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Test - World of WarCraft: Legion : Der Glanz alter Zeiten

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Damit die Waffe nicht verrostet, füttern wir sie fortwährend mit Artefaktmacht, die es in Dungeons, Quests und bei vielen anderen Aktivitäten als Belohnung gibt. Mithilfe der besagten Macht verbessern wir die Waffe und schalten auf diese Weise neue Boni frei. Okay, dahinter verbirgt sich lediglich ein verkappter Talentbaum. Doch das Vorhaben geht auf: Ständig wollen wir mehr Macht sammeln, um unsere Waffe zu verstärken und somit gleichzeitig unseren Helden zu verbessern. Blizzard hat demnach eine neue Mohrrübe gefunden, um sie den Spielern vor die Nase zu halten.

Apropos Macht: Selbst wenn ihr die Maximalstufe 110 erreicht habt, gibt es in World of WarCraft: Legion unglaublich viel zu tun. Das liegt nicht nur daran, dass ihr das Gebiet Suramar erst ab Stufe 110 richtig erkunden könnt, sondern auch an den sogenannten Weltquests. Für die müsst ihr bestimmte Aufgaben erledigen, um dafür dann Belohnungen wie Ausrüstung, Gold oder eben besagte Artefaktmacht zu erhalten. Klar, darunter befinden sich auch hin und wieder die nervigen Sammelquests. Andere Aufgaben sind hingegen deutlich abwechslungsreicher. Sie sind eine gute Möglichkeit, um mit relativ wenig Aufwand an neue Rüstungsteile zu gelangen. Blizzard hat sich da ein wenig beim hauseigenen Diablo III und dessen Abenteuermodus bedient, und das ist gut so.

Ordenshallen und Dungeon-Ausflüge

Ausrüstung gibt es natürlich auch wieder in den Dungeons zu finden. Insgesamt elf neue Instanzen dieser Art könnt ihr betreten, um euch dort ideenreich gestalteten Bossen zu stellen. Blizzard hat mal wieder in die Trickkiste gegriffen und einige sehr interessante Kämpfe auf die Beine gestellt. Da wäre zum Beispiel der Kampf gegen die riesige Helja, der auf einem Schiff stattfindet und entsprechend wenig Platz zum Agieren gewährt. Oder die Auseinandersetzung mit Cordana Teufelsang, bei der ein tragbares Licht eine entscheidende Rolle spielt.

Der Wiederspielwert der Dungeons erhöht sich nicht nur dank mehrerer Schwierigkeitsstufen, sondern auch wegen des Mythic-Modus. Hierbei könnt ihr die Herausforderung der Instanzen nochmals in mehreren Stufen erhöhen, wobei neben einem Zeitlimit noch Zusatzeffekte wie verstärkter Schaden der Monster zum Tragen kommen. Als Belohnung gibt es mehr Beute und eine Art Bestenliste. Zu den Schlachtzügen können wir noch nicht viel sagen, da der erste davon, Der Smaragdgrüne Alptraum, seine Pforten noch nicht geöffnet hat. Spätestens hier wird sich zeigen, wie es derzeit um die Klassenbalance steht.

Ach ja, da gibt es noch die Ordenshallen, die auf den ersten Blick wie eine Art Garnison 2.0 aus Warlords of Draenor wirken. Jede Klasse hat Zutritt zu einer solchen Halle, in der ihr unter anderem Gefährten auf Missionen schicken könnt. Doch das ist diesmal deutlich schlanker gestaltet und verkommt somit nicht mehr zur nervigen Fleißaufgabe. Zudem gibt es in den Ordenshallen noch mehr zu tun: Ihr wertet dort eure Artefaktwaffe auf, startet klassenspezifische Quests und einiges mehr. Es ist ein netter Zusatz, dient aber letztendlich eigentlich nur als eine Art Klassen-Hub.

