zum anderen verliert der immer gleiche Ablauf – Deckung suchen, Gegner unter Feuer nehmen, ihnen in die Seite fallen – nach einer Weile seinen Reiz. Die PlayStation 2-Version des Spiels ist in dieser Hinsicht besonders enttäuschend, da der künstlichen Intelligenz im Gegensatz zur Xbox-Version offenbar ein paar IQ-Punkte durch die Lappen gegangen sind: Vereinzelt stört es die KI-Soldaten kaum, dass sie wie wild beschossen werden, was den Schwierigkeitsgrad enorm erhöht; mehrere Tode pro Mission sind keine Seltenheit. Allgemein hinterlässt die Xbox-Fassung einen 'fertigeren' Eindruck als die PS2-Version; letzterer fehlt eine Portion Feinschliff.

Um die künstliche Intelligenz eurer eigenen Mannen ist es gleichermaßen nicht immer zum Besten bestellt: Das Terrain verstehen sie bisweilen nicht als Deckung auszunutzen und manchmal springen sie grundlos den deutschen Truppen geradezu in die Arme. Doch selbst wenn sie in einer Mission schwer verwundet werden, tauchen sie schon in der nächsten Zwischensequenz quicklebendig wieder auf – ein Zugeständnis an die Story, zugleich aber auch ein Minuspunkt in Sachen Atmosphäre und Realismus. Gearbox Software war sich wohl selbst des hohen Schwierigkeitsgrades bewusst und hat 'Brothers in Arms: Road to Hill 30' ein innovatives Hilfesystem beschert: Sterbt ihr mehr als vier Mal in einem Abschnitt, heilt das Spiel auf Wunsch euch sowie eure Kameraden. Speichern ist derweil nur an bestimmten Punkten möglich, die aber fair über die Missionen verteilt sind.

Mehrspieler-Freuden

Die Kampagne bietet eine recht spannende Mischung aus Angriffs-, Verteidigungs- und Eskortierungsaufgaben, denen die eine oder andere überraschende Wendung allerdings gut getan hätte. Letztendlich haben Genre-Fans alles schon einmal in einem anderen WW2-Shooter gesehen. Neuartiger präsentiert sich der Multiplayer-Part: Via Splitscreen, Xbox Live, System Link oder PlayStation Net steuert ihr auf zehn verschiedenen Maps ein eigenes Squad, das durch KI-gesteuerte Charaktere ergänzt wird. Die Spielziele umfassen etwa das Legen einer Bombe und erfordern weitaus mehr Taktik als die Singleplayer-Komponente, da menschliche Gegner natürlich deutlich schneller und flexibler agieren als ihre KI-Pendants in der Kampagne.

Die technische Umsetzung von 'Brothers in Arms: Road to Hill 30' ist gelungen, jedoch nicht überragend. Während die einzelnen Charaktere gut voneinander zu unterscheiden sind und die Landschaften glaubwürdig wirken, sind es vor allem die Texturen, welche die ansonsten ansprechende Präsentation herunterziehen. Insbesondere, da ihr die meiste Zeit des Spiels in Deckung und somit nah an Mauern oder Büschen verbringt, fallen die verwaschenen und detailarmen Oberflächen auf. Die Performance kann nicht gänzlich begeistern, treten doch vor allem in belebten Passagen mit vielen Gegnern häufig kleine Slowdowns auf. Leicht im Vorteil ist auch hier die Xbox-Version, welche die Möglichkeiten der Konsole jedoch bei Weitem nicht ausschöpft. Im Gegensatz dazu steht die Soundkulisse, welche die Kriegsatmosphäre jederzeit bestens untermalt. Sogar die deutschen Stimmen der Charaktere hinterließen bei uns einen guten Eindruck.

Fazit

von Fabian Walden
'Brothers in Arms: Road to Hill 30' ist eine ansprechende Mischung aus Taktik-Shooter und Strategie: Wer eine Mixtur aus 'Full Spectrum Warrior' und 'Call of Duty' erwartet, wird daher an dem Spiel zweifelsfrei seinen Gefallen finden. Doch zahlreiche vermeidbare Mängel schließen das Spiel von höheren Wertungsregionen aus – sei es die durchwachsene künstliche Intelligenz, das etwas zu lineare Leveldesign oder der bisweilen unverschämte Schwierigkeitsgrad. Wer einen Shooter mit einer Prise Strategie sucht, ist bei 'Brothers in Arms: Road to Hill 30' genau richtig. Habt ihr die Wahl zwischen PS2- und Xbox-Version, solltet ihr auf jeden Fall Microsofts Konsole eine Chance geben.

Überblick

Pro

  • innovativer Genre-Mix
  • packende Atmosphäre
  • gelungene Steuerung
  • lobenswertes Heilungssystem
  • guter Multiplayer-Part

Contra

  • hoher Schwierigkeitsgrad (vor allem PS2)
  • teilweise enttäuschende KI (vor allem PS2)
  • einschränkendes Leveldesign
  • wenig Abwechslung
  • vereinzelte Slowdowns

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