Test - FIA World Rallye Championship 2 : Friss meinen Staub!
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Aber Moment mal, Mitarbeiter? Ja. Ihr baut nach und nach ein eigenes Renn-Team auf, wobei sich mit der Zeit Mitarbeiter um euch sammeln. Dazu gehören Mechaniker, die sich um die Entwicklung von Upgrades für eure Fahrzeuge kümmern. Aber auch Büroangestellte, die für die so wichtigen Sponsorenverträge verantwortlich sind. Deren Aufkleber schmücken nämlich eure Fahrzeuge, sofern ihr in der Lage seid, die Anforderungen der Sponsoren in den einzelnen Events zu erfüllen. Hierbei kommt es auf Fahrzeugschäden, Platzierung oder Zeiten an. Manchmal ist es gar nicht wo wichtig, als Erster ins Ziel zu kommen, weswegen ihr den Schwierigkeitsgrad der KI-Fahrer durchaus ordentlich hochziehen könnt. Leider ist die Spielbalance nicht gut. Manche Etappen verliert ihr deutlich, manche gewinnt ihr ebenso deutlich.
Allerdings spielen Schäden dabei auch eine Rolle. Das Schadensmodell bietet drei Stufen und könnte vor allem visuell noch etwas ausgereifter sein. Damit kann es euch wie in einer echten Rallye passieren, dass nach einer harten Kollision der Wettbewerb für euch abgehakt ist. Zwischen den Etappen einzelner Wettbewerbe dürft ihr zwar reparieren, aber es gibt eine Zeitgrenze von 60 Minuten. So müsst ihr eventuell mit einem halben Wrack wieder auf die Piste. Sehr gut, denn das passiert echten Rallye-Fahrern ebenso.
Endlich mal fiese Pisten
Auf der Piste geht es hart zur Sache. Eins muss man klar sagen: Auch wenn WRC 2 technisch weit hinterherhinkt, das Design der Strecken ist teilweise grandios. Wer hier auf Flugzeuglandebahnen à la DiRT 3 wartet, ist fehl am Platze. Die Strecken sind mal eng, mal breit. Es gibt extrem fiese Schikanen und Kurven, Unebenheiten können einen schnell von der Piste kegeln. Man kann, ohne zu übertreiben, sagen, dass WRC 2 einige der fiesesten Pisten überhaupt im Genre der Renn- und Rallye-Spiele auffährt. Da tut es schon weh, dass die Ansagen der Beifahrer nicht immer genau auf den Punkt sind.
Das Fahrverhalten geht insgesamt in Ordnung. Rutscher, Ausreißer, Dreher oder Überschläge sind meist nachvollziehbar, wenn auch nicht immer. Die Fahrzeuge fahren sich sehr unterschiedlich und es bedarf einiger Übung, alles aus den Boliden herauszuholen. Leider ist das „Spüren“ des Fahrens nicht immer optimal. Diesbezüglich haben Rennspiele wie DiRT 3 oder Forza 4 mehr als deutlich gezeigt, wie man es besser macht, ohne ein Spiel zu verwässern. Ein bisschen mehr Bums in den Controllern wäre da wirklich hilfreich. Insgesamt ist das Ganze aber nicht schlecht und wenn man sich erst mal daran gewöhnt hat, kommt man erfreulich gut damit klar.
Leider spielt auch die Akustik mit ins Fahrgefühl rein. Wo man in Forza 4 quasi hört, was mit dem Wagen passiert, bleibt WRC 2 recht blass. Überhaupt ginge bei der Sound-Kulisse noch etwas mehr. Zwar klingen die Fahrzeuge alle unterschiedlich und haben durchaus satte Motorengeräusche. Nicht wenige Fahrzeuge hören sich aber so an, als wäre ein Werkstattbesuch dringend erforderlich. Die Beifahrer sind, wie schon erwähnt, nicht immer auf den Punkt und über das 08/15-Menügedudel breiten wir lieber den Mantel des Schweigens.
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