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Test - The Hell in Vietnam : Dschungel-Action mit Ödness-Faktor

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Wieder ein Versuch, geneigte Ballerspieler in den virtuellen vietnamesischen Dschungel zu scheuchen. Wo Spiele wie 'Vietcong' allerdings punkten, versagt der Budget-Shooter von City Interactive allerdings auf ganzer Linie. Die Gründe dafür findet ihr im Review.

Stirb, Yankee!!

Veteranen kennen sich wahrscheinlich im Dschungel von Vietnam mittlerweile bestens aus. Während damals 'Vietcong' aufgrund dichter Atmosphäre und sehr guter Spielbarkeit punkten konnte, versuchte es Electronic Arts mit einem Vietnam-Ableger der 'Battlefield'-Serie, der jedoch nie richtig angenommen wurde. Daneben gab es noch das schwache 'Men of Valor', dessen „Vater“ Radomir Kucharski jetzt einen neuen Shooter auf den Markt wirft. 'The Hell in Vietnam' bietet leider nicht einmal Standardkost, sondern ist weit darunter angesiedelt. Schon in den ersten Spielminuten ist zu merken, dass uns hier ein eher mauer Vertreter des Genres vor die Nase gesetzt wurde.

Aus dem Dickicht schallt es „Die, Yankee!“, was unser Soldat mit einem hämischen „Noch so ein Schlitzauge“ quittiert. Dämlicher und billiger kann man Klischees nun wirklich nicht mehr bedienen. Aus fast jedem Astloch kommen Gegner gesprungen und lassen ihre russische AK knattern. Zielwasser zu trinken, wurde leider vergessen, sodass wir uns seelenruhig durch die Vietcong schnetzeln. Gefährlich wird es nur, wenn auf einmal Gegner hinter einem auftauchen, wo vorher keine waren. Gefährten, die am Anfang noch fleißig mitballern, werden sehr schnell zu dummen Statisten, die nicht einmal merken, wenn ihnen ins Kreuz geschossen wird. Kein Wunder, dass einer nach dem anderen das Zeitliche segnet. Ein Glück, weil deren Aktionen eher behinderten als halfen. Adios, Muchachos!

Ich schießen, du tot

Da die kleinen Asiaten allesamt per Skript aus ihren Hinterhalten hervorkommen, dürfen wir nicht auf eine ausgeklügelte KI hoffen. Die in Soldaten- oder Bauernkluft gekleideten Gegner bleiben einfach stehen, ballern ihr Magazin leer und warten auf unseren Gnadenschuss. Langweiliger können Schusswechsel in diesem Genre nicht stattfinden. Wer nicht nach dem Drehbuch der Entwickler spielt, kommt auch nicht weiter. Streng linear müssen die vordefinierten Wege abgelaufen werden. Zwischendrin werden immerhin ein paar Drahtfallen entschärft oder ein LKW wird gesprengt. Es lebe die Einfallslosigkeit.

Zum mauen Gesamteindruck trägt auch die in die Jahre gekommene 'Chrome'-Grafik-Engine bei. Während die Vegetation noch für einen der wenigen Lichtblicke sorgt, endet die Euphorie ganz schnell wieder bei den billigen Explosionseffekten und detailarmen Texturen. Zu gern würden wir außerdem den verdutzten Gesichtsausdruck des Schauspielers John Goodman sehen, wenn er sein Abbild im Spiel erblickt. Ziemlich frech und offensichtlich hat man die von Goodman verkörperte Figur "Walter Sobchak" aus dem Film 'The Big Lebowski' ins Spiel integriert.

Zur Information: In unserer Testversion gab es einen Bug, der ziemlich rasch nach ein paar Levels reproduzierbar zum Absturz führte. Auch das Installieren eines neuen Review-Codes konnte keine Abhilfe schaffen, sodass wir nicht alles vom Spiel zu sehen bekommen haben. Ob dieser Bug auch in der Verkaufsversion auftaucht, werden wir prüfen.

Fazit

von Dennis Hartmann
'The Hell in Vietnam' reiht sich in die Liste der Spiele ein, auf die die Welt nicht gewartet hat. Wer hoffte, ähnlich spannende Einsätze wie in 'Vietcong' zu erleben, den müssen wir enttäuschen. Ziemlich lustlos habe ich mich durch den Dschungel geschossen und musste oft aufpassen, nicht durch Müdigkeit mit dem Kopf auf die Tastatur zu knallen. So einfallslos und öde präsentiert sich dieser First-Person-Shooter.

Überblick

Pro

  • annehmbare Grafik

Contra

  • dumme KI
  • dummes Team
  • einfallsloses Gameplay
  • simple Spielmechanik
  • streng linear und gescriptet
  • stürzt relativ früh reproduzierbar ab

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