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Test - Contrast : Puzzle dir einen

  • PC
  • PS4
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Ziemlich still hier

Contrast zeigt sich visuell als zweischneidiges Schwert. Während die Levels allesamt mit einem Mix aus Cartoon, verwaschener Farbgebung sowie einem tollen Licht- und Schattenspiel ein für sich einnehmendes Flair haben, ist die Leere im Spiel schon sehr bedrückend. Denn auf den Straßen der 20er-Jahre ist es, mal abgesehen von den immer wieder auftauchenden Schatten, menschenleer. Zwar kann man den Fokus so auf das touristengerechte Erkunden der traumartigen Umgebung legen, aber diese Einsamkeit sorgt letzten Endes für pure Melancholie. Aber eventuell soll das auch der gewünschte Effekt sein. Wie dem auch sei, an der Atmosphäre, zu welcher der Jazz-Soundtrack passend beiträgt, gibt es nichts auszusetzen.

Fingerknoten & Schattenseiten

Achtung, schlechtes Wortspiel: Schattenseiten hat das Spiel an anderen Stellen. Dawn wurde anscheinend die Zunge herausgeschnitten, weshalb ihr Charakter gewisse pantomimische Züge besitzt. Aber wir haben ja Didi, dieses niedliche, aber depressive Mädchen mit ihren Stimmungsschwankungen, die für das Wort im Spiel sorgt. Was allerdings stark auf das Gemüt schlägt, sind die unpräzise Steuerung und die hakelige Sprungphysik, die besonders in den Platforming-Abschnitten zum Ärgernis wird. Zudem sind die Sprintfähigkeiten viel zu schnell, was in Kombination mit der Steuerung dann natürlich sehr nervtötend wird.

Zwar ist es mit der Zeit möglich, so etwas wie ein flüssiges Spiel hinzubekommen, aber es bewegt sich schon an der Grenze. Da nerven etliches Glitches wesentlich mehr, die uns wie kleine Monster in Wände und Vorsprünge saugen, in denen wir dann stecken bleiben, woraufhin wir gegebenenfalls das Spiel am letzten Speicherpunkt neu starten müssen. Ob es zu den Schattenseiten gehört, dass man dieses Rätselabenteuer in gut drei bis fünf Stunden durchspielen kann, muss jeder selbst entscheiden. Der Preis, der rund 15 Euro beträgt, dürfte angesichts der Spielzeit allerdings nicht über 10 Euro liegen.

Neue alte Generation

Auf der PlayStation 4 bleibt Contrast ein technisch durchwachsenes Stück Software. Trotz stärkerer Hardware leidet die Bildwiedergabe regelmäßig unter Aussetzern. Ein komplett flüssiges Spielgeschehen ist dementsprechend nicht gewährleistet. An der hakeligen Steuerung und den hölzernen Animationen ändert sich auf Sonys neuem Flaggschiff ebenfalls nichts. Manch Sprungpassage wird so zur ungewollten Geduldsprobe. Die Erzählweise sowie der interessante Spielansatz bleiben von den technischen Unzulänglichkeiten unberührt.

Fazit

Erik Rössler - Portraitvon Erik Rössler

Meine Güte, eigentlich ist es zum Schreien. Das Spiel besitzt mit seinem 20er-Jahre-Szenario, der Geschichte und den Weltensprüngen so viel Potenzial. Es hat tolle Ideen, viel Unverbrauchtes, hat jedoch alles nicht zum Abschluss gebracht. Denn neben der doch arg kurzen Spielzeit ist es vor allem die verhunzte Steuerung und stellenweise auch die fehlerhafte Physik, die Contrast eine höhere Wertung verwehren. Vergessen wollen wir auch nicht die leeren Level und kleineren Fehler im Spiel. Schade, von der Basis her wäre wesentlich mehr drin gewesen. So steht Contrast schlussendlich genau in der Mitte zwischen Licht und Schatten. Ein ordentlicher Rätselplattformer für ein paar Stunden, mehr aber leider nicht!

Überblick

Pro

  • schöne, emotionale Geschichte
  • unverbrauchtes 20er-Jahre-Szenario
  • gut umgesetztes Platforming
  • innovative Schattenwelt
  • pfiffige Rätsel
  • tolle surreale Atmosphäre
  • passender Jazz-Soundtrack

Contra

  • unpräzise Steuerung
  • Probleme bei der Sprungphysik
  • recht kurze Gesamtspielzeit
  • mundfaule Spielfigur
  • leere Levels
  • Bugs
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • keine flüssige Bildwiedergabe auf PS4

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