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Test - iPad Air : Leichtgewichtiger Kraftprotz

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Im Gegensatz zur neuen iPhone-5S-Palette ist im iPad Air kein Fingerabdrucksensor verbaut. Wer sich bereits daran gewöhnt hat, dank Touch-ID-Funktion in Sekundenschnelle sein iPhone 5S zu entriegeln, muss beim iPad der fünften Generation mit der Code-Sperrung vorliebnehmen. Vermutlich hat Apple bewusst auf den neuen Home-Button verzichtet, um das enorm schlanke Design nicht unnötig aufzuplustern. Außerdem wird ein Smartphone öfter aus der Tasche genommen und entriegelt, ein Tablet dagegen wird eher daheim benutzt. Schade ist es trotzdem.

Gestochen scharfes Bild mit satter Farbdarstellung

Das 9,7-Zoll-Retina-Display bleibt unverändert: Auf einer Diagonale von 24,6 Zentimetern finden nach wie vor 2048 x 1536 Bildpunkte Platz - bei einer Pixeldichte von 264 Bildpunkten pro Zoll. Zum Vergleich: Ein Full-HD-Fernseher besitzt eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Obschon die Konkurrenz mittlerweile teils deutlich höher aufgelöste Displays in seinen Geräten verbaut, haben wir am Bildschirm des iPad Air nicht auszusetzen. Das Bild ist glasklar, der Text gestochen scharf und die Farben sind brillant. Darüber hinaus glänzt das Display mit einer exzellenten Ausleuchtung, starken Kontrasten und einer unverfälschten Farbtreue.

Dank der Darstellung im gewohnten 4:3-Format lässt sich das iPad Air sowohl horizontal als auch vertikal bequem nutzen. Unschöner Nebeneffekt sind aber die schwarzen Balken etwa bei Filmen, die das Geschehen arg beschneiden. Abhilfe schafft hier zwar die Zoom-Funktion, das Bild wirkt dann jedoch unnatürlich und matschig. Eine Kleinigkeit, die beim täglichen Gebrauch nicht störend auffällt, zumal Bücher aus dem iBook-Store, der Safari-Browser sowie viele weitere Apps perfekt an die Bildschirmgröße angepasst sind.

Verbesserungswürdig: Lautsprecher und Kameras

Musste das iPad der vierten Generation alle Klänge noch aus einem Lautsprecher pressen, wird der Lightning-Anschluss des iPad Air fortan von zwei großen Lautsprechern flankiert. Das sorgt vor allem bei Sprachaufnahmen wie etwa Podcasts und ruhiger Musik für einen klareren Klang. Sobald jedoch der Beat losballert respektive in Spiele-Apps die Bomben donnern, beginnt der Ton zu scheppern – vor allem bei maximaler Lautstärke geraten die integrierten Miniboxen an ihre Grenzen. Hinzu kommt, dass der Ton je nach Lage und Haltung des Geräts immer unterschiedlich klingt, weswegen sich nie ein richtiger Stereoklang entfalten kann. Besseren Klang gibt es nur mit angeschlossenen Boxen oder Kopfhörern, die dem Paket aber blöderweise nicht beiliegen. Dafür wurde dem iPad Air ein zweites Mikrofon spendiert, das Hintergrundgeräusche herausfiltert und für bessere Sprachqualität via FaceTime oder Skype-Telefonie sorgt.

Enttäuscht sind wir von den beiden Kameras. Während die Frontkamera ohnehin nur für Videoanrufe herhalten muss und trotz ihrer geringen 720p-Auflösung mit 1,2 Megapixeln über eine rückwärtige Beleuchtung sowie eine Gesichtserkennung verfügt, hätte die hintere Kamera ein Update vertragen können. 5 Megapixel sind heutzutage einfach nicht mehr zeitgemäß, zumal das iPad Air nicht die Panoramaaufnahme- und Slow-Motion-Funktion des iPhone 5S unterstützt. Bei strahlendem Sonnenschein lassen sich noch sehr schöne Fotos schießen, bei schlechteren Lichtverhältnissen werden die Farben aber verfälscht dargestellt und das gesamte Bild wird von starkem Rauschen verschluckt – gerade Nachtaufnahmen sind mangels Blitz stark verwaschen. Selbst das zwei Jahre alte iPhone 4S hat eine bessere Kamera.

Extreme Leistung dank A7-Chip und M7-Coprozessor

Im Inneren des iPad Air schlummert Apples neuer A7-Chip, der schon das iPhone 5S antreibt und für den Tablet-Einsatz mit einer höheren Taktrate ausgestattet wurde. Der 64-Bit-Prozessor ist der erste mobile Chip seiner Art und bestens für die Zukunft gerüstet. Auf dem Papier sorgt das mechanische Herz für flottere Ladezeiten und verbesserte Grafikeffekte - und tatsächlich mutiert das iPad Air zum flinken Kraftprotz: Alle Anwendungen starten einen Tick schneller, der Wechsel zwischen Apps via Multitasking flutscht wie warme Butter und selbst grafisch anspruchsvolle Applikationen laufen geschmeidig ohne Ruckler oder nervige Ladepausen. Bisher gibt es jedoch nur eine Handvoll Spiele, die an die 64-Bit-Architektur angepasst wurden, darunter etwa Infinity Blade III und Call of Duty: Strike Team. In naher Zukunft dürften aber immer mehr Entwickler nachziehen und ihre Apps an den neuen Chip anpassen.

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