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Test - Spy Hunter: Nowhere to Run : Spy Hunter: Nowhere to Run

  • PS2
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Passend zum geplanten Kinofilm mit Hollywood-Haudegen The Rock veröffentlicht Midway einen neuen Ableger der klassischen Action-Reihe ’Spy Hunter’. Weshalb der cineastische Mix aus Third-Person-Ballerei und Rennspiel gehörig nach hinten losging, lest ihr im Review.

Demontierte Legende

Was war doch ´Spy Hunter´ anno 1983 für ein niedliches Spiel: Mit einem schicken Auto aus der Vogelperspektive fahren und andere Fahrzeuge kurzerhand aus dem Weg ballern gehörte damals noch zu den innovativsten Konzepten der Spielhalle. Zu Beginn der PS2-Zeit reanimierte Midway den Klassiker mit einem durchaus brauchbaren 3D-Ableger, um wiederum kurze Zeit später einen mehr als uninspirierten Nachfolger auf DVD zu brennen.

Jetzt ist ´Spy Hunter´ wieder da und hat kräftige Unterstützung mitgebracht: In ´Nowhere to Run´ übernimmt Action-Star The Rock die Hauptrolle, welche er in einem Jahr im Kino zum geplanten ’Spy Hunter’-Film wiederholen wird. Ob ein Darsteller, der in solch umstrittenen Werken wie ´Scorpion King´ oder der Filmumsetzung von ´Doom´ mitwirkte, den Anspruch eines modernen Spieles unterstützen kann, halten wir allerdings für fragwürdig. Entsprechend ist das Ergebnis mehr als enttäuschend.

Laufen ist gesund

Die größte Veränderung gegenüber den Vorgängern ist gar nicht mal der Star-Faktor, sondern vielmehr der brandneue Third-Person-Shooter-Anteil. Der nimmt stellenweise dermaßen Überhand, dass wir uns fragen, warum Midway überhaupt noch das alte Rennspiel mit reingepackt hat. Rein konzeptionell besitzt ´Spy Hunter: Nowhere to Run´ nichts Besonderes: Zu Fuß trottet ihr von einem Raum zum nächsten, drückt mal ein paar Schalter und erschießt vor allem viele Bösewichter. Deren KI gleicht den Launen eines Schizophrenen, d. h. manchmal verstecken sie sich clever hinter Kisten, manchmal werfen sie Granaten direkt vor ihre eigenen Füße oder zumindest die ihrer Kumpane.

Kollisionsabfrage und Steuerung direkt aus der Beta-Abteilung

Trotzdem ist das Spiel alles andere als ein Zuckerschlecken dank der unberechenbaren Kollisionsabfrage: Das eine Mal töten wir mit einem Schuss, das andere Mal ballern wir das halbe Magazin leer. Die Trefferzonen wirken extrem grob, d. h. obwohl sichtlich am Kopf vorbeigezielt, könnt ihr trotzdem immer mal wieder mit Erfolgen rechnen. Dankenswerterweise tauchen recht bald stark gepanzerte Gegner auf, welche ihr nur mit Granaten oder Raketen kleinbekommt, und beide sind sehr rar gesät. Mindestens genauso schlimm ist die nervige Steuerung, welche sanftes Lenken nahezu unmöglich macht. Beim Shooter ist dies halb so wild dank der großzügig programmierten Kollisionsabfrage. Doch im Auto oder Boot flucht ihr alle halbe Minute, weil euer Gefährt nur durch stetiges Gegenlenken halbwegs vernünftig steuerbar ist. Auch ansonsten ist die Fahrerei bei weitem nicht mehr so motivierend wie vor fünf Jahren: Die Missionsziele wirken uninteressant und die Technik ist zu unausgegoren.

Zum Abreagieren ganz nett

Fairerweise sei gesagt, dass der Spielspaß für diese Verhältnisse halbwegs erträglich ist. So simpel Konzept und Design auch sind, sie machen für ein paar Minuten Laune. Dazu kommt noch eine Story der allerdumpfesten Art (wir "freuen" uns schon auf die Kinoversion ...), mit der The-Rock-Fans durchaus zufrieden sein könnten. Grafisch reißt ´Nowhere to Run´ mit seiner flimmerigen und altbackenen Optik sicherlich keine Bäume aus, doch immerhin ist der ganze Polygonkram recht bunt. Die Szenarien sehen stellenweise gar nicht mal so übel aus, nur leider spielt die Technik nicht mit. Sowohl Ruckler als auch viele zu Pixelbrei verkommende Texturen hinterlassen einen sehr durchwachsenen Gesamteindruck.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
´Spy Hunter´ hatte mir vor fünf Jahren sehr gut gefallen, doch dieser halbgare Mix ist nichts Halbes und nichts Ganzes und kann keineswegs überzeugen. Beim nächsten Mal bitte wieder nur auf das Rennspiel konzentrieren, The-Rock-Anhänger und Fans trashiger Actionspiele können trotzdem mal vorsichtig reinschauen.

Überblick

Pro

  • Rennspiel und Third-Person-Shooter in einem
  • Spielspaß-Bonus für The-Rock-Fans
  • Grafik schön bunt

Contra

  • extrem schwammige Steuerung
  • schlechte Kollisionsabfrage
  • unausgegorene KI
  • arg breiige Texturen
  • wenig spannende Missionsziele

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