Überhaupt müssen sich einige Elemente von World of WarCraft: Legion erst noch im Langzeittest beweisen. Wie gut ist das Endgame? Wie schnell kommen neue Inhalte nach? Wie ist es um die Klassenbalance gestellt? Wie verhält es sich mit dem PvP? All das können wir jetzt noch nicht endgültig beantworten. Dennoch ist eines klar: Auch wenn Legion das WoW- oder gar MMO-Rad nicht neu erfindet, ist es das beste weil rundeste Add-on seit langer Zeit.

Greift zu, wenn...

… ihr von WoW nicht genug bekommen könnt und eines der bisher besten Add-ons nicht verpassen wollt.

Spart es euch, wenn...

… ihr auf eine grundlegende Revolution von World of WarCraft gewartet habt.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Dämonen haben nix zu lachen

Okay, ich gebe es zu: World of WarCraft hat mehr von meiner Zeit und meinem Geld verschlungen, als mir lieb ist. In den vergangenen elf Jahren war ich – mit einigen Pausen – immer irgendwie dabei. Mists of Pandaria und Warlords of Draenor haben meine Leidenschaft allerdings etwas schwinden lassen. Umso überraschter war ich, wie sehr mich das neue Add-on Legion gepackt hat. Blizzard hat einfach verdammt viel richtig gemacht, um selbst alte Hasen wie mich wieder zu faszinieren.

Klar, eine Revolution gibt es nicht, vieles ist alter Wein in neuen Schläuchen. Da die besagten Schläuche aber ebenso hübsch wie praktisch sind und zudem der Wein noch immer ein zeitloser Klassiker ist, nehme ich gerne einige kräftige Schlucke. Um es kurz zu machen: Dank Legion fühlt sich World of WarCraft allen Macken zum Trotz so lebendig und rund an wie schon seit vielen Jahren nicht mehr. Hut ab, Blizzard!

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp

Wenn ich bei meinen Mitspielern herumfrage, kommt immer wieder die Aussage, dass mit Legion das alte Burning-Crusade- oder Lich-King-Gefühl wieder aufkommt. Ganz so weit würde ich nicht gehen, aber Blizzard hat mit der Erweiterung auf jeden Fall verdammt viel richtig gemacht. Mir gefällt das gut funktionierende Skalieren von Loot und Gegnern, das dem Spiel die Linearität nimmt. Auch nach Abschluss der Story und der Hauptquests entdeckt man immer noch Questreihen. Auch die Anleihe beim Abenteuermodus von Diablo III hinsichtlich der Weltquests gefällt mir gut, sie nimmt den früheren Tagesaufgaben viel von ihrer Monotonie.

Die neue Dämonenjägerklasse macht Laune, vor allem dank ihrer ungewohnten Mobilität. Die Sache mit der Artefaktwaffe ist hingegen ein wenig gewöhnungsbedürftig. Die Waffengleichschaltung ist trotz Talentbaum ein bisschen fragwürdig, ebenso der Aufwand, eine zweite Waffe für eine alternative Skillung hochzuarbeiten. Auch sind mir die Instanzen auf "normal" und "heroisch" ein wenig zu simpel, aber es gibt ja noch die mythische Schwierigkeit.

Alles in allem ist Legion eine runde Sache geworden. World of WarCraft hat mich tatsächlich auch nach elf Jahren und einigen mehr oder minder schwachen Add-ons wieder gepackt. Jetzt bin ich noch auf die neuen Raids gespannt.

Überblick

Pro

  • sehr umfangreich
  • tolle neue Heldenklasse
  • lebendige Spielwelt
  • Gegner passen sich dem Level des Spielers an
  • auch nach dem Maximallevel noch viel zu tun
  • Motivation rund um Artefaktwaffe greift voll
  • gute Überarbeitung der bereits bekannten Klassen

Contra

  • Artefaktwaffen prinzipiell nur ein verkappter Talentbaum
  • einige Quests wieder repetitiv
  • Klassenbalance noch fragwürdig/unklar
  • wieder viele Fleißaufgaben
  • Endgame muss sich noch beweisen

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