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Test - Tom Clancy's Ghost Recon: Island Thunder : Tom Clancy's Ghost Recon: Island Thunder

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Tom Clancy's Ghost Recon: Island Thunder
Splitscreen-Duell in einem Küstenort.

Auf ins Gefecht
Egal ob ihr alleine die Missionen zockt oder euch in die Multiplayer-Gefechte stürzt, das Gameplay bleibt weitgehend dasselbe. In der Kampagne dürft ihr euch zunächst einmal die ziemlich spartanisch präsentierte Einsatzbesprechung anhören und danach eure Truppe zusammenstellen. Ihr schickt stets zwei Teams mit jeweils drei Soldaten in den Einsatz. Dabei könnt ihr entweder dem Computer die Zusammenstellung überlassen oder selbst Hand anlegen und dabei nicht nur die Ausrüstung bestimmen, sondern auch bei der Wahl des Kämpfers wohlüberlegt vorgehen - denn jeder Charakter verfügt über eigene Stärken und Schwächen, die ihr anhand von Erfahrungswerten ablest. Jedesmal, wenn der jeweilige Kämpfer einen Einsatz heil übersteht, erhält er einen Kampfpunkt, womit er sich fast wie in einem Rollenspiel in den Werten 'Waffen', 'Führungsqualität', 'Ausdauer' und 'Tarnung' aufleveln kann. Somit solltet ihr noch vorsichtiger sein, dass euer gestärkter Veteran nicht ins Gras beißt, da ihr ansonsten wieder auf einen Rookie zurückgreifen müsst.

Wer bereits 'Ghost Recon' gespielt hat, der wird sich bei 'Island Thunder' sofoert heimisch fühlen, denn spielerisch hat sich nichts verändert. Nach wie vor steuert ihr einen der Soldaten aus der Ego-Sicht und könnt per Knopfdruck zwischen den Kämpfern wechseln. Jeder Charakter verfügt über zwei Waffen wie Pistole, Maschinenpistole, Gewehr, Snipergun, Panzergeschoss, Granate, Minen und einiges mehr. Ein wichtiges Hilfsmittel ist außerdem eine jederzeit aufrufbare und zoombare Karte, auf der ihr an beide Teams Befehle geben könnt und Wegpunkte setzt. Leider beschränken sich die Order auf 'Vorrücken', 'Stopp', 'Forciert vorrücken', 'Aufklärung', 'Erobern' und 'Feuerschutz', außerdem ist die Befehlsgebung über die Karte etwas umständlich - dies ist alles nicht mehr so ganz zeitgemäß im Taktik-Shooter-Genre.

Tom Clancy's Ghost Recon: Island Thunder
Die Karte ist das wichtigste Hilfsmittel.

Immerhin ist die eigentliche Action so gestaltet, dass sowohl geübte Wohnzimmer-Truppenführer als auch Soldaten-Neulinge schnell zurecht kommen. Allerdings muss man sich an die Grundregel halten, dass man nicht einfach wie in einem üblichen Egoshooter durch die Gegend hetzen kann. Vielmehr müsst ihr Schritt für Schritt die Umgebung mittels Zoom-Funktion der meisten Waffen absuchen, euch an gegnerische Stellungen heranschleichen, weit entfernte Feinde aufs Korn nehmen, bevor diese euch erblicken und geschickt das eigene Team einsetzen. Allerdings sind auch die Gegner alles andere als auf den Kopf gefallen. Oft erblicken sie euch schon aus weiter Ferne und treffen euch schnell, wenn ihr nicht rechtzeitig in Deckung geht und das Feuer erwidert. Darüber hinaus sind die Feinde selten allein unterwegs und greifen sogar auf stationäre Kanonen oder auf Jeeps zurück.

