Test - WRC 3: FIA World Rally Championship : Führ mich zum Schotter
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Für eure Platzierungen gibt es Punkte, aber auch für die Leistungen auf der Piste. Drifts werden ebenso belohnt wie Streckenabschnitte, auf denen ihr in Führung liegt, oder kleinere Stunts wie Sprünge oder Fahren auf zwei Rädern. Glücklicherweise absolviert ihr nicht alle Events einer Region am Stück, sondern schaltet diese erst nach und nach frei, sodass immer wieder für Abwechslung gesorgt ist. Neben den Strecken werden durch eure erzielten Punkte auch jeweils fünf Fahrzeug-Upgrades in fünf Kategorien freigeschaltet, die ihr nach und nach einbauen könnt. Hinzu kommt eine ganze Wagenladung an Vinyls und Lackierungen, mit denen ihr das Aussehen eurer Fahrzeuge verändert.
Aus Freude am Fahren
Auf der Strecke kann WRC 3 in vielen Bereichen tatsächlich überzeugen. Die Fahrphysik ist überaus gefällig, Unebenheiten und verschiedene Untergründe sind spürbar. Das Verhalten der Fahrzeuge auf der Piste bleibt jederzeit nachvollziehbar. Zwar ist WRC 3 keine vollumfängliche Simulation, aber man muss schon ein Gefühl für die Boliden entwickeln und vor allem die Bremspunkte geschickt nutzen, um effektiv durch die Kurven zu jagen. Da die Strecken zuweilen sehr anspruchsvoll gestaltet sind, ist das gar kein so einfaches Unterfangen. Auch die Unterschiede der Fahrzeuge kommen sehr deutlich zum Tragen. Es macht mit der Zeit einen Riesenspaß, mit dem guten Fahrverhalten und der erfreulich gelungenen Steuerung durch die Pampa zu rasen. Schön ist auch, dass ihr die KI der Gegner in mehreren Stufen anpassen könnt. Es gibt einige Fahrhilfen sowie die mittlerweile übliche optionale Rückspulfunktion.
Mit bösen Überraschungen müsst ihr auf den Pisten immer rechnen, von Felsen in Kurven bis zu fiesen Haarnadelkombinationen. Milestone hat die Besonderheiten der einzelnen Regionen dabei recht gut eingefangen. In Finnland rast ihr über pfeilschnelle Schotterpisten, während in Argentinien üble Kurven auf euch warten oder in Wales der Schlamm unter eurem Auto hervorspritzt. Schade ist nur, dass man recht schnell bemerkt, dass die Pisten aus Bausteinen zusammengefügt sind. Auch wenn es pro Land sechs bis sieben unterschiedliche Strecken gibt, so entdeckt ihr immer wieder identische Elemente und Abschnitte, die einfach nur anders angeordnet werden. Dennoch entpuppen sich die Ansagen der Beifahrer, deren Timing ihr sogar anpassen könnt, als nützliche und quasi unerlässliche Hilfe.
Kleine Dinge am Rande
Auch an andere Kleinigkeiten wurde gedacht. So optimiert ihr eure Flitzer mit einer Reihe von Einstelloptionen für Achsen, Karosserie, Getriebe und Federung. Ein Schadensmodell ist ebenfalls vorhanden. Selbiges wurde optisch recht ansprechend umgesetzt, greift physisch aber nicht voll ins Fahrverhalten ein. Selbst auf höchster Stufe müsst ihr schon einiges anstellen, um ein Fahrzeug komplett fahruntüchtig zu machen. In Wettbewerben mit mehreren Rennen stehen übrigens zwischen den Etappen Reparaturen an, für die ihr – wie in der Rallye üblich – ein 60-Minuten-Limit habt. Wird das überschritten, bekommt ihr Strafzeiten aufgebrummt.
Mit insgesamt schönem Fahrverhalten, gutem Strecken-Design und viel Abwechslung auf der Piste macht WRC 3 spielerisch richtig Laune. Dazu gehört natürlich auch die Geräuschkulisse. Leider erwartet euch in den Menüs wieder einmal nur rennspieltypisches Gedudel. Die Motorenklänge hingegen gehen völlig in Ordnung, ebenso hört ihr deutlich die Fahrgeräusche abhängig vom Untergrund und der gewählten Perspektive: Cockpit, Draufsicht, Stoßstange und Motorhaube. Verbesserungswürdig hingegen sind Brems- und Kollisionsgeräusche, die klingen fast durch die Bank etwas seltsam.
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