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Preview - Sparta: Ancient Wars : Antikes Strategical mit Tiefgang

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Wie schon in einigen Konkurrenztiteln des Genres müsst ihr auch in 'Sparta: Ancient Wars' eure teuren Truppen nicht allein in die Schlacht schicken. Euch steht immer ein Held zur Verfügung, manchmal auch mehrere, die wesentlich mehr einstecken, vor allem aber richtig ordentlich austeilen können. Zudem können eure Helden sich weiterentwickeln, indem sie eine von mehreren auswählbaren Fähigkeiten im Kampf dazugewinnen. Allerdings solltet ihr immer gut auf euren Helden Acht geben, denn wird dieser getötet, bedeutet dies das Scheitern der Mission.

Physik zu Lande und zu Wasser

Interessant, wenn auch nicht spielentscheidend, ist der Einsatz einer Physik-Engine in 'Sparta: Ancient Wars'. Ihr – und eure Gegner – könnt zum Beispiel Fallen bauen, indem ihr Felsen oder Bäume bei Feindannäherung einen Abhang hinunterpurzeln lasst. Das kann schon eine ganz ordentliche Bresche in schön aufgestellte Truppen reißen, besonders da die Mistdinger noch eine ganze Zeit lang weiterrollen. Aber auch weniger Rabiates, wie beispielsweise der Wind, wird physikalisch korrekt eingesetzt. So fliegen Pfeile mit Rückenwind weiter und Feuer breiten sich in Windrichtung aus. Speziell aber bei Seeschlachten kommt euch der Wind zugute oder in die Quere. Denn in 'Sparta: Ancient Wars' findet der Kampf nicht nur zu Lande, sondern auch auf dem Wasser statt. Ihr könnt eure Truppen auf Kriegsschiffe laden und dann die Schiffe eures Gegners rammen oder entern. Leider ist hier die Physik ein wenig nervig, da sich die Schiffe spätestens bei schlechten Windverhältnissen wie Backsteine steuern lassen.

Mit der Intelligenz eines Backsteins agiert manchmal leider die KI. Einheiten laufen schon mal in die falsche Richtung oder machen gar nichts. Die am Rand des Kampfgeschehens stehenden Gegner verstreuen sich ebenfalls manchmal unmotiviert in alle Winde. Besonders interessant, wenn eure Einheiten an feindlichen Truppen einfach vorbeilaufen, nur weil sie sich strikt an den Marschbefehl halten. Vor allem in den Kampfmodi "Verteidigung" und "Stellung halten" ist das Verhalten der Einheiten nicht immer nachvollziehbar. Ebenso kann das Formieren der Einheiten zum Teil in regelrechte Klickorgien ausarten, wenn ihr zum Beispiel eine Falle umgehen wollt und dazu jede Einheit einzeln daran vorbeimanövrieren müsst.

Bis aufs Blut

Die Kämpfe selbst sind durch die Bank sehr blutig. Es wird gehackt und durchbohrt, was das Zeug hält. Blut spritzt bei jedem Hieb und getötete Kämpfer zucken noch eine Weile auf dem Boden liegend herum. Ob das sein muss, ist sicher Geschmacksache, auf jeden Fall hat es dem Spiel eine Einstufung ab 16 Jahren bei der USK eingebracht. Wie dem auch sei, die Grafik ist in jeder Hinsicht exzellent, ob nun die Einheiten, die Landschaften oder die Wasserspiegelungen betreffend. Dank der eigens entwickelten 'Ancient Wars'-Engine sieht das Spiel in jedem Moment klasse aus. Nur beim allzu nahen Heranzoomen wirken die Einheiten etwas kantig.

Aber mal im Ernst, dies ist ein Strategiespiel, und da wünscht man sich im Normalfall eher ein ordentliches Herauszoomen. Das ist leider auch hier wieder ein Manko. Die äußerste Zoomstufe reicht nicht einmal aus, um problemlos eine mittlere Armee komplett im Bild zu halten. Wenn dann noch Umgebungsdetails, wie Bäume oder Steilhänge, den Blick versperren, hilft nur umständliches Drehen mit der Tastatur. Mitten im Kampfgetümmel, etwa wenn ihr vom Feind überrascht wurdet, kann das fatal sein. Das Interface als solches folgt den üblichen Standards, mit Minimap, Auswahlfeld, Einheiten-, Gebäuden- und Ressourcenanzeige. Gute Idee, hier nichts zu ändern.

Der Sound ist im Großen und Ganzen recht ordentlich, wenn auch auf Dauer etwas eintönig. Die Sprachausgabe ist aber gelungen und nervt nicht schon nach zehn Minuten. Nur in den Zwischensequenzen, die die Geschichte erzählen, wurden zum Teil wohl Praktikanten als Sprecher eingesetzt. Die Soundeffekte sind über jeden Zweifel erhaben, ob nun Schwerter auf Rüstungen schlagen oder Pfeile durch die Luft schwirren. Die drei umfangreichen Kampagnen bieten spannende Geschichten, die der Epoche historisch möglichst authentisch Leben einhauchen. Wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich noch im LAN oder Internet im Multiplayer-Modus austoben.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Alles andere als spartanisch kommt 'Sparta: Ancient Wars' daher. Drei umfangreiche Kampagnen, tolle Grafik, ausgefeilte Physik-Engine, alles eingebettet in klassische Echtzeitstrategie in einer interessanten und unverbrauchten historischen Epoche. Dazu noch Innovationen, wie das Einsammeln von gegnerischen Waffen nach dem Kampf und das freie Ausrüsten von Einheiten. Wenn jetzt noch an der teilweise etwas eigenartig agierenden KI gefeilt wird, steht dem ewigen Spitzenreiter 'Age of Empires' eine nicht zu unterschätzende Konkurrenz ins Haus. Genre-Neulinge könnten vom Mikromanagement etwas überfordert sein, alte Hasen hingegen werden die Neuerungen genießen. Da das Spiel aber auch ohne allzu große Konzentration auf die Feinheiten funktioniert und Spaß macht, können sich eigentlich alle auf die Veröffentlichung freuen.

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