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Test - WWE 2K24 : Test: Der King im Ring

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Wrestlemania. Nicht nur Fans der WWE kriegen bei diesem Namen eine dicke Gänsehaut. Was am 31. März 1985 als Experiment begann, das Wrestling auf eine neue Stufe der Popularität zu heben, zählt längst zu den größten Entertainment-Veranstaltungen der Welt. WWE 2K24 zeichnet den langen Wrestlemania-Weg anhand einiger der bedeutendsten Auseinandersetzungen aus vier Jahrzehnten nach, und zwar im Showcase-Modus.

Konzept und Ablauf sind aus den Vorjahren bekannt: Ihr spielt reale Matches der WWE-Historie nach und führt dabei Vorgaben aus, um den tatsächlichen Ablauf nachzustellen. Führt einen bestimmten Move aus, schmeißt den Gegner aus dem Seilgeviert, setzt zum Finisher an, schnappt euch einen Stuhl und so weiter. Wie gehabt schaltet das Erfüllen aller Herausforderungen neue Charaktere und zusätzliche Arenen frei. 

Leider sind manche Beschreibungen ungenau oder gar falsch formuliert. An einer Stelle heißt es, ihr sollt den Gegner attackieren, während sein Gesicht zum Ring gerichtet ist. Tatsächlich muss er jedoch in die entgegengesetzte Richtung blicken. In einem anderen Match gilt es, den Kontrahenten im Eingangsbereich anzugreifen. Dass damit schlicht das Areal westlich des Rings gemeint ist, wird verschwiegen. Mit ein wenig Herumprobieren kommt man zwar immer auf die Lösung, dennoch wäre es nicht verkehrt, mit einem Patch für eindeutige Angaben zu sorgen. 

40 Jahre Wrestlemania

Eure Zeitreise durch 40 Jahre Wrestlemania startet überraschenderweise erst mit Wrestlemania III und der Konfrontation zwischen Ricky “The Dragon” Steamboat und “Macho Man” Randy Savage. Da stellt sich zwingend die Frage: Warum ist kein einziges Match der allerersten Wrestlemania dabei? Ja, die Veranstaltung war sportlich und inszenatorisch von überschaubarer Qualität, doch damit fing nunmal alles an.

Das ist am Ende aber nur ein kleiner Makel, denn die generelle Auswahl der Kämpfe fällt überzeugend aus. Mit dabei ist Hulk Hogan gegen den Ultimate Warrior bei Wrestlemania VI, das Leiter-Match von Shawn Michaels und Razor Ramon bei Wrestlemania X, die Schlacht zwischen “Stone Cold” Steve Austin und The Rock bei Wrestlemania X-7, Roman Reigns gegen Brock Lesnar bei Wrestlemania 31 oder das Triple Threat Match von Wrestlemania 35, in dem Becky Lynch, Charlotte und Ronda Rousey aufeinandertrafen.  

Die Übergänge zwischen Spielszenen und alten TV-Aufnahmen sind erneut schick anzusehen. Allerdings fallen Unstimmigkeiten beim Design der digitalen Arenen ins Auge: Mal wurden Details wie Logos und Absperrgitter nicht authentisch nachempfunden, mal gewisse Situationen ignoriert. Ein Beispiel: Im Verlauf des Leiter-Matches entfernt Razor Ramon die Matte neben dem Ring – nach dem Wechsel zurück zum Spielgeschehen ist davon jedoch nichts zu sehen.

Befremdlich wirken einmal mehr die Gesichter einiger Legenden. Selbst ohne Motion Capturing hätte man Hulk Hogan, Bret Hart oder auch “Macho Man” Randy Savage deutlich realistischer gestalten können. Es geht hier schließlich nicht um irgendwelche Kirmes-Catcher, sondern einige der erfolgreichsten und bekanntesten Wrestler aller Zeiten. Diese Diskrepanzen fallen umso mehr auf, weil sämtliche Einzüge, Kostüme und Moves hervorragend umgesetzt wurden. 

Vom Ring in den Krankenwagen

Verbessert zeigt sich WWE 2K24 bei der Spielbarkeit und Technik. An der bekannten und eingängigen Steuerung drehte das Studio Visual Concepts nicht, darum sind Kenner der Vorgänger sofort “drin” – und alle anderen nach einer Handvoll Matches oder dem Abschluss des Tutorials. Das “Herumrutschen” der Superstars, um in die richtige Position für einen Move zu kommen, wurde reduziert. Das bringt die unzähligen toll animierten und wuchtigen Manöver noch besser zur Geltung. Zappelnde Frisuren und Clipping bei den Kostümen scheinen ebenfalls seltener vorzukommen, aber vielleicht haben wir uns einfach nur an den Anblick gewöhnt.

