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Test - Bound by Flame : Auf Sparflamme

  • PS4
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Mit zwei Waffen hingegen schlagt ihr wild um euch. Richtige Schlagkombinationen gibt es nicht. Die Kämpfe sehen also wie folgt aus: Ihr hämmert auf die zwei Angriffstasten und weicht dem Schlag des Gegners rechtzeitig aus oder wehrt ihn ab. Das zieht sich dann bei jedem kleinen Gegner so sehr in die Länge, dass der Spaß nicht lange währt. Die im Vergleich zur Souls-Reihe höhere Spielgeschwindigkeit ermutigt euch regelrecht dazu, einen Angriff dem nächsten folgen zu lassen. Ihr kämpft euch in einen Rausch und achtet mit zunehmender Zeit gar nicht mehr darauf, was euer Gegner macht. Das mündet letztendlich in eine Vielzahl von Toden und eine gehörige Portion Frust.

Im Ansatz richtig

Das Ungleichgewicht aus verteiltem und eingestecktem Schaden hat aber auch etwas Gutes: Um die Kämpfe erfolgreich zu bestreiten, solltet ihr eure Ausrüstungsgegenstände und magischen Fähigkeiten so oft wie möglich nutzen. Es hilft ungemein, Fallen zu stellen, sofern ihr die nötigen Gegenstände zur Herstellung besitzt. Oder ihr verzaubert eure Waffe oder wirkt Feuerbälle - das Dämonenbündnis macht es möglich. Allerdings ist der Vorrat an Fallen und Magie schnell erschöpft. Dann gilt es wieder, auf eure Schwerter zu vertrauen und die ewig gleichen Kämpfe auszutragen.

Eure gesamte Ausrüstung verseht ihr jederzeit mit zusätzlichen Effekten, sofern ihr die nötigen Materialien euer Eigen nennt. Oftmals könnt ihr aus verschiedenen Boni auswählen, die mit solch einer Aufrüstung einhergehen. Ob ihr euch nun für Gift-, Feuer- oder Schadensresistenz entscheidet - ihr merkt kaum einen Unterschied. Die Kämpfe bleiben so oder so unfair. Das einzige probate Mittel, das euch das Spiel zur Verfügung stellt, sind die drei unterschiedlichen Talentbäume und die Attributpunkte. Sobald ihr genügend Erfahrung gesammelt habt, erhaltet ihr Talentpunkte, die ihr frei auf Kämpfer-, Waldläufer- oder Magiefähigkeiten verteilt. So lässt sich die Wahrscheinlichkeit für kritischer Treffer oder die Stärke von Feuerbällen erhöhen. Durch das Verteilen von Attributpunkten steigert ihr wiederum die erhaltene Erfahrung oder die Traglast eures Charakters.

Bound by Flame ist kein Mammutrollenspiel. Glücklicherweise. Die Anzahl an Schauplätzen, unterschiedlichen Waffen und Gegnern ist überschaubar. Jedes neue Kapitel kommt mit ein paar neuen Charakteren und optionalen Nebenaufträgen daher. Dank der Karte wisst ihr zu jeder Zeit, wo euer Primärziel liegt und wo sich relevante Charaktere herumtreiben. Wären da nicht die viel zu langen und nervenaufreibenden Dialoge sowie die zu jeder Zeit ausufernden Kämpfe, könnte man Bound by Flame fast als kurzweilig bezeichnen.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler

Die Ansätze, die die Macher von Bound by Flame verfolgten, waren nicht verkehrt. Sie hätten zu einem richtig guten Spiel geführt, wenn jede einzelne Idee richtig zu Ende gedacht worden wäre. Letztendlich haben wir es sozusagen mit einer Skulptur zu tun, die vom Bildhauer voller Elan begonnen wurde. Doch offenbar hat der Künstler bereits während des Schaffensprozesses das Interesse an seiner eigenen Arbeit verloren, wodurch von der anfänglichen Vision nur noch ein abstraktes und unförmiges Stück bearbeiteten Steins übrig geblieben ist. Hoffentlich nimmt sich der gute Mann - respektive das Entwicklerstudio - bei seinem nächsten Projekt mehr Zeit für die Vollendung. Dann bleibt am Ende vielleicht mehr als nur ein Brocken natürlichen Minerals, das ihr schon dutzende Male gesehen habt.

Überblick

Pro

  • interessante Ausgangslage
  • Entscheidungen haben Auswirkungen auf den Handlungsverlauf
  • fordernd, wodurch ihr jede Fähigkeit nutzt
  • drei unterschiedliche Talentbäume
  • bodenständiges Gegner-Design
  • unterschiedliche Begleiter mit individuellen Fähigkeiten

Contra

  • PS4-Version bleibt grafisch hinter den Möglichkeiten zurück
  • eindimensionale Charaktere
  • simple und vorhersehbare Schwarz-weiß-Entscheidungen
  • dumme Mitstreiter-KI
  • bereits auf Normal sehr frustrierend
  • Standardgegner halten zu viel aus
  • sehr kleine, in sich geschlossene Areale
  • wenig optische Abwechslung
  • unmotivierte deutsche Sprecher
  • oberflächlicher Editor
  • schlechte und langatmige Erzählweise
  • unterdurchschnittliche Inszenierung
  • Kampfsystem bietet nur wenig Tiefe
  • wenig Ausrüstungsgegenstände
  • geringe Gegnervielfalt
  • hakelige Animationen und hölzerne Mimik der Charaktere

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