Atmosphärische und liebevolle Hommage an einen Klassiker der Spielegeschichte, dem man manch große und kleine Macke verzeihen mussIrgendwie mag ich Alone in the Dark lieber, als ich vermutlich sollte. Ich mag seine einzigartige Stimmung, diese Mischung aus charmant altmodischem Spukhaus-Grusel, dem hypnotisch flirrenden Ambiente seines New-Orleans-Settings, den liebevollen Film-noir-Anleihen, dem zum Niederknien lässigen Jazz-Soundtrack, dem angenehm spannend entspannten Spielfluss, der generell durchweg hochwertigen Produktionsqualität und der erkennbaren Liebe seiner Entwickler zu einem Klassiker der Spielegeschichte. All das verschafft ihm etwas, das den meisten Möchtegern-Horror-Spielen dieser Art fehlt: Alone in the Dark hat spürbar Herz und Seele.
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Um diese schätzen zu können, muss man aber auch bereit sein, über manch große und kleine Unzulänglichkeit großzügig hinwegzusehen, die die Unerfahrenheit der Entwickler mit dieser Art Großproduktion erkennen lassen. Vor allem die Actionszenen fallen holprig und grobschlächtig aus, und die Umsetzung der Bosskämpfe grenzt bisweilen an Dilettantismus. Glücklicherweise fällt der Anteil beider in der verhältnismäßig kurzen Spieldauer von 8 Stunden (für einen Durchgang) ohnehin eher gering aus. Alone in the Dark ist in erster Linie ein Adventurespiel, in dem ihr schaurig schöne Schauplätze erkundet und angenehm ausbalancierte Rätsel löst – denen aber bei genauerer Betrachtung das letzte Quäntchen Raffinesse und Abwechslung abgeht, ebenso wie die Geschichte reichlich konfus und sprunghaft auftritt. Ich empfehle im Übrigen, das Spiel unbedingt auf dem leichten Schwierigkeitsgrad zu spielen, um sich unnötigen Frust zu sparen.
Aber egal. Alone in the Dark wird sicherlich nicht jedem gefallen. Für zwischendurch war es mir aber tatsächlich sehr viel lieber als der x-te Aufguss eines jeden Resident Evil, das auch bei Weitem nicht so perfekt ist, wie es einem die eingeschworenen Fanboys Glauben machen wollen.
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