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Test - Stronghold 3 : Ein Festival der Bugs

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Bugs sind nämlich noch in ordentlicher Anzahl vertreten, etwa dass eine auf einem Mauerstück stationierte Kampfeinheit selbst nach dem Einsturz für einige Zeit in der Luft verweilt oder dass Mauern das Wort "Kollisionsabfrage" nicht kennen, da Pfeile und geworfene Lanzen sie als nicht existent ansehen. Auch wählt der Auswahlrahmen von Truppen nicht immer die gewünschten Einheiten aus. Es passiert auch, dass klare Befehle einfach ignoriert werden oder dass sich die eigenen Mannen mit ihren unterschiedlichen Schrittgeschwindigkeiten nicht absprechen. Da werden Bogenschützen vom Gegner abgeschlachtet, weil sie schneller am Ziel sind als die Lanzenträger, die eigentlich in der ersten Kampfreihe stehen sollten. Und, und, und ... Die Liste ließe sich endlos fortführen.

Kampf gegen die Steuerung

Die Bedienung würde sich in vergleichbaren Spielen als der dickste Minuspunkt auf der Kontraseite einreihen, hier geht sie aber in der schieren Menge der unfassbar vielen Design-Mängel geradezu unter. Liebe FireFly-Mitarbeiter, die Zeiten haben sich geändert, wir wollen nicht mehr pixelgenau den Monitor absuchen müssen, um den Punkt zu erwischen, der es erlaubt, Truppen zu steuern. In Stronghold 3 wäre dies sogar noch als Plus zu werten, würde dieser spezielle Punkt nicht von der Kameraposition abhängen. Das Hochziehen von Mauerwerk ist dabei ebenfalls eine Tortur. Nur bedingt wollen die Steinhaufen in die Landschaft platziert werden. Mit Treppen solltet ihr gar nicht erst anfangen, die sind so sperrig, dass man gerne darauf verzichtet.

Nicht nur, dass diverse Bug- und Steuerungsprobleme euch als Burgherren das Leben schwer machen, ihr müsst euch dazu mit einer inhaltslosen Geschichte in beiden Einzelspielervarianten herumschlagen. Dabei unterscheiden sich diese zwei Typen leider nicht deutlicher voneinander. Im Militärbereich müsst ihr im späteren Verlauf auch an die Bedürfnisse der Bewohner denken und seid somit voll im Wirtschaftssegment verankert. Die Unausgeglichenheit zwischen Angreifer und Verteidiger verdirbt auch den Spaß, eventuell in den Mehrspielerpart zu wechseln. In der bisher einzig angeboten Spielart Deathmatch müsst ihr schneller als eure drei weiteren Mitstreiter bauen. Sieger wird der mit dem größten Haufen an Ressourcen. Herausforderung sieht anders aus.

Dabei könnte doch vieles so gut sein

Ein durchdachtes Aufbauen der Siedlung, das Versorgen der Bedürfnisse eures Volkes, der Belagerungskampf - all das hat Stronghold 3, aber selbst hartgesottene Fans der Serie werden wohl von der schlechten Ballistik, nicht nachvollziehbaren Wegpunkten und monotonen Kämpfen vergrault. Die billig wirkende Aufmachung und fehlende Präsenz von Genrestandards, wie Gruppierungen von Truppen und Sammelpunkte für frisch Rekrutierte, nerven auf Dauer nur noch. Die Minikarte und die Spielgrafik müssen getrennt gezoomt werden, sodass die Frage im Raum steht, ob die Entwickler selbst einmal Hand an ihr Machwerk gelegt haben. Wir vermuten: sehr wahrscheinlich nicht. Immerhin ist in der Verkaufsversion der erste Stronghold-Teil enthalten und lädt so in die 2-D-Welt des Jahres 2001 ein.

Fazit

Marcus Rätzke - Portraitvon Marcus Rätzke
Zehn Jahre haben Fans der alten Schule auf einen würdigen Stronghold-Nachfolger warten müssen. Wahrscheinlich haben sich alle Veteranen seit der Ankündigung von Teil 3, der „zu den Wurzeln zurückkehren“ sollte, wie kleine Kinder, die sich auf Weihnachten freuen, der Veröffentlichung entgegengefiebert. Endlich wieder realistische Burgen hochziehen und spannende Belagerungsschlachten mit der KI ausfechten. Doch weit gefehlt! Für alle Frühkäufer dieser völlig verbuggten und lieblosen Version von Stronghold 3 tut es mir leid – das Spiel dürfte so nicht im Laden stehen. Selbst die zwei Updates nach der Veröffentlichung holen das Kind nicht mehr aus dem Brunnen.

Überblick

Pro

  • gute Synchronsprecher
  • Mehrspielermodus vorhanden
  • Stronghold 1 ist als DLC enthalten

Contra

  • Bugs ohne Ende
  • Clipping-Fehler
  • altbackene Grafik
  • nur ein Schwierigkeitsgrad
  • völlig verkorkste Steuerung
  • dümmliche KI (sowohl Gegner als auch eigene Einheiten betreffend)
  • zu wenig Platz auf den kleinen Karten
  • keine Langzeitmotivation aufgrund weniger Spielmodi

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