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Test - V-Rally 3 : V-Rally 3

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V-Rally 3
Durch verschneite Gegenden in Schweden.
Die Fahrphysik
Was wäre ein richtiger Rally-Titel, der sich nicht auch wie ein solcher fahren würde? Nicht viel wert, auf jeden Fall. Glücklicherweise ist dies hier keineswegs der Fall: Die verschiedenen Bodenbeläge und Witterungsbedingungen fordern von euch stets eine angepasste Fahrweise und auch einiges an Geschick. Die Strecken sind keineswegs kurz, so dass stetige Konzentration gefordert wird, um die Beherrschung über das Fahrzeug nicht zu verlieren. Das ist auch gar nicht einfach, denn links und rechts warten kleine Hindernisse nur darauf, euren Wagen in einer unachtsamen Sekunde und einer daraus resultierenden Berührung wie eine Flipperkugel auf der Strecke hin und her zu bugsieren.

Neben dem zu erwartenden Zeitverlust - da hilft auch ein Druck auf L1 wenig, womit ihr automatisch wieder auf die Strecke gesetzt werdet - bringen solche Aktionen vor allem eines: zu reparierende Schäden. Das Schadensmodell hat es nämlich in sich und lässt kaum Wünsche offen: von Motorschäden, Aufhängungsproblemen über kaputte Reifen oder Bremsen bis hin zu verlorenen Karosserie-Teilen ist alles dabei. Das Ganze schlägt sich aber nicht nur optisch nieder, sondern hat auch einen Einfluss auf die Fahreigenschaften eures Wagens. Schliesslich fährt es sich mit nur noch drei Rädern deutlich schlechter als mit einem intakten Auto, während verlorene oder kaputte Scheinwerfer noch zu verschmerzen sind.

Schäden wirken sich umso gravierender aus, da ihr - wie in der Realität auch - euer Fahrzeug natürlich nicht beliebig lange reparieren lassen dürft. Gerade mal 30 Minuten stehen euch bei einem Boxenstopp zwischen den Etappen zur Verfügung, um euren Untersatz wieder auf Vordermann zu bringen. Da diese Zeit kaum dafür reicht, alle Schäden wieder auszubügeln, müsst ihr Prioritäten setzen und kommt wohl kaum darum herum, mit einem halbwegs zusammengeflickten Auto die nächste Strecke in Angriff zu nehmen. Dass sich solche Dinge nicht gerade positiv auf die Platzierung auswirken und die Siegchancen damit gegen Null sinken, dürft klar sein.

V-Rally 3
In der Werkstatt kann das Handling verändert werden.

Tuning
Neben den Reparaturen müssen aber auch die Einstellungen an eurem Fahrzeug stimmen, damit die jeweilige Etappe optimal angegangen werden kann. Dafür stehen dem versierten Hobby-Mechaniker zahlreiche Optionen zur Verfügung. Diese reichen von den Brems- und Beschleunigungseigenschaften über die Übersetzung bis hin zur richtigen Reifenwahl, inklusive passendem Reifendruck. Die Grundeinstellungen sind dabei recht ordentlich ausgefallen, so dass Laien sich nicht erst in dieses Feature einarbeiten müssen, um brauchbare Resultate zu erhalten und einfach mit den vorgegebenen Werten ins Rennen einsteigen.

Natürlich hat jede Änderung einen direkten Einfluss auf das Fahrverhalten eures Wagens, so dass ihr besser zweimal überlegen solltet, ob ihr an der Fahrhöhe und den Stabilisatoren schrauben wollt oder diese Modifikationen doch besser bleiben lasst. Durch das realistisch simulierte Fahrverhalten wird der Kampf um die Spitze mit einem schlecht abgestimmten Auto sicher nicht einfacher.

V-Rally 3
Feierabend-Stimmung.

Optik mit Schwächen
Auf den ersten Blick gibt es an der Grafik nichts zu meckern: Die verschiedenen Autos bestehen aus 15.000 bis 16.000 Polygonen und sehen wirklich schick aus. Daneben können auch die verschiedenen Etappen inklusive sich ändernder Wetterbedingungen gefallen, die zudem mit landestypischer Architektur aufwarten können - zumal es am Streckenrand immer mal wieder nette Details wie etwa Wasserfälle, Seen oder Ähnliches zu sehen gibt. Des Weiteren sind auch alle Schäden am Fahrzeug zu erkennen und das zu Beginn noch glänzende Fahrzeug wird im Verlauf eines Rennens immer dreckiger.

Wollt ihr euch allerdings die verschiedenen Autos in all ihrer Pracht zu Gemüte führen, müsst ihr zwangsläufig in der Aussensicht ins Rennen starten. Tönt zwar nicht schlimm, allerdings fehlt mir hier etwas das Geschwindigkeitsgefühl, das eigentlich in der Cockpit-Sicht etwas besser ausgefallen ist. Aufgrund der fehlenden Weitsicht ist diese aber nur zu empfehlen, wenn ihr die Strecke einigermassen kennt. Des weiteren ist zudem in der Ferne immer wieder zu beobachten, wie die Objekte am Horizont aufpoppen.

Im Gegensatz dazu ist euer virtueller Mitfahrer gelungen, den ihr zwar nicht sehen, dafür aber ständig hören könnt. Dieser gibt euch immer passend Anweisungen, wie die nächste Kurve zu fahren ist und warnt euch vor drohenden Gefahren wie beispielsweise steil abfallenden Uferböschungen.

 

Fazit

von Ronny Mathieu
Auch der dritte Teil der Erfolgsreihe kann gefallen: Die Strecken und deren Umgebung in den verschiedenen Ländern wurden schön modelliert und bieten alles, was das Rally-Herz begehrt. Die Fahrzeuge wurden aufwändig gestaltet, zudem lassen sich die unterschiedlichen Schäden auch optisch erkennen. Etwas auf der Strecke geblieben ist das Geschwindigkeitsgefühl, wohingegen mit dem Karriere-Modus lange Spielabende garantiert sind. Besonders das realistische Fahrverhalten wird euch sicher lange genug vor den Bildschirm fesseln, bis ihr euch einen Platz unter den Top-Fahrern erkämpft habt. Echte Rally-Piloten kommen an diesem Spiel nicht vorbei, pure Anfänger sind mit einem einfacheren Alternativ-Titel im Stile von 'World Rally Championship' oder 'GTC Africa' aber wahrscheinlich besser bedient.  

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