Leider ist die KI aber nicht wirklich tadellos ausgefallen - es kommt immer mal wieder vor, dass euch ein Gegner nicht sieht, obwohl ihr nahe an ihm dran seid. Zudem wirkt es etwas komisch, wenn ihr beispielsweise eine feindliche Baracke stürmt und die Gegner darin starren bloß regungslos die kahle Wand an, anstatt den Eingang im Auge zu behalten. Da sind die eigenen Kameraden schon etwas cleverer, aber auch sie haben zuweilen in den Gefechten ihre Mühe oder bleiben an einem Objekt hängen. Diese Probleme habt ihr natürlich nicht, wenn ihr im Multiplayer-Modus von anderen Spielern gesteuerte Helfer an eurer Seite habt. In puncto Missionsaufgaben erwartet euch in der Kampagne wenig Spezielles: Mal müsst ihr Geiseln befreien, mal ein Munitionsdepot zerstören, natürlich diverse Anlagen und Basen der Feinde säubern und dann heil eine Abholzone zu erreichen. Immerhin sind die Szenarien recht groß und abwechslungsreich ausgefallen - von einer Plantage über einen verregneten Nachteinsatz im Wald bis hin zu Bergregionen, Strandpassagen und Stadtumgebungen ist alles vorhanden.

Tom Clancy's Ghost Recon: Island Thunder
Online-Truppe im hektischen Häuserkampf.

Ferien in Kuba
Grafisch hinterlässt 'Island Thunder' einen zwiespältigen Eindruck. Positiv anzumerken ist, dass sehr schön eine zum Szenario Kuba passende Atmosphäre vermittelt wird - egal ob auf einer typischen südamerikanischen Plantage oder vor einer Stadtkulisse mit landestypischen Bauten und Fahrzeugen. Außerdem bekommt ihr öfters einen hübschen Effekt zu sehen, bei dem sich das natürliche Licht immer mal wieder leicht verdunkelt und erhellt - ganz so, als würde die Sonne hin und wieder hinter einer Wolkendecke verschwinden. Wenig zu kritisieren gibt es auch in puncto Charaktermodelle, die gelungen gestaltet und animiert wurden. Allerdings merkt man der 'Ghost Recon'-Engine an, dass sie mittlerweile in die Jahre gekommen ist. Die Umgebung ist trotz detaillierter und animierter Flora ziemlich eckig und langweilig ausgefallen, was nicht zuletzt an der mäßigen Texturierung liegt. Ebenfalls wenig berauschend sind die betretbaren Gebäude, deren Zimmereinrichtung meist nicht über eine Kiste und einen Tisch hinausgeht. Dabei ist es unverständlich, dass das Geschehen bei schnellen Drehungen zuweilen ins Stocken gerät und die Weitsicht durch Nebel gestört wird.

Wenig zu meckern gibt es hingegen beim Sound. Zwar hört ihr nur in den Spiel- und Missionsmenüs die gelungene, an Politthriller erinnernde Musik, dafür ist die Soundkulisse in der eigentlichen Action sehr realistisch ausgefallen – ihr hört je nach Umgebung Vögel zwitschern, Frösche quaken, Wind durch die Bäume und Täler rauschen oder in der Stadt Autos vorbeifahren. Ebenfalls gelungen sind die kernigen und differenzierten Schussgeräusche und die passable deutsche Sprachausgabe. Ein cooler Effekt ist auch das kurzzeitige, dumpfe Dröhnen der Umgebungssounds, wenn eine Granate in eurer Nähe explodiert ist. Wer darüber hinaus über entsprechendes Equipment verfügt, kann sich auf exakten Surround-Klang freuen, der in den Gefechten beim Orten der Gegner durchaus hilfreich ist.

 

Fazit

von David Stöckli
Klar wirken das Gameplay und vor allem die Teamsteuerung von 'Island Thunder' etwas antiquiert, die Singleplayer-Kampagne arg kurz, die KI nicht immer überzeugend und auch die Grafik dürfte niemanden in Begeisterungsstürme versetzen - trotzdem ist die Missions-Disc ihr Geld auf alle Fälle wert. Wer ein Faible für Taktik-Shooter hat und gerne per System Link oder online spielt, bekommt hier zum kleinen Preis stundenlangen Spielspaß. Die gelungen gestalteten Karten und die vielen Spielmodi machen besonders online unheimlichen Spaß, wenn man sich an die langsame und vorsichtige Taktik-Spielweise gewöhnt hat.  

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