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Preview - The Saga of Ryzom : The Saga of Ryzom

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Krieger und Handwerker: die Lehrjahre
Das Leben der Charaktere auf Atys ist in zwei große Abschnitte gegliedert: Von eurer Geburt bis zur 20. Fertigkeitsstufe stehen euch Skills in fünf unterschiedlichen Zweigen zur Verfügung: Kampf, Magie, Verteidigung, Handwerk und Rohstoffgewinnung. Erfahrung gewinnt man hier nicht in Form von Erfahrungspunkten, sondern mit erfolgreich ausgeführten Aktionen. Hat man erst einmal genug Erfahrung, zum Beispiel durch erfolgreiche Kämpfe oder beim Extrahieren von Rohstoffen, gesammelt, winken als Belohnung Skill-Punkte, die bei den örtlichen Trainern gegen neue Aktionen oder Attributssteigerungen eingetauscht werden können. Im späteren Spielverlauf eröffnen sich dem Charakter erweiterte Möglichkeiten zur zusätzlichen Verfeinerung und Spezialisierung.

Eine Innovation stellt auch das modulare Aktionssystem dar, bei dem ihr euch nach eigenen Vorlieben Kampf-Styles, Zauber und Handwerkstechniken basteln könnt. Habt ihr erst einmal einige neue Fertigkeiten bei den jeweiligen Trainern erworben, so könnt ihr diesen Skill sozusagen in seine Einzelteile (Stanzas und Bricks) zerlegen und damit neue Skills mit veränderten Effekten kreieren. Damit kann vor allem der typischen Gleichheit der Rollenspiel-Charaktere in den Berufen bzw. Klassen vorgebeugt werden; Differenzierung ist hier möglich.

Auch die Bastler unter euch kommen im umfangreichen Handwerkssystem nicht zu kurz. Am Anfang eines jeden hergestellten Gegenstandes steht das Sammeln (oder Kaufen) von Ressourcen. An bestimmten Stellen tauchen so genannte Ressourcen-Spots auf, die dann abgeerntet werden können. Interessanterweise erleichtert man sich später das lästige Suchen nach Ressourcen erheblich, wenn man die verschiedenen Prospektions-Möglichkeiten beim Trainer erwirbt. In ressourcenreichen Gebieten kann man sich so praktisch vor der Nase eine Rohstoffquelle erscheinen lassen.

Sind die entsprechenden Ressourcen eingesammelt, können sie mit Hilfe von Handwerksgerät umgehend zu benötigten Gütern weiterverarbeitet oder aber mit speziellen Fähigkeiten auch weiterveredelt werden. Da Gegenstände mit sehr hoher Qualität nicht bei den NPC-Händlern verfügbar sein werden, stellt das Handwerk einen wichtigen Spielaspekt der Wirtschaft in 'Ryzom' dar.

Überlebenskünstler
Verlasst ihr die Städte und sicheren Außenposten, steht ihr einer prinzipiell jederzeit feindlich gesinnten Umwelt gegenüber. Darüber können auch manch putzige kleine Tierchen, die ihr bei ihren täglichen Verrichtungen beobachten könnt oder die sich in euch verliebt haben und zum Schosshündchen avancieren, nicht hinwegtäuschen: Die Welt ist gefährlich und ihr seid für manche Kreaturen – Pflanzen eingeschlossen – ein gefundenes Mittagessen.

Gekämpft und gezaubert wird genretypisch in Echtzeit unter Einsatz von Spezialangriffen und Zaubersprüchen. Je mehr Erfahrung ihr sammelt, desto mehr neue Angriffs-Styles oder Zauber stehen zur Wahl. Nur was ihr am besten angreift, solltet ihr euch genau überlegen. Eine eigentlich ziemlich friedliche Huftier-Herde kann ziemlich angesäuert reagieren, wenn eines ihrer Mitglieder vor den Augen der Genossen zerlegt wird. Andere Gegner sind von sich aus aggressiv und greifen sofort an, wenn ihr in deren Aggressionsradius tretet. Die Gesinnung der Widersacher könnt ihr an den verschiedenen Präfixes der Namen ersehen. Neben wilden Tieren, Kreaturen und Pflanzen werdet ihr auch auf menschenähnliche Gegner treffen, die so genannten Angehörigen der Primitive Tribes.

Die Charaktere an sich sind sehr lebendig animiert und wirken sehr lebensnah und detailliert. Bei der vorliegenden Beta-Version hapert es hingegen bei den Kampfanimationen noch gehörig: Zu holprig animierte Bewegungen und noch vorhandene Animationsfehler während des Kampfes lassen eine gute Kampfstimmung schwer aufkommen. Hier gibt es bis zum Release noch einiges zu tun.

Recycling und Transport
Im Handwerkssystem kommt stark der Öko-Aspekt von 'Ryzom' zum Tragen: Nicht nur die Rohstoffquellen bieten wertvolle Ressourcen, auch die Kadaver besiegter Kreaturen können für die Produktion von Gegenständen recycelt werden. So kann zum Beispiel der Panzer eines Wüstenbewohners schnell zu einem guten Schild verbaut werden.

Zusammengerafftes Zeug wird in Taschen gebunkert, die von bis zu drei Packtieren getragen werden. Diese können käuflich erworben werden und folgen euch mittels verschiedener Kommandobefehle treu in einer Karawane. Auf Reittiere hingegen werdet ihr vor allem dann zurückgreifen, wenn ihr längere Strecken zu bewältigen habt. Sie stellen das Reisemittel in 'Ryzom' dar und sollen sogar auf nicht vordefinierten Routen frei bewegt werden können.

 

Fazit

von Stephan Lindner
Der erste Eindruck, den man vom Science-Fantasy-MMORPG 'The Saga of Ryzom' gewinnen konnte, bestätigt die Hoffnung, dass sich Entwickler Nevrax Gedanken um die Weiterentwicklung des Genres gemacht hat. Neue Schwerpunkte - beispielsweise weg vom reinen Charakterlevel als Gradmesser der Erfahrung eines Charakters, hin zur Konzentration auf die Stärke der wirklich trainierten Fertigkeiten als Aussagewert - wie auch das Erfahrungssystem und nicht zu vergessen das neuartige selbstdefinierbare modulare Aktionssystem zeugen von Innovation. Sogar das Handwerkssystem kann sich auf Neuerungen freuen. Dagegen steht der wirklich sehr schwierige Einstieg, der nicht nur Frischlingen Probleme bereiten wird. Hier muss sich zeigen, was bis zum Release diesbezüglich noch verbessert werden kann. Mit der Veröffentlichung des Handbuches wurde schon ein erster Schritt in diese Richtung getan. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Frustration die guten Ansätze zunichte macht und der Titel – zu unrecht – beiseite gelegt wird, ehe diese harte Phase überwunden wurde. Auch hinsichtlich der versprochenen Möglichkeiten der Spieler-Gilden darf man beim Release gespannt sein.

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