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Test - Toy Golf Extreme : Minigolf zum Vergessen

  • PS2
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Kaum zu glauben, aber wahr: Für die betagte PlayStation 2 erscheinen immer noch hier und da Spiele – Monate nachdem Sony bereits auf die Nachfolgerkonsole setzt. Doch viele Entwickler entdecken eben erst jetzt die letzte Generation für sich und locken Kundschaft mit scheinbar verlockenden Schnäppchenpreisen an. Das vorliegende Minigolfverbrechen beweist allerdings wieder einmal, dass das nichts anderes als Bauernfängerei ist.

Die Packungsrückseite sieht auf den ersten Blick recht interessant aus, dabei ist der Text schon an Doppeldeutigkeit kaum zu überbieten: "Toy Golf, das verrückte Golfspiel mit besonderem Dreh ..." - wie wir alle wissen, ist der Grat zwischen positiv und negativ verrückt sehr schmal. Doch 'Toy Golf' schafft es tatsächlich, sich vollkommen auf die negative Seite zu schlagen - ohne Schläger wohlgemerkt, der eigentlich in keinem Golfspiel fehlen darf. In der Schule würde man sagen: Thema verfehlt, setzen: Sechs! Man stelle sich einmal ein Fußballspiel ohne Füße zum Schießen vor! Vollkommen verrückt eben.

Gutschriften auserwählen

Bevor sich der Spieler aber im eigentlichen Spielgeschehen wiederfindet, wird er sich erst mal im Menü herzlich amüsieren. Wer auch immer das Programm mit deutschen Texten gefüttert hat, sollte unbedingt Nachhilfe-Unterricht nehmen. Höhepunkt dieser Schlamperei sind die so genannten "Gutschriften", die Ihr "auserwählen" dürft. Hinter diesem Menüpunkt offenbaren sich die Credits, also diejenigen Personen, die sich hinter diesem Machwerk verstecken.

Habt ihr genug gelacht, kommt jetzt der bittere Ernst: das eigentliche Spiel. Nachdem die Wahl zwischen dem Einzelspieler- beziehungsweise dem Mehrspielermodus für bis zu vier Golfer an einer Konsole gefällt ist, werdet ihr erst einmal von extrem langen Ladezeiten gequält. Von den optisch wenig abwechslungsreichen Schauplätzen, wie Werkstatt, Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer und Dachboden, ist beim Spielstart nur Erstere verfügbar. Die anderen müssen freigeschaltet werden. Dies ist nur zu schaffen, wenn ihr den jeweiligen Schauplatz mit seinen Löchern meistert, am besten unter Par.

Einlochen im Schlafzimmer

Da der Golfschläger vom Entwicklerteam als überflüssig erachtet wurde, schaut ihr direkt auf den Ball. Mit einem Druck auf die X-Taste füllt sich eine Leiste bis maximal 100. Blöd ist nur, dass sich die Stärke im Nachhinein nicht mehr ändern lässt, was sich natürlich als extrem unfair erweist. Ein wenig Überblick über den gesamten Kurs wird euch nur vor dem ersten Schlag für einen Sekundenbruchteil geboten, danach geht alle Übersicht flöten.

Mit dem linken Analog-Stick lässt sich noch die Richtung verändern, der rechte Analog-Stick verschafft eine minimale Nah-/Fernperspektive und mit dem Steuerkreuz verändert sich der Blickwinkel. So verwundert es auch nicht, dass im Zusammenspiel von unfairem Streckendesign mit der nicht vorhandenen Übersicht und der letztendlich nicht vorhandenen Ballphysik eben jener viel zu oft "über Grenzen hinaus" landet. Natürlich wird dieser auch regelmäßig von Gegenständen verdeckt. Ganz großes Golf ...

Fazit

von Christian Schmitz
Ich bin blind! Ein solch hässliches Spiel ist mir ja noch nie untergekommen. Dabei sahen die Screenshots eigentlich recht liebevoll aus, vom starken Kantenflimmern und fiesen Treppchenkanten an jedem (!!!) Objekt mal abgesehen. Doch Grafik ist ja schließlich nicht alles, aber schon nach dem ersten Schlag ahnte ich: Das Spiel macht überhaupt keinen Spaß. Da stell ich mich zu dieser Jahreszeit sogar als Heuschnupfengeplagter lieber auf den Golfplatz, dann hätte ich mehr Freude an dem Sport – auch mit laufender Nase, kratzendem Hals, tränenden Augen und anschließender Ohnmacht.

Überblick

Pro

  • nützlicher Notizzettel im Handbuch
  • ungewollt amüsante Übersetzung

Contra

  • absolut alles!

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