Test - Star Wars: Battlefront : Star Wars: Battlefront
- PS2
- Xbox
Der grandiosen Atmosphäre tut dies allerdings keinen Abbruch. Treffen beide botverstärkten Parteien erstmal aufeinander, gibt es für den geneigten 'Star Wars'-Fan kein Halten mehr: Erstmals wähnt man sich wirklich inmitten einer Filmschlacht gigantischen Ausmaßes. Überall gehen feindliche Stellungen und Fahrzeuge in wuchtigen Feuerbällen auf und Einzelteile zerschossener Droiden fliegen in hohem Bogen durch die Luft. Segnet der Spielercharakter das Zeitliche, darf nach kurzer Wartepause erneut an einem beliebigen Kommandopunkt mit neuer Einheit wieder ins Kriegsgeschehen eingegriffen werden - allerdings nur, solange sich dieser noch unter eurer Kontrolle befindet. Hat eine Seite alle Kommandopunkte besetzt, ist das Spiel gelaufen, sofern der Gegner nicht zumindest einen innerhalb von 20 Sekunden zurückerobern kann.
Die großen Datenpakete, die es in einer solchen Konfrontation zu übermitteln gilt, erfordern für höchsten Spielgenuss allerdings eine dicke DSL- oder besser noch T1-Leitung aller Beteiligten. Normale DSL-User sorgen entweder nur zu viert für Krach an der Front oder suchen ihr Glück in Form von dedizierten Servern. Danben leidet oft auch die Sprachverbindung unter dem großen Traffic, den das Spektakel schon fast zwangsweise verursacht. Durchdachte Kommandos und zynische Häme kommen deshalb teils nur verstümmelt oder bruchstückhaft bei euren Kumpanen an. Weniger verständlich ist das vollständige Fehlen einer Lobby. Da man zu Feinden im Kampf keinen Kontakt aufnehmen kann, bleibt kaum Raum für organisatorische Absprachen. Redselige Naturen sind hier definitiv an der falschen Adresse.
Wie im KinoIn Sachen Leveldesign hält sich 'Battlefront' selbstverständlich eng an die Filmvorbilder. Die 16 malerischen Schlachtfelder auf zehn Planeten schließen die Naboo-Hauptstadt Theeb, den Waldmond Endor und die Echo-Basis auf Hoth ebenso mit ein, wie die erst in Episode 3 maßgeblichen Umgebungen Rhen Var und Kashykk. Allerdings spielen sich nicht alle Karten gleich gut. So enden beispielsweise Sturmangriffe über die weiten und nahezu deckungsfreien Ebenen von Geonosis oft in wildem Massensterben - Jaw-Dropper-Atmosphäre hin oder her: hier wirken sich taktische Entscheidungen am wenigsten aus. Auch die Verteidigung der Echo-Basis auf dem Eisplaneten Hoth glänzt weniger durch ausgeklügelten Kartenaufbau als durch den Reiz, zusammen mit einem Kumpel mittels Snowspeeder imperiale Walker zu Fall zu bringen. Dies ist zwar eher die Ausnahme, dennoch bleibt klar zu sagen, dass die größte Spannung gerade aufgrund des unübersichtlichen Gegnerandranges immer dort entsteht, wo Deckung und/oder Vegetation die Sicht der Widersacher massiv behindern - schlicht und ergreifend, weil hier planvolles Vorgehen belohnt wird.
Für Spieler mit Online-Aversion oder einfach fehlendem DSL kann man hingegen keine Kaufempfehlung aussprechen. Die beiden kurzen Einzelspieler-Kampagnen offenbaren mit ständigen Seitenwechseln und fehlender Story, welche auch die zusammenhanglos eingeblendeten Original-Filmschnipsel kaum ersetzen können, die strikte Auslegung des Titels auf die Multiplayer-Klientel. Die wenig herausfordernde Bot-KI lässt auch den prinzipiell interessanten Galaxis-Eroberungs-Modus, in welchem besetzte Planeten der jeweiligen Partei wirkungsvolle Boni bescheren, eher zur Schlaftablette als zu Koffein in Spielform geraten. Dass der unübersichtliche und dezent ruckelige zweie Splitscreen hier nur wenig rettet, bedarf kaum einer Erwähnung.
Krieg der KonsolenAuf den ersten Blick mögen sich beide Versionen optisch nicht viel nehmen. Im direkten Vergleich lässt die Xbox aber ihre deutlich jüngeren und somit dickeren Hardware-Muskeln spielen. Schärfere und vor allem plastischere Texturen, hübschere Wassereffekte und ein starkes Licht- und Schattenspiel lassen die - für ihre Maßstäbe noch immer sehr ansehnliche - PS2-Version doch recht deutlich hinter sich. Der Sound gibt sich bis auf die unterschiedliche Codierung (DD 5.1/Dolby Pro Logic 2) an beiden Fronten gleichermaßen knackig. Die Shooter-typische Handhabung aller Einheiten gelingt auf beiden Konsolen nach wenigen Minuten. Lediglich einige Fahrzeuge steuern sich etwas gewöhnungsbedürftig: Wenn man mit beiden Sticks die Blickrichtung ändern kann, fragt man sich schon, was sich Pandemic wohl dabei gedacht hat.
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