WWE 2K24 - Launch Trailer

Die neue Wrestlingspiel von 2K ist ab heute erhältlich – und der dazugehörige Trailer natürlich auch.

Ein weiteres Plus: Das Zeitfenster für Konter fällt etwas größer aus, sodass ihr schneller ein Gefühl für den rechtzeitigen Tastendruck bekommt. Abwehren oder umkehren lässt sich weiterhin nahezu jede Aktion, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Rings. Wollt ihr aus einem Pin entkommen, könnt ihr auf die Tasten hämmern oder den rechten Stick gezielt bewegen – legt eure bevorzugte Variante in den Optionen fest. Beide funktionieren tadellos, daher ist die Entscheidung reine Geschmackssache.

Die in der Vergangenheit bereits üppige Auswahl an Match-Varianten ist noch einmal angewachsen. Im Ambulance Match geht es buchstäblich darum, euren Gegner in den am Ring parkenden Krankenwagen zu prügeln. Kriegt ihr dann noch die Tür zu, gehört euch der Sieg. Ähnlich läuft das Casket Match ab, nur muss hier der Sargdeckel zugeklappt werden. Beim Special Referee Match stellt entweder ihr oder der Computer die Ringrichterin oder den Ringrichter. Dabei kann streng nach Vorschrift gearbeitet oder tatkräftig mitgemischt werden. Wenn plötzlich der Count verweigert und stattdessen mit einem Stuhl zugeschlagen wird, bricht ein unterhaltsames Chaos aus.

Eure Superstars für die Action wählt ihr wie gewohnt aus einem üppigen Roster aus. Neben zahlreichen Legenden dürft ihr auf jede Menge aktuelles Personal aus Raw, Smackdown und NXT zugreifen – insgesamt stehen 209 spielbare Wrestlerinnen und Wrestler parat. Hinzu kommen einige Manager, die euch auf Wunsch zum Ring begleiten, darunter Miss Elizabeth, Paul Bearer und Bobby “The Brain” Heenan. Mit kostenpflichtigen DLCs holt ihr noch mehr Leute ins Spiel.

Eine Wagenladung Wrestling

Im Karrieremodus Meine Story könnt ihr mit euren selbst erstellten Superstars wieder zwei verschiedene Wege einschlagen: “Unleashed” lässt euch als Star der heißesten Independent-Liga auf die Women’s Division los. “Undisputed” gibt euch in der Men’s Division die Chance, das Erbe des überraschend zurückgetretenen Roman Reigns anzutreten. In beiden Fällen erwarten euch abgefahrene Match-Ansetzungen, überraschende Herausforderungen und die eine oder andere Intrige – klar, sonst wäre es kein Wrestling. Da ihr nicht alle Geschichten und Story-Abzweigungen in einem Durchgang erleben könnt, lohnt sich erneutes Spielen definitiv.

Mein GM macht euch einmal mehr zum Manager einer WWE-Marke, darunter Raw, NXT, WCW oder auch ECW. Stellt das Roster zusammen, legt den Aufbau der Show fest und versucht, die Konkurrenz zu übertreffen. Im Universum-Modus genießt ihr die völlige kreative Freiheit: Bestimmt alles von der Roster-Zusammensetzung über den Auftritt der Superstars bis hin zur Gestaltung der Pay-Per-Views. In Kombination mit dem bekannt leistungsstarken Charakter-Editor könnt ihr die komplette WWE-Geschichte nachbauen oder eurer Fantasie freien Lauf lassen. 

Weitgehend gleich geblieben ist auch Meine Fraktion. Ihr stellt ein Team aus Frauen und Männern zusammen und schickt sie in Kämpfe gegen menschliche Gegner oder die CPU. Die freispielbaren Belohnungen und vor allem Superstars bringen eure Truppe jedoch nur schleppend weiter, weil es sich überwiegend um Leute mit einer bescheidenen Gesamtbewertung handelt. Über die Packs im Shop gelangt ihr deutlich schneller an fähiges Personal, allerdings nur, sofern ihr Euro ausgebt. Die notwendige In-Game-Währung zu erspielen ist zwar möglich, dauert jedoch quälend lange. Am Ende läuft es also immer wieder auf die Frage hinaus: Grind oder Geld? 

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