Test - Black & White : Black & White
- PC
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Tyke, die Kreatur eurer Kreatur
Zugegeben, die neuen Minispielchen beschäftigen euch maximal eine Woche. Einige werden sicherlich schmunzeln, denn prinzipiell sind die Aufgaben auch in zwei Tagen machbar. Aber von einem solch schnellen Durchspielen ist allein schon wegen des hohen Preises abzuraten. Besser ist es, die Sache stressfrei anzugehen. Damit aber nicht so schnell Langeweile aufkommt, wurde das Küken Tyke ins Spiel aufgenommen. Am Rande der Insel findet ihr ein Ei, welches ausgebrütet werden soll. Daraus schlüpft Tyke, den ihr nicht steuern könnt. Er folgt aber eurer Kreatur auf Schritt und Tritt. Von ihr muss Tyke alle wichtigen Dinge für das angehende Kreaturen-Dasein erlernen. Das bedeutet natürlich etliche Zauber, Kämpfe, Verhaltensweisen gegenüber Menschen und auch was man essen kann und was nicht.
Folglich könnt ihr die Aufzucht von Tyke über Umwege doch beeinflussen: Zeigt ihr eurer Kreatur einen Zauber, so sieht das Tyke und erlernt ihn ebenfalls. Wollt ihr das Tyke ein gutes Küken wird, dann packt eure Kreatur an die Plüschleine und lasst sie etwas Gutes tun - Tyke schaut es ab. In dem Zusammenhang sei auch erwähnt, dass böse Spieler am Add-on wohl keinen Gefallen finden werden. Zerstörung macht nämlich keinen Sinn, da ihr euch damit nur selbst Schaden zufügen werdet. Davon abgesehen verlangen die Menschen von euch einige Sachen, die Tyke erlernen soll, die eher gutmütig sind. Felder ernten oder der Umgang mit dem Lagern gehört dazu. Und das Menschen nicht auf der Speisekarte stehen sollten, wird euch auch schnell eingetrichtert, da Eve sonst ein bisschen misstrauisch wird.
Als kleine Belohnung werdet ihr dafür am Ende des Spieles Tyke als erwachsene Kreatur auswählen dürfen und könnt dann ins Hauptprogramm wechseln, wo das Vieh so richtig böse gemacht werden kann. Tyke selbst ist ein hässlicher Vogel, wenn ihr mich fragt. Er sieht harmlos und hilfsbedürftig aus - wenn er quer durch die Landschaft düst, kann man sich eines Schmunzelns nicht erwehren. Tyke lernt dafür aber relativ schnell, auch wenn eure Berater da anderer Meinung sind. Vor allem Zaubersprüche eignet er sich gerne an.
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Sonst blieb alles beim Alten
Wie ihr seht, wurde das eigentliche Gameplay stark reduziert. Der Aufbauteil ist minimal, Kämpfe mit anderen Göttern gibt es nicht und von der bösen Spielweise ist abzuraten, dennoch ist sie machbar. Stattdessen sitzt ihr den ganzen Tag vor der Mattscheibe und trainiert eure Kreatur mitsamt seinem Zögling und versucht Minispielchen zu lösen, die nun linear sind. Vielleicht ist das der Grund dafür, warum 'Insel der Kreaturen' in anderen Reviews so schlecht abschneidet. Denn sonst gibt es kaum neue Dinge für euch zu entdecken. Lediglich drei neue Kreaturen, ein paar neue Wunder und Fähigkeiten für die Kreatur springen dabei für euch heraus.
Vergeblich sucht man einen neuen Multiplayer-Modus oder neue Gefechtskarten. Auch die Spielengine als solche wurde nicht weiter entwickelt, es gibt keine neuen Texturen in der Landschaft oder andere neue Objekte. Selbst für die Figuren wurden bekannte Charaktere aus dem Grundprogramm entliehen. So kommt euch alles bekannt vor. Dafür wurden alle Elemente auf einer Insel vereint, was sich sehen lassen kann. Die Insel der Kreaturen ist abwechslungsreicher gestaltet, als sämtliche Welten des Grundprogramms. Optisch gesehen ist 'Black & White' nach wie vor einmalig und der stufenlose Zoom begeistert immer noch. Belassen wurde lobenswerter Weise auch die Steuerung des Spieles. So haben alte Veteranen überhaupt kein Problem, ins Spiel zu finden. Für Neulinge sieht's immer noch schwieriger aus - aber Übung macht den Meister.
Interessant ist der Einsatz einiger Aufgaben in Kombination mit der Tageszeit. Manche der Aufgaben sind nur in der Nacht realisierbar. Selbstredend gibt es den Tageszyklus immer noch. Auch die verschiedenen Wetterbedingungen sind geblieben. In Sachen Animationen der Figuren wurden aber keinerlei Fortschritte erzielt. Anstatt weiter aufzuzählen, bringen wir die Sache auf den Punkt: Lionhead hat sich im Add-on darauf beschränkt, das vorhandene Material einzubauen und nicht weiter zu verbessern. Hierbei sei noch auf die Physik-Engine des Spieles verwiesen. Dass die Reihe an Mini-Spielchen so tadellos ins Spiel eingebaut wurde, ist ein Indiz für die genial offene Engine seitens Lionhead.
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Ein wenig besser sieht es aber bezüglich der Performance aus. Durch die entfallenden Kämpfe wird auch weniger gezaubert. Auch vermehren sich die Dorfbewohner nicht so schnell - da es nur drei Dörfer gibt, kommt es weniger zu Diashows. Vor allem ältere Rechner profitieren davon. Dort läuft das Spiel flüssiger und bricht weniger ein. Abstürze hingegen gibt es immer noch. Im Falle unseres zugegebenermassen etwas betagten Testrechners konnte beispielsweise die Aufgabe des Zebras nicht gelöst werden. Ihr sollt einen verwunschenen Mann in eine Balliste stecken und ihn auf drei bestimmte Punkte katapultieren. Jedes Mal, wenn der Mann gegriffen und in die Nähe der Balliste abgesetzt wurde, stürzte der Rechner ab. Dies steht aber in keinem Zusammenhang mit der Grafikkarte oder DirectX, sondern muss andere Ursachen haben. Auch andere Benutzer meldeten nämlich vermehrt Abstürze des Add-ons.
Eine weitere Stärke des Add-ons ist die Soundkulisse. Begleitet werdet ihr von bekannten Soundeffekten und Melodien, zudem leihen die erstklassigen Sprecher der Grundversion den Figuren wieder ihre Stimme. Selbstredend sind auch neue Sprüche mit von der Partie, die euch wieder zum Schmunzeln bringen.
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