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Preview - Frostpunk 2 : Angespielt: Hunger, Kälte und Politik auf dünnem Eis

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Zieht euch warm an, denn der Kampf ums Überleben in der eisigen Postapokalypse geht in die nächste Runde! Ironischerweise steht mitten im Hochsommer dieses Jahres der Release des Nachfolgers zum Strategiespiel-Hit Frostpunk von 2018 an. Für Vorbesteller der Deluxe Edition heizt Entwickler 11bit aber jetzt schonmal den Ofen vor und lädt diese Woche zur Beta ein. Zu sehen gibt es den Sandbox- (oder besser Snowbox-)Modus namens Utopia-Builder. Mit dicker Jacke und Schal hab ich mich ins Schneechaos gestürzt und hier kommt meine Wettervorhersage für Frostpunk 2.

Mit milderen Witterungsverhältnissen darf schonmal nicht gerechnet werden, denn Eis und Schnee spielen erneut die Hauptrolle. Frostpunk 2 soll laut 11bit aber nicht ein bloßer Nachfolger sein, sondern auf dem Fundament des ersten Teils aufbauen und etwas komplett Neues erschaffen. Und obwohl in der Beta noch einiges an ursprünglicher Frostpunk-DNA steckt, nimmt sich der zweite Teil doch ein paar Neuerungen heraus, die nicht jedem Fan schmecken werden.

Statt des Schicksals einiger weniger Überlebender steht jetzt gleich das Wohl einer ganzen Stadt auf dem Spiel, aber größer bedeutet eben auch unpersönlicher und anonymer. Neben Hungersnot und Schneesturm gesellt sich also jetzt auch noch soziale Kälte zum Stapel eurer Probleme.

Frostpunk setzt da an, wo die Zivilisation sonst eigentlich endet. Eine neue Eiszeit hat den Großteil der Menschheit vernichtet. Die wenigen Überlebenden scharren sich um einen riesigen Hochofen und versuchen, warm zu bleiben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Allerdings brennt so ein Generator nicht allein mit Luft und Liebe. Also liegt es an euch, Brennmaterial zu beschaffen, Essen auf den Tisch zu bringen und für ein Dach über dem Kopf zu sorgen. Zur Not auch mit Kinderarbeit und ohne Rücksicht auf Verluste. Überleben ist in der komplett zugeschneiten Welt nämlich keineswegs ein einfaches Unterfangen.

Vorwärts immer, rückwärts nimmer!

Mittlerweile ist die Menschheit aber schon einen Schritt weiter. 30 Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers liegt der Fokus weniger auf dem Überleben und viel mehr auf dem Wiederaufbau. Die Sammellager und Jägerstände aus dem ersten Teil haben ausgedient, stattdessen übernehmen ganze Rohstoff-Distrikte die Versorgung mit Holz, Kohle, Eisen und allem, was man sonst noch so aus der Erde kratzen kann.

Überhaupt gibt es nur noch fünf Distrikte, die ihr in der Welt platzieren könnt. Neben den bereits genannten Bereichen für Rohstoffe sorgen Nahrungsmittel-Distrike für Lebensmittel, Industrie-Distrike wandeln Rohstoffe in Güter um, Wohndistrikte bieten Behausungen für die Bürger und Logistik-Distrikte werden benötigt, um Expeditionen ins eisige Umland zu planen.

Das erinnert eher an die typischen Städtebau-Simulatoren à la City Skylines oder Anno. Markiert einfach den Bereich auf der Karte, den die Distrikte einnehmen dürfen, und das Spiel übernimmt den Rest. Dadurch soll sich eure Verwaltungsarbeit in Frostpunk 2 gleich größer anfühlen als das Mikromanagement von einzelnen Arbeitern im Vorgänger. Gleichzeitig geht aber die Intimität und das Gefühl von Zusammenhalt ein wenig verloren.

Nichtmal auf die Nähe zum Reaktor müsst ihr mehr achten. Nur für die Wohnbereiche spielt die direkte Nachbarschaft zu dem feurigen Ungetüm noch eine Rolle und sogar die guten alten Straßen für den Wärmetransport sind passé. Die werden nämlich ab sofort auch automatisch und ohne euer Zutun gebaut. All das soll nicht bedeuten, dass Überleben mittlerweile trivial und nebensächlich geworden ist, aber ihr habt auch jede Menge Zeit, euch um das eigentliche Problem in der Postapokalypse zu kümmern.

