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Test - Steel Diver: Sub Wars : Auf Tauchstation!

  • 3DS
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Grundsätzlich ist free to play ja eine echt tolle Sache: ein Spiel kostenlos spielen und nur für Luxusextras den Geldbeutel zücken. Besonders für 3DS-Nutzer ist dieses Bezahlmodell etwas vollkommen Neues. Wer dabei gleich an pay to win, unterschiedliche In-Game-Währungen und überteuerte Mikrotransaktionen denkt und das kalte Grausen bekommt, den können wir beruhigen: Steel Diver: Sub Wars kommt komplett ohne all das aus. Der Nachteil: Die Gratisversion fühlt sich eher wie eine kurze Probeversion an.

Steel Diver: Sub Wars ist Nintendos erstes Free-to-play-Spiel auf dem 3DS. Wie der Name schon erahnen lässt, bekriegt ihr euch mit U-Booten, und das in der First-Person-Perspektive. Das heißt, ihr seht im Kampf nur die Spitze des U-Boots. Geballert wird mit normalen Torpedos meist auf Sichtweite oder mit Zielsuchgeschossen. Ego-Shooter-Fans seien hiermit gewarnt: Die behäbigen Kriegsfahrzeuge steuern sich ganz wie im echten Leben träge und umständlich – schnelle Abschüsse bleiben meist aus. Erst einmal verwirrend wirken die vielen Schalter, die ihr wahlweise über Aktionstasten und Schiebe-Pad auf dem Touchscreen des 3DS bedient. Ihr braucht sie für Auf- und Abstieg, Beschleunigen und Bremsen, Lenken, Sonar, Karte sowie Torpedos. Nach kurzer Eingewöhnungszeit geht die Steuerung jedoch schnell von der Hand.

Free to play oder Demo?

Die kostenlose Version umfasst sowohl den Mehrspielermodus für Vier-gegen-vier-Partien als auch die Einzelspielerkampagne in stark begrenztem Umfang. Nur zwei U-Boote stehen zur Auswahl und auch nur zwei unterschiedliche Einzelspielermissionen dürfen Gratisspieler genießen. Vor allem der Einzelspielermodus fühlt sich lediglich wie eine knappe Demo des eigentlichen Spiels an. Im Mehrspielermodus habt ihr lokal oder online gegen Spieler auf der ganzen Welt Zugriff auf alle Karten, jedoch gibt es kaum etwas freizuschalten und abgesehen vom Rang auch eigentlich nichts, was ihr verbessern könnt. Zwar seid ihr so nicht wirklich im Nachteil, jedoch fehlt hier schon nach kurzer Zeit der Anreiz.

Wer mehr Inhalte möchte, muss sich die aber nicht etwa einzeln kaufen, Premiumspieler schalten den kompletten Spielumfang für 10 Euro frei.. Dann warten sieben Einzelspieleraufgaben auf euch, die sich von einfachen Unterwasserschlachten über Basisinfiltrationen bis hin zu Zielbefehlen im Morse-Code erstrecken. Außerdem bekommt ihr Zugriff auf ganze 18 U-Boote, die ihr sowohl durch Einzel- als auch durch Mehrspieleraufgaben freischalten müsst. Neue Farben, Muster und Ränge gibt es ebenfalls zu entdecken. Wem das nicht reicht, der kann im Ingame-Shop aktuell aus fünf historischen U-Booten zu je einem Euro wählen und damit seine Flotte aufstocken. Pay-to-win-Sorgen sind allerdings unbegründet, die Bezahl-U-Boote haben ähnliche Werte wie die freischaltbaren Modelle.

Versunken im Aquarium

Die Karten werden zufällig ausgewählt. Vom felsigen Meeresgrund bis hin zum Aquarium mitsamt übergroßer Schatztruhe bietet Steel Diver: Sub Wars einiges. Grafisch wäre allerdings mehr drin gewesen. Immer gleiche zweidimensionale Fischschwärme, grobpixelige Texturen und simple Qualm-Animationen sind nicht schön anzusehen. Auch den Anzeigetexten fehlt es an Marineflair. Statt klassischer Seefahrerbegriffe wie Back- und Steuerbord gibt es nur schnödes Links und Rechts. Ähnlich verhält es sich mit dem Sound: Schalter und Hebel machen atmosphärische, originalgetreue Geräusche, die Hintergrundmusik und das Wassergeblubber gehen dafür schnell auf die Nerven.

Genauso wie die ewige Matchmaking-Wartezeit, die unbeirrt nach unten zählt, selbst wenn nach den ersten drei Sekunden alle acht Mitspieler für den Kampf bereit sind. Wer abgeschossen wird, muss, komme was wolle, bis zum Rundenende warten, wenn er Erfahrungspunkte abgreifen will. Der Chat funktioniert nur unhandlich über das Morse-Alphabet und macht Unterhaltungen zur Überbrückung der Pausen beinahe unmöglich. Alles in allem muss man schon ein gewisses Faible für die trägen Unterwassergefechte haben, um sich länger mit Steel Diver: Sub Wars zu beschäftigen. Für 10 Euro motiviert die Kombination aus Einzel- und Mehrspielermodus aber einige Stunden.

Fazit

Antonia Seitz - Portraitvon Antonia Seitz

Steel Diver: Sub Wars ist kein Free-to-play-Titel im klassischen Sinne. Spieler der kostenlosen Version bekommen eine Demo, die aus jedem Bereich des Spiels einen umfangreichen Happen zeigt. Wer sich das Premium-Upgrade für 10 Euro holt, hat Zugriff auf alle Funktionen ohne zeitliche Einschränkungen. Weitere U-Boote gibt es für kleines Geld. Für den Spielspaß sind die aber nicht zwingend notwendig. Leider motivieren die U-Boot-Schlachten mit realistisch-trägem Spielgefühl nur bedingt. Denn die Online-Kämpfe sind zwar knackig, das ganze Drumherum mit endlosen Wartezeiten und schnöder Grafik dämpft aber den Spielspaß. Die sieben Einzelspielermissionen sind abwechslungsreich, aber auch hier haben wir uns schnell sattgesehen. Lobenswert sind nur die freischaltbaren Designs, Farben, U-Boote und die Tatsache, dass man dafür sowohl Online- als auch Offline-Aufgaben erfüllen muss. Für den kleinen Preis unterhält die Premiumversion dann doch über einen angemessenen Zeitraum. Allerdings nur, wenn einem das träge Spielgefühl zusagt.

Überblick

Pro

  • unterschiedliche U-Boot-Typen und -Farben
  • klassische und witzige Karten
  • jede Einzelspielermission in drei Schwierigkeitsstufen

Contra

  • lange Wartezeiten
  • teils matschige Texturen
  • hässliche Effekte
  • mehr Demo als Free-to-play-Titel
  • keine Seefahrerbegriffe
  • nur zwei Waffentypen
  • belangloser Soundtrack
  • nur Morse-Chat

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