Test - Tritton ARK 100 : Gaming-Headset für Konsoleros
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Mad Catz hat sein gesamtes Line-up an Gaming-Peripherie massiv überarbeitet und will nun mit neuen Produkten durchstarten. Eins davon ist das Konsolen-Headset Tritton ARK 100, das in zwei Varianten – für PS4 und Xbox One – zum Preis von etwa 70 Euro erhältlich ist und Ende Februar auch als PC-Version veröffentlicht werden soll. Der Hersteller packt ein paar ungewöhnliche Ideen in den Brüllbügel. Reicht das aus, um das Herz der Spieler zurückzuerobern?
Was Tritton-Headsets angeht, wird gern experimentiert. So erschien im vergangenen Jahr mit dem Tritton Katana beispielsweise ein Headset, das über einen HDMI-Anschluss betrieben wurde. Ganz so weit geht der Hersteller beim ARK 100 nicht, ungewöhnliche Elemente gibt es aber zuhauf. Das beginnt bei der Verstellung der Ohrmuscheln, setzt sich fort bei der Bestückung mit zwei Treibern pro Lauscher und reicht bis zur batteriebetriebenen Verstärkung nebst RGB-Beleuchtung. Aber der Reihe nach.
Das ARK 100 besteht aus einem einteiligen Kopfband, das quasi aus zwei Lagen Kunststoff besteht und einen robusten Eindruck macht. Die Haptik lässt allerdings ein wenig zu wünschen übrig, die recht scharfen Kanten wirken zusammen mit dem Material nicht sonderlich hochwertig. An beiden Seiten endet das Kopfband in einer Art Gehäuse, an dem die Ohrmuscheln beweglich angebracht sind. Dadurch wird also nicht das Kopfband verstellt, sondern die Ohrmuscheln werden für den perfekten Sitz verschoben. Das wirkt erst mal wenig haltbar, entpuppt sich beim Aufsetzen aber als durchaus gangbare Lösung. Die Ohr- und Kopfpolster sorgen insgesamt für einen recht guten Tragekomfort.
Dass die Gehäuse recht voluminös ausfallen, hat seinen Grund. Das Headset kann nämlich optional mit Batterien im Aktivmodus betrieben werden. Dadurch kommen eine Reihe von Bedienelementen an den Ohrmuscheln sowie die RGB-Beleuchtung nebst Verstärkung des Sounds zum Einsatz. Witzig: Die Einstellungen für die Beleuchtungseffekte werden, sobald der entsprechende Schalter betätigt ist, durch Neigen des Headsets eingestellt statt durch irgendwelche Tasten oder Schalter.
Ob man das braucht, sei dahingestellt, aber wer auf bunte Lichter steht, kann neben einigen Effekten vieles anpassen. Allerdings sollte klar sein, dass durch das bunte Bling-Bling die Lebensdauer der Batterie von 20 bis 25 Stunden auf maximal 8 Stunden reduziert wird. Das kann auf die Dauer ganz ordentlich an den Geldbeutel gehen, wenn man nicht mit wiederaufladbaren Stromspendern arbeitet.
An der linken Ohrmuschel befinden sich drei Schalter, mit denen ihr Beleuchtung, Mikrofon und Monitoring steuert, sowie ein billig wirkender Switch zum Umschalten vom Aktiv- in den Passivmodus. Das recht gut funktionierende unidirektionale Mikrofon kann nicht abgenommen werden, wird aber nahezu unsichtbar, wenn ihr es hochklappt. An der rechten Muschel befinden sich vier weitere Schalter: zwei für die Lautstärkeregelung, einer für die EQ-Presets und eine Power-Taste. Zu beachten ist, dass die Bedienelemente ausschließlich im Aktivmodus funktionieren, der erst dann nutzbar ist, wenn ihr das rechts angebrachte Batteriefach mit zwei AAA-Batterien füttert.
Angeschlossen wird das ARK 100 mit einem vierpoligen 3,5-mm-Klinkenstecker an einem ein Meter langen Kabel. Das Headset ist für die Nutzung am Konsolen-Gamepad sowie an mobilen Geräten gedacht. Dafür ist die Kabellänge völlig ausreichend. Eine Y-Weiche nebst Verlängerung für die Nutzung am PC hätte das Headset aber noch vertragen können, um es ein wenig vielseitiger zu machen.
Auch bei der Treiberbestückung geht das eigenwillig gestaltete Headset etwas andere Wege. Während die meisten Headsets mit einzelnen 50-mm-Treibern ausgestattet sind, setzt Tritton auf 60-mm-Treiber, denen ein 10-mm-Treiber für die Höhen zur Seite gestellt wird. Damit will man eine klarere Differenzierung der Klänge erreichen, was aber nichts daran ändert, dass es beim üblichen Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz bleibt.
Der Klang im Passivmodus ist dennoch nicht sonderlich beeindruckend. Ohne zusätzliche Verstärkung können weder Bässe noch Mitten oder Höhen überzeugen. Nutzt man das Headset im Passivmodus beispielsweise an einem Smartphone zum Musikhören, hält sich die Begeisterung somit arg in Grenzen und auch beim Zocken kann das ARK 100 so nicht beeindrucken. Der Passivmodus entpuppt sich eher als Notlösung für den Fall, dass die Batterien den Löffel abgegeben haben.
Im Aktivmodus ergibt sich dank Verstärkung ein besseres Klangbild, wobei die drei Presets wenig gelungen sind. Der neutrale Modus ist unspektakulär und der Höhen-Boost neigt ein wenig zum Verzerren. Der Bass-Boost indes liefert einen recht knackigen Gaming-Sound mit guter räumlicher Wirkung, der beispielsweise Feuergefechten in Shootern einen ordentlichen Bums verpasst.
Für Musik oder Filme gefiel uns keines der Presets, alle wirkten für diese Anwendung ein wenig zu unausgewogen. Im Aktivmodus kommt es immer wieder zu zischenden Nebengeräuschen sowie einem leichten Grundrauschen. Ob dies ein Einzelfall oder ein Serienproblem ist, bleibt abzuwarten. Falls ja, wäre das im Grunde ein K.o.-Kriterium für das Headset.
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