Das Gesetz des Beliebteren

Denn kaum ist genug Suppe auf dem Tisch, meint auf einmal jeder, eine Meinung haben zu dürfen. In Frostpunk 2 spiegelt sich das in den einzelnen Fraktionen eurer Stadt wider, die alle beim Aufbau der Gesellschaft berücksichtigt werden wollen. Die Demo bietet diesbezüglich allerdings nur ein Szenario mit den naturverbundenen Sammlern, die sich an die neuen Umstände bestmöglich anpassen wollen, und den Maschinisten, die durch technischen Fortschritt der Umwelt gerne ihren Willen aufzwingen würden.

Wo ihr früher noch ganz allein über Recht und Gesetz entscheiden durftet, wird jetzt aus der (liebevollen) Diktatur eine Demokratie. Also schnell einen Senat gebaut, Vertreter aller Fraktionen eingeladen und ab geht der Bundestag-Simulator Eiszeit-Edition.

Jede Partei hat natürlich ihre eigenen Vorstellungen von der Gesellschaft, die sie gerne umsetzen würde. Nehmen wir zum Beispiel mal die einfache Frage, wie die Einteilung der Schichten in den Fabriken aussehen soll. Die Sammler hätten diese Schichten gerne an das Wetter angepasst. Das würde zum einen dazu führen, dass ihr weniger heizen müsst, und zum anderen die Wahrscheinlichkeit verringern, dass die Arbeiter erkranken, dafür wird aber auch ein bisschen weniger produziert.

Klingt soweit ganz gut? Die Maschinisten sehen das ein wenig anders. Die würden gerne die Schichten entsprechend der Laufzeiten der Maschinen anpassen. Dann müssten die Arbeiter zwar rund um die Uhr ran, aber ihr braucht insgesamt weniger Arbeiter, da die Maschinen euch viel abnehmen. Egal, welchen Gesetzesvorschlag davon ihr einbringen wollt, ihr werdet bei der jeweils anderen Fraktion weiter in Ungnade fallen.

Die Hölle, das sind die anderen!

Aber um Gesetze auch wirklich verabschieden zu können, muss sich die Mehrheit der Abgeordneten einig sein. Also bleibt euch nur Verhandeln oder die gute alte Gewalt. Letzteres senkt allerdings euer Ansehen in der Bevölkerung. Versprecht ihr den Gruppen Unterstützungen in irgendeiner Form, dann nehmen die euch beim Wort und wenn ihr euer Versprechen brecht, dann sind sie euch erst so richtig sauer. Theoretisch kann das sogar soweit gehen, dass ihr abgesetzt werdet und die Zivilisation (erneut) zusammenbricht.

Das haben wir aber in der begrenzten Spielzeit der Demo nicht ein Mal hinbekommen. Und selbst wenn nicht gerade alle Parteien Sturm laufen, wisst ihr vorher nie, welche Konsequenzen eure Entscheidungen sonst noch haben werden. Man kann es einfach niemandem recht machen.

Durch den Senat entspinnt sich ein wahnsinnig fragiles Gebilde aus verschiedensten Meinungen, Bedürfnissen, Drohungen und Ansehen. Verscherzt ihr es euch mit einer Fraktion endgültig, fängt diese an, Aufstände zu organisieren und damit ganze Bezirke lahmzulegen. Dann habt ihr nur noch die Wahl, die Aufrührer blutig auseinanderzutreiben oder auf die Forderungen einzugehen. Aber damit fahrt ihr natürlich wieder anderen Fraktionen an den Karren und bevor ihr es euch verseht, werdet ihr von allen Seiten gehasst, die Nahrungsmittelproduktion wird bestreikt, die Kohle geht euch aus und plötzlich steht der nächste Schneesturm vor der Tür. Dabei wolltet ihr doch eigentlich immer nur das Beste für euer Volk.

Frostpunk 2 - Release Date + Pre-Order Trailer

Frostpunk 2 hat mit dem 25. Juli 2024 nun einen Release-Termin für den PC; vorab wird es noch eine Beta-Testphase geben.

Für Vorbesteller der Digital Deluxe Edition läuft die Beta noch bis zum 22. April (19 Uhr). Am 25. Juli dürfen sich dann alle PC-Spieler in die eisigen Weiten von Frostpunk 2 stürzen. Zum Release wird der Titel auch sofort im PC Game Pass enthalten sein. Konsoleros müssen noch ein bisschen länger warten. Das Spiel soll auch für Xbox Series X|S und PS5 erscheinen, ein Datum für den Release gibt es dafür allerdings noch nicht.

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