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Test - Bloody B540 : Gefühlsechte Mechanikerin

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Als wirklich außergewöhnlich sticht aber die kleine Handballenauflage hervor. Die optional ansteckbare aufgeraute Fläche hält selbst große linke Pranken fest an der WASD-Position. Passend zur sonst schmalen Optik der B540 - die Tasten gehen bis an den Gehäuserand - reicht die Auflage nur bis zur linken Leertastenhälfte. Was beim Zocken völlig ausreicht, enttäuscht beim Schreiben. Für diesen Fall hätten wir uns lieber eine durchgehende Handauflage gewünscht, allein schon wegen der hohen Kante von fast 1,5 cm.

Die optionale Handballenauflage eignet sich vor allem für mittelgroße Pfoten. Leider liegt keine durchgängige Variante im Karton, mit der es sich definitiv bequemer Briefchen schreiben ließe.

Dauerfeuer per Knopfdruck

Ganz ohne Sondertasten flog die B540 übrigens nicht vom Fließband: Per FN-Taste könnt ihr auf den Funktionstasten euren Multimedia-Player steuern sowie die Lautstärke anpassen. Außerdem lässt sich damit der Gaming-Modus aktivieren, bei dem zum einen die Windows-Taste deaktiviert, zum anderen die Reaktionszeit auf 1 ms reduziert wird - Letzteres bringt keinen spürbaren Vorteil. Wirklich spannend sind aber erst die Feuerfunktionen "Auto-shot" und "Turbo-shot", zumindest auf dem Papier: Schaltet ihr einen der beiden Modi an, könnt ihr euren Gegner mit einem Kugelhagel eindecken. Je nach Modus müsst ihr dafür entweder nur einmal kurz auf eine beliebige Taste drücken oder sie gedrückt halten.

Auch ohne Treiber konnten wir zehn Tasten gleichzeitig durchdrücken, ohne dass ein Befehl verloren ging. Neben diesem Anti-Ghosting und einer hohen Polling-Rate von 1.000 Hz glänzt der Schreibsklave mit einer vollständigen roten Ausleuchtung der Tastenbeschriftung, was in dieser Preisklasse nur recht wenige Gegner auffahren. Ein paar Lichtspielchen tischt die B540 ebenfalls auf: Unter anderem könnt ihr auswählen, ob nur die WASD-Tasten im hellen Rotton erstrahlen oder genau die Taste seidig glänzt, die ihr gerade drückt. Im Laufmodus glitzern die Tasten zudem nacheinander auf. Im Endeffekt ganz nett und für den Weihnachtsbaum sicherlich eine tolle Idee, im Tastaturalltag wohl aber eher unnötig.

Hoch auf den Beinen: Mit ihrer Höhe von 1,5 cm können Vielschreiber nicht so bequem wie auf anderen Tastaturen schreiben.

Gutes Handling, sinnfreier Dauerfeuermodus

In unserem Praxistest fehlen uns die Makrotasten, auf anderen Schnickschnack wie zusätzliche USB- oder Audio-Hubs konnten wir dagegen getrost verzichten. In Spielen macht die B540 eine durch die hohe Präzision bedingte sehr gute Figur, auch wenn sie neben der Beleuchtung und Handballenauflage keine brauchbaren Sonderfunktionen mitbringt. Den Dauerfeuermodus konnten wir jedenfalls zu keiner Gelegenheit sinnvoll einsetzen, da sich Kugelhagel viel besser per gedrückter Maustaste auf die Reise schicken lassen.

Fazit

Andreas Ludwig - Portraitvon Andreas Ludwig
Präzise Mechanikerin mit überschaubarer Ausstattung

Keine Makrotasten, kein USB-Hub - und trotzdem gut: Bloodys mechanische B540 bringt zwar wenig Zusatzkost mit, überzeugt dafür aber beim Spielen mit ihrer sehr hohen Präzision und der geringen Wahrscheinlichkeit für Fehleingaben. In dieser Hinsicht dürfen sich Spieler auf höchstem Niveau austoben. Die geriffelten WASD-Tasten und die sehr stabile Verarbeitung gehören ebenfalls zu ihren Stärken, genau wie die für den Preis ungewöhnliche Beleuchtung.

Einige Vielschreiber werden, wie bei Cherrys MX Black, den hohen Widerstand der Tasten verfluchen - des Spielers Freud ist also oft des Vielschreibers Leid. Ihnen dürfte auch die nicht durchgängige Handballenauflage übel aufstoßen, die aber immerhin zum Zocken ausreicht. Als relativ sinnfrei entpuppt sich der Dauerfeuermodus, auch die Beleuchtungsspielereien sind manchmal unnötig, aber keinesfalls ein Nachteil.

Unterm Strich prügelt Bloody eine schicke beleuchtete mechanische Spielerin, die für ihren Preis relativ gut bestückt wurde, mit vielen sinnvollen und ein paar sinnlosen Funktionen in den Handel. Spieler mit sehr hohen funktionalen Ansprüchen (Präzision, Handhabung, Langlebigkeit) können bedenkenlos zugreifen, sofern sie keine Makrotasten benötigen. Vielschreiber sollten das Tastenbrett vorher ausgiebig Probe fahren.

Preis-Leistungs-Verhältnis: befriedigend (bei 80 Euro)

Überblick

Pro

  • sehr präzise Tasten
  • schnelle Reaktionszeit
  • Fehleingaben durch hohen Widerstand nahezu ausgeschlossen
  • gute Handhabung beim Zocken
  • äußerst robustes und rutschfestes Gehäuse
  • vollständige Tastenbeleuchtung
  • Multimediatasten
  • zweites Tastenset für WASD-Knöpfe mit geriffelter Oberfläche
  • Handballenauflage für linke Hand

Contra

  • hoher Druckwiderstand behindert Vielschreiber
  • keine durchgehende Handballenauflage
  • hohe Kante (beim Schreiben etwas ungemütlich)
  • keine Makrotasten

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