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Test - Star Trek: Conquest : (Un-)endliche Weiten im Brettspielformat

  • Wii
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'Mensch ärgere dich nicht' mit Phaser und Plasmatorpedo?
Ihr startet auf eurem Heimatplaneten, den ihr auf keinen Fall verlieren dürft. Hier werden eure Armeen aus bis zu sieben Schlachtschiffen ausgehoben, deren Vielfalt mit gerade einmal drei Typen je Rasse ebenfalls als eher begrenzt zu bezeichnen ist. Zudem könnt ihr auf dem Heimatplaneten eine Superwaffe konstruieren, die gegnerischen Schiffen oder Planeten erhebliche Schäden zufügt. Diese kommt allerdings erst im späteren Verlauf des Spiels richtig zur Geltung, wenn ihr etwa die schwer befestigten Heimatplaneten der Alleroberer-Konkurrenz einnehmen wollt.

Sobald ihr euch aus den ersten Credits eine kleine Flotte gezimmert habt, dürft ihr eure Nachbarplaneten angreifen. Friedfertigkeit ist übrigens keine Option bei 'Star Trek: Conquest', denn jeder eroberte Planet verschafft euch Einkommen und technologischen Fortschritt, ohne die ihr das Spiel nicht gewinnen könnt. Diplomatie existiert im Strategie-/Brettspiel-Universum keine. Beim Angriff auf einen Planeten trifft eure Flotte generell auf Widerstand und auf andere bekannte Rassen aus der Serie - so dürfen sich die Fans unter euch auf Gefechte mit den Ferengi oder den Borg freuen. Ihr habt dabei die Wahl, den Angriff simulieren zu lassen oder den Arcade-Modus von 'Star Trek: Conquest' kennen zu lernen.

Nach dem Motto „mittendrin statt nur dabei" steuert ihr dabei eines eurer Schlachtschiffe im Stil klassischer Arcade-Shooter durch den Phaser-Hagel des Gegners. Die Steuerung mit Wiimote und Nunchuck funktioniert einwandfrei, was die Ballerei als eine erfreuliche Abwechslung im sonst eher eintönigen Kommandantenleben auszeichnet. Allerdings ist strategisches Vorgehen im Chaos der herumrasenden Schlachtschiffe kaum möglich, weshalb die Action-Einlage gerade bei Kämpfen mit vielen Raumschiffen kaum taktischen Sinn ergibt.

Habt ihr endlich einen Planeten erobert, könnt ihr dort eine Weltraumstation errichten und mit Forschungslabor oder Mine euren technischen Fortschritt oder das Punkteeinkommen aufbessern. Dieses Konzept wiederholt sich Runde für Runde bis zur Eroberung des kompletten Universums - so wie das bei einem klassischen Brettspiel zu erwarten ist. Dass die Abwechslung dabei auf Dauer etwas auf der Strecke bleibt und nicht nur Trekkies sich über eine gewisse Oberflächlichkeit ärgern, ist aber kaum verwunderlich. Schließlich ist 'Star Trek: Conquest' ein Strategiespiel zum Budget-Preis - und dafür ist die Qualität sogar ganz brauchbar.

Technisch im Sci-Fi-Zeitalter?

Optisch erfüllt 'Star Trek: Conquest' die Anforderungen, nicht mehr und nicht weniger. Das Weltraumspielbrett ist übersichtlich gestaltet und alle Menüs sind nach kurzer Eingewöhnungsphase leicht zu bedienen. Das liegt bei dem geringen Umfang aber nicht nur am ordentlichen Design, sondern vor allem an den mehr als übersichtlichen Interaktionsmöglichkeiten. Auch die Raumschiffe wissen in den Kämpfen durchaus zu gefallen, vor allem die Einleitungssequenzen der Kämpfe sind stimmungsvoll in Szene gesetzt. Beim Schiffsdesign haben die Entwickler sogar ziemlich akkurat gearbeitet und echte Fans werden schnell die Warp-getriebene Lieblingskutsche wieder erkennen. Auch die Phaser-Effekte können sich einigermaßen sehen lassen, was in der isometrischen Perspektive aber auch als Minimum zu erwarten war.

Der Sound bei 'Star Trek: Conquest' passt zur Thematik, aber viel mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen, denn ihr werdet im Normalfall ziemlich schnell vor Langweile zum Mute-Knopf greifen.

Fazit

von Wolfgang Korba
'Star Trek: Conquest' ist solide Brettspielstrategie mit ein paar guten Ideen, denen aber der Feinschliff fehlt. Immerhin sind die Spielidee und das optische Design sauber umgesetzt worden. Allerdings fliegen die Fans hier mit äußerst wenig Umfang in gar nicht so unendliche Weiten – als Budget-Titel ist das gerade noch akzeptabel.

Überblick

Pro

  • originalgetreues Einheiten-Design
  • leicht verständliches Spielprinzip
  • simple Steuerung
  • motivierendes Spielkonzept
  • technisch saubere Umsetzung

Contra

  • fehlender Karrieremodus
  • nur ein Spielmodus
  • kein Online-Modus
  • zu wenige Einheiten
  • keine Story
  • kaum Spielumfang

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