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Test - WRC 4 : WRC 4

  • PS2
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Heizen mit Rutschfaktor

Kommen wir zum eigentlichen Gameplay. Geboten wird eine sehr solide Fahrphysik, die sowohl den jeweiligen Untergrund der gut designten Strecken als auch die Eigenheiten der Fahrzeuge akkurat umsetzt. Gefordert wird vor allem der Bleifuß, aber auch geschicktes Zirkeln um die Kurven und gefühlvoller Einsatz der Bremse. Der Realismus nimmt dabei nicht Überhand, sondern bietet ähnlich wie bei 'Colin' eine recht gelungene Mischung aus Spielbarkeit und Realismus. Leider nicht ganz ohne Macken: Die Lenkung ist sehr sensibel, auch reicht ein kleiner Tipp auf die Handbremse schon aus, um das Fahrzeug zum Drehen zu bringen. Auch kommen die Ansagen des Kopiloten bei scharfen Kurven mitunter etwas spät. Frühzeitiges Bremsen ist nämlich Pflicht, in den Kurven haben die Fahrzeuge die fatale Angewohnheit, sehr schnell wegzurutschen – zu schnell für mein Empfinden.

Daran ändern auch die mageren Tuning-Optionen wenig. Grundsätzlich werden euch für alle Pisten Presets angeboten, mit denen ihr gut zurechtkommen könnt. Von Hand könnt ihr nur wenig ändern, außer marginalen Einstellungen für Stabilisatoren, Bremsen, Übersetzung, Aufhängung und Kraftverteilung wird nichts geboten. Optionen für Reifen, Federung, Lenkempfindlichkeit und Ähnliches sind nicht vorhanden. Der Reparatur-Bereich wird zwischen den Meisterschafts-Etappen schon umfangreicher umgesetzt. Dank des erweiterten Schadensmodells gehen die Schäden und Reparaturen mehr ins Detail als beim Vorgänger.

Steuerung, Grafik und Sound

Die Steuerung des Spieles entspricht dem üblichen Standard, die Lenkrad-Unterstützung kann sowohl im Hinblick auf die Tauglichkeit, als auch die Umsetzung der Vibrationseffekte überzeugen. Geboten wird zudem eine Reihe von Kamera-Perspektiven, von der Stoßstangen-Ansicht über Motorhaube und Cockpit bis zu zwei verschiedenen Draufsichten. Replays können aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, Telemetriedaten sind dabei zuschaltbar und komplette Replays können abgespeichert werden, sofern es eure Memory Card vom Platz her erlaubt (429 KB pro Replay).

Bei der technischen Umsetzung des Spieles gibt es wenig zu bemängeln, sieht man mal vom gelegentlichen Aufpoppen von Objekten am Streckenrand ab. Die Umgebungen wirken authentisch und liefern einiges an Details, vor allem auch die Sichtweite, von jeher Markenzeichen der 'WRC'-Reihe, kann wieder überzeugen. Nett sind auch kleine Animationen wie Blitzlichter, wenn ihr an Fotografen vorbeifahrt, oder der obligatorische Kamera-Hubschrauber. Schäden am Fahrzeug werden sehr schön und detailliert umgesetzt, bis hin zum Spinnennetzmuster auf der Windschutzscheibe. Erfreulich ist auch die Physik von Objekten in der Umgebung: Zäune zerbröseln beim Aufprall, Pfosten werden umgefahren.

So akkurat wie die Grafik ist auch die Soundkulisse. Abgesehen vom genreüblichen Hintergrundgedudel überzeugt das Spiel mit schicken Motorensounds, die abhängig von Umgebung und Perspektive beeinflusst werden, die aber qualitativ nicht an die fetten Sounds von 'Richard Burns Rally' heranreichen. Die Ansagen der Kopiloten sind gut verständlich, wenn auch vom Timing her nicht immer perfekt.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Auch in diesem Jahr hat Sony wieder ein sehr solides Rallye-Spiel abgeliefert, das vor allem durch seinen immensen Umfang überzeugen kann. Das Fahrverhalten nähert sich insgesamt dem Konkurrenten aus dem Hause Codemasters an und bietet eine solide Mischung aus Spielspaß und Realismus. Warum allerdings die Zeiten im Meisterschafts-Modus so knapp gehalten wurden, dass Einsteiger wenig Freude am Spiel haben werden, ist mir ein Rätsel. Auch gefällt mir das Kurvenverhalten und die doch sehr sensible Steuerung nicht so ganz, denn mitunter hat man nicht das Gefühl, als würde man sein Fahrzeug wirklich unter Kontrolle haben und jeder größere Rutscher in den Kurven bedeutet meist das Aus im Kampf um den Sieg. Dennoch bleibt 'WRC 4' auch weiterhin eine gute Alternative zu 'Colin' & Co und sollte bei keinem Rennspiel-Fan im Schrank fehlen.

Überblick

Pro

  • enormer Spielumfang
  • originale Veranstaltungsorte und Fahrer
  • schicke Grafik
  • ordentliche Fahrphysik
  • guter Sound

Contra

  • aufpoppende Objekte am Streckenrand
  • relativ hoher Schwierigkeitsgrad
  • heikles Lenk- und Kurvenverhalten
  • mitunter knappe Ansagen des Kopiloten

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